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Studie gibt Aufschluss: Werden Immobilienkäufer immer älter oder jünger?

Schrecken die ansteigenden Immobilienpreise Interessenten jüngeren Alters vom Immobilienkauf ab? Dieser Fragestellung nahm sich die Europace AG in einer Kurzstudie an.

Dabei betrachtete Europace das durchschnittliche Alter der Käufer von Wohnungen, Häusern, Bestandsimmobilien und Neubauten. Laut der Finanzierungsplattform lässt sich bezüglich des durchschnittlichen Alters tatsächlich eine Tendenz feststellen.

Europace widerspricht Vielzahl anderer Studien

Wie Europace in ihrer Kurzstudie ausführt, kommen diverse Studien zu dem Ergebnis, dass Immobilienkäufer im Durchschnitt immer älter werden. Diesem Trend widerspricht die Transaktionsplattform mit den Ergebnissen ihrer eigenen Studie. Anhand der veröffentlichten Kurzstudie und den darin beinhalteten Daten lasse sich erkennen, dass das durchschnittliche Alter eines Immobilienkäufers zur Eigennutzung im Jahr 2020 im Vergleich zu 2012 gesunken ist. 2012 betrug das durchschnittliche Alter eines Käufers 37,5 Jahre, im Jahr 2020 36,7 Jahre: „Dies ist zwar keine deutliche Entwicklung, aber ein Trend lässt sich trotzdem erkennen.“, so Europace in der Studie.

Dieser Trend lasse sich bei privaten Käufern, die die gekaufte Immobilie zur Vermietung nutzen, weitaus stärker erkennen. Hier fällt der Rückgang des durchschnittlichen Alters laut den Ergebnissen der Studie weitaus deutlicher aus: von 44,6 Jahren im Jahr 2012 auf 40,6 Jahre im Jahr 2020. Dabei ist auch der Anteil der 18- bis 25-Jährigen und der 26- bis 35-Jährigen bei den zur Vermietung erworbenen Immobilien im Betrachtungszeitraum gestiegen. Rund 37 Prozent des Volumens in diesem Bereich gingen derzeit an diese beiden Altersgruppen. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 betrug ihr Anteil noch 19 Prozent. Das zeigt das stark gestiegene Interesse der beiden jüngsten Altersgruppen am Kauf einer Immobilie zur anschließenden Vermietung.

Mögliche Gründe für einen früheren Immobilienkauf

Europace zufolge gäbe es einerseits berechtigte Gründe zu der Annahme, dass jüngere Immobilieninteressenten derzeit von einem Kauf abrücken und sich das Durchschnittsalter eher in Richtung der Älteren bewegen könnte. Genannt werden hier unter anderem die steigenden Immobilienpreise in Verbindung mit einer potenziell geringeren Kaufkraft, einem niedrigeren Einkommen in der Anfangsphase des Berufslebens oder längeren Ausbildungs- und Studienzeiten. Dies alles spreche nicht gerade für ein frühzeitiges Langzeitinvestment in eine Immobilie. Auf der anderen Seite stünden jenen Aspekten aber das derzeit äußerst niedrige Zinsniveau, der Mangel an Investitionsalternativen sowie das Baukindergeld gegenüber, was einer Entscheidung zu einem frühzeitigen Immobilienkauf entgegenkomme, so Europace.

Bildquellen: daizuoxin/Shutterstock.com