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Studentisches Wohnen: In diesen Städten herrscht hohes Investitionspotential

Der Immobilienmarkt für studentisches Wohnen befindet sich im fortlaufenden Wachstum. Für Investoren bietet diese Dynamik ein hohes Potential, Kapital lukrativ anzulegen. In deutschen Hochschulstädten herrscht ein Nachfrageüberschuss nach Mikrowohnungen und Studentenwohnheimen, welchen es zu decken gilt.

Studentisches Wohnen als eigene Assetklasse

Auf dem Immobilienmarkt konnte sich studentisches Wohnen bereits vor einigen Jahren als eigene Assetklasse etablieren. So lag das Transaktionsvolumen 2017 bei einer Milliarde Euro, 2018 beliefen sich die Investments bereits auf 1,6 Milliarden Euro. Investoren investieren dementsprechend von Jahr zu Jahr mehr in Mikroapartments und Studentenwohnungen. An die Zahlen des Rekordjahrs 2018 kommen die Transaktionen 2019 nicht ran, das Transaktionsvolumen in den ersten drei Quartalen lag bei 712 Millionen Euro, ein Rückgang um 54 Prozent verglichen mit den ersten drei Vorjahresquartalen.

In einem Kommentar des CEBRE Immobilienmarktreports schreibt Hannes Nagora, Associate Director Valuation Advisory Services von CEBRE: „Die Assetklasse studentisches Wohnen hat sich in Deutschland zu einem Wachstumsmarkt entwickelt – sie schafft Angebot in engen Märkten und bietet gleichzeitig hohes Renditepotenzial“.

Auch eine Studie von Union Investment und Bulwiengesa bestätigt das stetige Wachstum des Marktes für studentisches Wohnen und ermittelte ein hohes Investitionspotential.

Die für Investoren attraktivsten Städte

Die im CEBRE-Report wiedergegebene Studie bewertet die Attraktivität deutscher Städte für Immobilieninvestments im Bereich studentisches Wohnen. Hierfür wurden sozioökonomische Faktoren, das örtliche Hochschulumfeld, sowie der jeweilige Wohnungsmarkt für Studenten mit Punkten bewertet und anschließend in einen finalen Score zusammengefasst.

Auf den vordersten Plätzen liegen die populationsreichsten Städte Deutschlands, München (8,62 Punkte), Frankfurt am Main (8,14 Punkte), Köln (7,76 Punkte), Berlin (7,71 Punkte) und Hamburg (7,69 Punkte). Hier versprechen Investitionen in Studentenwohnheime das höchste Potential.

Aber auch kleinere Städte wie Darmstadt (Platz 7: 7,01 Punkte) besitzen hohes Potential für Investoren, da hier Studenten einen Großteil der Bevölkerung ausmachen (27 Prozent) und der allgemeine Wohnungsmarkt gute Bedingungen bietet.

Im Jahr 2019 hat sich die Rangliste der für Investoren am attraktivsten Städte gewandelt, hier haben Frankfurt und München die Plätze getauscht. Frankfurt konnte hinsichtlich des Volumens (570 Millionen Euro) auf dem investierbaren Markt gegenüber München (370 Millionen Euro) gewinnen.

Wohnheimmangel in deutschen Großstädten

Große regionale Unterschiede herrschen allerdings hinsichtlich der Wohnformen, zwar leben deutschlandweit an den Hochschulstandorten circa 70 Prozent der befragten Studenten zur Miete, 18 Prozent in Studentenwohnheimen und 11 Prozent bei ihren Eltern, doch in Städten wie Hamburg, München und Stuttgart leben aus Kostengründen mehr Studierende noch bei den Eltern und nicht in Wohnheimen.

So zahlen Frankfurter Studenten bisweilen durchschnittlich 425 Euro Miete für ein Wohnheimzimmer, dies markiert den Höchstwert in Deutschland. Während ostdeutsche Hochschulstädte wie Jena, Halle und Erfurt die günstigsten Studentenwohnungen mit monatlichen Mietkosten von 194 Euro, 203 Euro und 205 Euro bieten.

Markt für Studentenwohnheime ist von Dynamik geprägt

Für die in der CEBRE-Studie 50 analysierten Städte sind insgesamt 19.500 neue Studentenwohnungen geplant, während 12.300 zurzeit renoviert und saniert werden. Aber auch hier variiert der Markt regional. Mit 2.500 laufenden Projekten für studentisches Wohnen bietet Berlin die meisten Investitionsmöglichkeiten, 90 Prozent dieser Appartements werden zu luxuriöseren Studentenwohnungen. In Planung befinden sich aktuell 2.200 weitere Studentenwohnungen.

Deutschlandweit hat sich die Zahl der Studentenwohnungen zwar erhöht, es besteht dennoch weiterhin ein großer Bedarf weitere Projekte zu realisieren. Die Städte Berlin, Frankfurt und Hamburg bringen nur knapp 10 Prozent der lokalen Studenten in Wohnheimen unter, in Düsseldorf und Köln sind es mit 6,9 Prozent und 6,3 Prozent ebenfalls deutlich zu wenige.

Bildquellen: Jacob Lund/Shutterstock.com