,

Studienergebnis: Steigende Immobilienpreise auch nach Corona

Experten sind sich sicher: Auch nach der Coronapandemie steigen die Preise für Immobilien weiter an.

Verteuerung der Immobilien

Im vergangenen Jahr sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen bereits so stark gestiegen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Somit wurde der Traum von den eigenen vier Wänden für viele Menschen zeitweise unerreichbar. Auch die Coronakrise hat am anhaltenden Preisanstieg bei Immobilien nichts geändert, die Prognose fallender Preise hat sich nicht erfüllt. Stattdessen mussten Käufer auf dem Land und in der Stadt für Wohnungen und Häuser im Jahr 2020 noch mehr zahlen als zuvor.

Nun bringt eine neue Studie noch schlechtere Nachrichten für Kaufinteressierte, denn laut einer Prognose des Hamburger Gewos-Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung wird der Immobilien-Gesamtumsatz im laufenden Jahr um 6,3 Prozent auf 311,1 Milliarden Euro steigen. Im bisherigen Rekordjahr 2020 hatte der Umsatz knapp 293 Milliarden Euro betragen. Die Zahl der Transaktionen soll dabei nur leicht um 1,4 Prozent wachsen, was bedeutet, dass der höhere Gesamtumsatz vor allem durch höhere Preise zustande kommen wird. Es wird deutlich, dass selbst während der Coronapandemie die Verteuerung der Immobilien weiter stieg, während das Gewos-Institut sogar noch eine weitere Verschärfung der Lage erwartet.

Die stärksten Preiszuwächse

Besonders zwei Faktoren sorgen laut der Gewos-Prognose dafür, dass sich die Immobilienpreise auch in absehbarer Zukunft nicht erholen werden. Demnach stellen zum einen besonders Wohnimmobilien, deren Volumen im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um 7,5 Prozent auf 237,7 Milliarden Euro wachsen wird, ein Problem dar und sorgen für eine anhaltende Verteuerung. “Die Preisdynamik im Bereich des selbst genutzten Wohneigentums hat sich im Zuge der Coronapandemie noch einmal verstärkt“, so Gewos-Experte Sebastian Wunsch. „Mit 10,8 Prozent bei Eigenheimen und 7,2 Prozent bei Eigentumswohnungen haben wir 2020 die stärksten Preiszuwächse seit Beginn unserer Aufzeichnungen in den Achtzigerjahren festgestellt.” Seit der zweiten Jahreshälfte 2020 halte zudem das hohe Transaktionsaufkommen weiter an und zuletzt wurde im Jahr 1999 eine höhere Zahl an Kauffällen registriert.

Ein- und Zweifamilienhäuser besonders gefragt

Das Marktgeschehen verlagere sich dabei zunehmend aus den leer gekauften Märkten in den Großstädten in die Speckgürtel und in ländliche Räume. Laut der Untersuchung von Immobilienökonomen der Universität Regensburg betrug der Pandemieeffekt bei den Angebotspreisen für Eigentumswohnungen im bundesweiten Durchschnitt 0,7 Prozentpunkte. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern seien es sogar 1,1 Prozentpunkte, berichtete die Hans-Böckler-Stiftung. Diese sind auch laut dem Gewos-Institut besonders gefragt, denn allein im vergangenen Jahr wurde von dem Institut ein Allzeithoch von 259.300 Kauffällen registriert. Insgesamt hätten die Angebotspreise für Eigentumswohnungen zwischen dem 1. Quartal 2020 und dem 2. Quartal 2021 um durchschnittlich 17 Prozent zugelegt, die für Einfamilienhäuser um 15,6 Prozent.

Bildquellen: Andrey_Popov/Shutterstock.com