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Studie deckt hohen Wertverlust bei Immobilien mit schlechter Internetanbindung auf

Einer aktuellen Eutelsat-Studie zufolge verlieren Immobilien mit schlechter Internetanbindung mehr und mehr an Wert – für einen Teil der Befragten kommt der Kauf einer Immobilie ohne gute Anbindung sogar überhaupt nicht mehr in Frage – obwohl ländliche Regionen auch in Deutschland wieder beliebter werden.

Das Portal digitalfernsehen und andere Informationsmedien berichten über eine Eutelsat-Umfrage des französischen Breitbanddienstleisters Konnect, der zufolge Immobilien ohne gute Breitbandanbindung deutlich an Wert verlieren. Die Studie wurde den Berichten zufolge im März in Deutschland mit 2.000 Probanden im Alter von mindestens 18 Jahren durchgeführt. Besonders wichtig geworden ist eine gute Internetverbindung im vergangenen Jahr aufgrund der mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Ausgangssperren und des vermehrten Home-Office.

Breitbandanbindung ist das viertwichtigste Kriterium für eine Immobilie

In von den Informationsmedien veröffentlichten Ausschnitten der Studie finden sich Fragen an die Probanden. Diese wurden unter anderem wie folgt befragt:

“Was sind die fünf wichtigsten Kriterien für eine Immobilie?”

“Wie viel würden Sie für eine Immobilie weniger bezahlen, wenn sich herausstellte, dass sie über eine unzureichende Breitbandanbindung verfügt?”
“Worauf würden Sie verzichten, wenn Sie dafür eine gute Breitbandanbindung er- oder behalten könnten?”

Zu den wichtigsten Kriterien einer Immobilie gehören demnach das Aussehen (48,8 Prozent), die Energieeffizienz (44,9 Prozent), die Größe (43,3 Prozent) und auf Platz vier die Breitbandanbindung (43,1 Prozent). In kleineren Städten mit zwischen 5.000 und 50.000 Einwohnern stünde die Breitbandanbindung laut Medienberichten sogar auf Platz drei nach dem Aussehen und der Energieeffizienz.

Ein Zehntel der Befragten schließt den Kauf einer schlecht angebundenen Immobilie aus

Auch bezüglich der Wertminderung einer Immobilie ohne gute Breitbandanbindung sprechen die Antworten der Umfrageteilnehmer den Studienausschnitten zufolge Bände: So ist das Fehlen einer guten Breitbandanbindung für gut ein Zehntel (10,7 Prozent) der Befragten ein Ausschlusskriterium, ungefähr ein Achtel (12,5 Prozent) der Befragten kann sich einen Kauf nur bei einer Preisminderung von ganzen 20 Prozent vorstellen und für etwas mehr als ein Fünftel (21,5 Prozent) der Befragten kommt der Kauf einer Immobilie mit schlechter Breitbandanbindung nur bei einer Preisreduzierung von zehn Prozent in Frage.

Auch in dieser Fragenkategorie sind die Ergebnisse der Studienteilnehmer aus kleineren Städten mit bis zu 50.000 Einwohnern extremer – hier geht die Tendenz offenbar zu stärkerer Preisminderung oder dem Ausschluss eines Kaufvertrags.

Knapp 20 Prozent würden für eine gute Breitbandanbindung auf einen Garten verzichten

Bei der Frage nach dem Verzicht auf andere Vorteile, wenn dafür eine gute Breitbandanbindung garantiert werden könnte, fallen die Antworten den Studienausschnitten zufolge ebenso deutlich aus: 19,0 Prozent der Befragten würden für eine gute Anbindung auf einen eigenen Parkplatz an der Straße, 19,3 Prozent auf den Garten und 26,3 Prozent auf die Nähe zu einer Schule verzichten. Letzteres klingt zunächst nach einem großen Anteil, doch wird in den Berichten nicht präzisiert, wie viele der Befragten Kinder haben, die noch zur Schule gehen. Auf eine Alarmanlage würden mit 30,5 Prozent die meisten Befragten verzichten, wenn sie dafür eine gute Breitbandanbindung bekämen.

James Soames, Global Marketing Director bei Konnect Broadband, wird vom LWL-Portal für Glasfasernetze dazu wie folgt zitiert: “Unsere Umfrage verdeutlicht sehr anschaulich, wie wichtig inzwischen eine hochwertige Breitbandanbindung für die Attraktivität einer Immobilie ist […] Lahmt die Internetverbindung, verliert die Immobilie für den potenziellen Käufer deutlich an Attraktivität. Und das, obwohl in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern der Zurück-aufs-Land-Trend unübersehbar ist“.

Inwiefern sich die in der Studie aufgezeigten Umstände zukünftig auf den Immobilienmarkt auswirken werden, wird in den Berichten über die Veröffentlichung nicht besprochen. Ob Verkäufer von Immobilien mit schlechtem Breitbandanschluss also in der näheren Zukunft mit enormen Wertminderungen rechnen müssen oder sich die Entwicklung doch noch entschärft, bleibt also abzuwarten.

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