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Studie zeigt: Das Eigenheim macht nicht so glücklich wie erhofft

Für viele Menschen ist ein Eigenheim ein großer Lebenstraum. Angetrieben von dem Wunsch, keine Miete mehr bezahlen zu müssen und seine eigenen vier Wände so zu gestalten, wie man möchte, sehnen sich viele nach dem Glück einer eigenen Immobilie. Doch macht die eigene Immobile wirklich so glücklich, wie es künftige Wohneigentümer erwarten?

Mit dieser Fragestellung setzte sich eine empirische Analyse des Institut of Labour Economics (IZA) auseinander. Dabei versuchte die Studie aus Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) herauszufinden, in wie weit sich die Lebensqualität von Immobilienbesitzern im Laufe der Jahre durch den Umzug in eine eigene Immobilie verbesserte.

Lebensqualität: ja – aber Zufriedenheit?

Der Studie zufolge führt der Umzug in ein Eigenheim im Durchschnitt zu einer höheren Lebensqualität und macht einerseits glücklicher als zuvor. Andererseits steigen die daraus resultierende Lebensqualität und die damit verbundene Zufriedenheit nicht in dem Ausmaß, wie es die künftigen Wohneigentümer erwarten. Im Gegenteil, der Zuwachs an Lebenszufriedenheit fällt geringer aus als künftige Wohneigentümer prognostizierten.

Folglich also macht eine gekaufte Immobilie der Studie nach nicht so glücklich und zufrieden, wie von den Käufern angenommen. Die Ökonomen sprechen bei dieser verzerrten Erwartungshaltung von „biased beliefs“. Wie das Institut annimmt, werde die Vorstellung vom Wohnglück im Vorfeld als zu optimistisch wahrgenommen und der Zuwachs an Lebenszufriedenheit überschätzt.

Statusorientierte Menschen mit überzogenerer Erwartungshaltung

Die Forscher der Studie bemühten sich, dem Sachverhalt auf den Grund zu gehen und herauszufinden, wie es dazu kommt, dass Immobilienkäufer ihr zukünftiges Glück so überschätzen. Für dieses Unterfangen wurde die Gesamtheit der Befragten nach ihren unterschiedlichen Lebenszielen aufgesplittet. Dabei wurden vor allem zwei Gruppen unterschieden. Zum einen die Gruppe, die extrinsische Ziele verfolgt, also eher statusorientierten Bedürfnisse nachgeht und bei denen Geld und Erfolg eine übergeordnete Rolle spielt. Und zum anderen jene Gruppe mit intrinsischen Zielen, also Menschen, bei denen eher beziehungsorientierte, soziale Bedürfnisse die übergeordnete Rolle spielen.

Nach Aufteilung der Befragten in die zwei Gruppen ist zu beobachten, dass vor allem statusorientierte Menschen mit extrinsischen Zielen den Zuwachs an Lebenszufriedenheit durch den Immobilienerwerb überschätzen. Generell neigen die Befragten mit extrinsischen Zielen innerhalb der Studie zu größeren Fehlern bei Vorhersagen über ihre Lebenszufriedenheit und das langfristige Glück, das materielle Besitztümer mit sich bringen.

Bildquellen: carballo / Shutterstock.com