Studie: So erschwinglich sind Immobilien in Deutschland heute im Vergleich zu vor 40 Jahren
Immer wieder zirkulieren Warnungen vor einer Immobilienblase und immer wieder verheißen Experten, wie überhitzt der deutsche Immobilienmarkt sei. Doch wie dramatisch ist die Lage wirklich? Eine Studie gibt erste Auskunft und das Ergebnis überrascht.
Anstieg der deutschen Immobilienpreise
Denn schenkt man den Analysten Glauben, könnten sich die Deutschen heutzutage mehr Immobilien leisten als noch vor 40 Jahren. Zwischen 1975 und 2018 seien die Immobilienpreise laut des Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank (Fed) nominal zwar um 171,57 Prozent gestiegen, doch gleichzeitig hat sich auch ein Anstieg der Nettoeinkommen um 731 Prozent ergeben. Auch seit 1995 sind die Preise für Immobilien um 28,54 Prozent gestiegen, die Nettoeinkommen hingegen um 124,62 Prozent.
Auf der Basis dieser Entwicklung der Immobilienpreise und der Nettoeinkünfte hat das Fachportal Kreditvergleich.net für Deutschland einen positiven Erschwinglichkeitsindex von 124,6 Punkten berechnet. „100 Punkte dienen als Ausgangswert und je höher der Indexwert, desto mehr Immobilie können Deutsche sich für ihr Einkommen leisten”, wie der Betreiber des Fachportals, Daniel Franke, schreibt.
Immobilien auch international erschwinglicher
Das Fachportal berechnete den Erschwinglichkeitsindex auch für 22 weitere Länder und ermittelte, dass dieser seit 1995 lediglich in sechs Ländern angestiegen ist. In Italien (17,8 Prozent), in der Schweiz (44,5 Prozent) und Spanien (2,1 Prozent) können sich Bewohner Immobilien ebenfalls eher leisten als vor knapp 25 Jahren. International zeigte vor allem Japan mit 207 Prozent eine beeindruckende Entwicklung, gefolgt von Südkorea mit 49 Prozent.
Trend zu steigenden Immobilienpreisen wird anhalten
In Deutschland dürfte der Trend steigender Immobilienpreise laut einer weiteren Studie („Soziodemografischer Wandel und regionale Immobilienmärkte“) von zwei Professoren der Universität Freiburg anhalten. In der Immobilienanalyse ermittelten sie, dass durch die wachsende Nachfrage bis 2030 auch die Immobilienpreise besonders in Metropolregionen und begehrten Lagen steigen werden. Die Wohnraumnachfrage würde zum einen durch die zunehmende Zuwanderung und zum anderen durch die ansteigende Zahl der Ausbildungs- und Rentnerhaushalte in die Höhe getrieben.
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