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Strategiewechsel bei Immobilienfonds – Worauf Fondsmanager jetzt setzen

Fondsmanager von offenen Immobilienpublikumsfonds setzten vermehrt auf deutsche Wohnimmobilien. Zwar stehen Büroimmobilien auf der Investitionsliste noch ganz oben, doch die Lücke wird kleiner.

Investitionstrend

Bei Investitionen von offenen Immobilienfonds in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren ein klarer Trend abgezeichnet. Zwar werden jährlich relativ konstant Immobilien mit einem Gesamtwert von rund acht Milliarden Euro neu zugekauft, doch hinsichtlich der Branche sowie der Länderallokation ist eine gewisse Verschiebung zu erkennen.

Dies geht aus einer Studie des Ratingunternehmens Scope hervor, wie Wallstreet-Online berichtet – die Scope Marktstudie 2020 soll Mitte Juni veröffentlicht werden. Die Agentur hat im Zuge der Studie alle Investitionen in Betracht gezogen, die durch die eigens bewerteten Immobilienfonds getätigt wurden.

So wurden 2019 acht Milliarden Euro neu investiert, ein Zuwachs von knapp 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei wurden Objekte aus insgesamt 19 Ländern gekauft, wobei ein sogenannter „domestic bias“ zuerkennen war. Denn 3,6 Milliarden Euro – also circa 45 Prozent – der Investitionen flossen in deutsche Immobilien, während im Vorjahr lediglich 39 Prozent im eigenen Land investiert wurden.

Weniger populär sind demnach US-Immobilien geworden, aufgrund von hohen Hedging-Kosten sind hier die Investitionsanteile von gut 12 Prozent in 2018 auf 3 Prozent in 2019 gefallen.

Beliebtheit von Wohnimmobilien steigt

Neben dem Trend, in heimische Immobilien zu investieren, lässt die Studie noch eine weitere Tendenz erkennen. Büroimmobilien sind zwar weiterhin die beliebteste Anlageklasse der Immobilienfonds, doch während sie 2018 noch 68,7 Prozent der Fondsankäufe ausmachten, lag die Gewichtung 2019 nur noch bei 60,9 Prozent.

Auch Einzelhandelsimmobilien verlieren bei den Investoren an Popularität, 2019 wurden bloß 10,4 Prozent der getätigten Ankäufe in diese Immobilienklasse investiert, ein Rückgang um 7,3 Prozent. Ähnliches gilt für Hotelimmobilien, hier flossen 2019 nur 4,6 Prozent der Investitionsgelder hinein.

Im Aufwärtstrend befinden sich hingegen Wohnimmobilien, zwar repräsentieren sie mit 2,3 Prozent nur einen kleinen Anteil der Bestandsportfolios, doch 17 Prozent der Neuinvestitionen wurden 2019 in diesem Segment getätigt. Vor allem studentisches Wohnen lag bei den Fondsmanagern hoch im Kurs.

Was ist für 2020 zu erwarten?

Für 2020 wird allerdings insgesamt ein Rückgang des Investitionsvolumens erwartet. Neben der durch die Corona-Pandemie verursachten Verunsicherung auf den Märkten, wodurch Investoren allgemein reservierter agierten und agieren werden, wird das zur Verfügung stehende netto Investitionskapital ebenfalls geringer ausfallen, als in den Jahren zuvor.

grundbesitz global

Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

So erwarten die Experten von Scope ebenfalls, dass Hotel- und Einzelhandelsimmobilien verstärkt an Beliebtheit verlieren werden. Auf der anderen Seite werden die Immobilienfonds 2020 vermehrt in Logistikobjekte investieren. Dasselbe gilt für Wohnimmobilien, hier wird der Aufwärtstrend laut Scope weiter anhalten, wodurch die Lücke zur Bürobranche kontinuierlich geschlossen wird.

Bildquellen: vectorfusionart / Shutterstock.com