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Tendenz steigend: Wohnimmobilien werden bis 2030 teurer werden

Eine neue Studie der HWWI bestätigt, dass die Deutschen Wohnungspreise bis 2030 weiterhin steigen werden. Besonders rund um München und in Heilbronn sind Preissteigerungen zu erwarten.

Voranschreitende Urbanisierung sorgt für steigende Wohnungspreise

Eine Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, kurz HWWI, welche der WELT am Sonntag exklusiv vorliegt, prognostiziert bis 2030 weiterhin steigende Preise am Wohnimmobilienmarkt. Die Studie wurde infolge eines Auftrags der Postbank erstellt. Diese betont wiederum in einer Pressemitteilung, dass die Analyse auf den Wohnungsmarktdaten vor Beginn der Corona-Pandemie beruht, allerdings sei sie trotz dessen aussagekräftig. Als die treibende Kraft hinter den steigenden Wohnungspreisen identifiziert die Studie die voranschreitende Urbanisierung, welche die Einwohnerzahlen der Metropolen zunehmen lassen wird.

Dementsprechend schätzt die Postbank die Marktsituation auf Grundlage der HWWI-Studie wie folgt ein: “In mehr als der Hälfte der 401 deutschen Kreise und Städte können Wohnungsbesitzer demnach damit rechnen, dass ihre Immobilie bis mindestens 2030 real an Wert gewinnt.”

Der Raum München und mittelgroße Städte verzeichnen den stärksten Preisanstieg

Den stärksten Preisanstieg prognostizieren die Analysten für den Einzugsraum München wie Ebersberg, Landsberg am Lech, Erding, Dachau und Starnberg. Für München selbst wird mit einem jährlichen Preisanstieg von 1,7 Prozent gerechnet, für den Landkreis München sogar mit zwei Prozent. Neben oberbayrischen Kreisen sind auch Cloppenburg, Heilbronn und Potsdam in den Top-Städten mit den stärksten Preisentwicklungen vertreten. Deutschlandweit ist Heilbronn in Baden-Württemberg mit 1,8 Prozent laut der HWWI-Analyse die Stadt mit dem höchsten Preiswachstum. München und Potsdam liegen knapp dahinter.

Neben den Top-Kreisen und Städten werden die deutschen Big Seven vom Aufwärtstrend am Wohnimmobilienmarkt profitieren, berichtet die Postbank in ihrer Mitteilung mit Verweis auf die HWWI-Studie. Für München, Düsseldorf, Köln und Berlin sagt die HWWI ein jährliches Preiswachstum von einem bis zu über einem Prozent bis 2030 voraus. Hamburg, Stuttgart und Frankfurt werden mit einem Wachstum von jeweils 0,95 Prozent, 0,91 Prozent und 0,8 Prozent eingeschätzt. Weitere deutsche Städte und Kreise, die oberhalb der Ein-Prozent-Wachstumsrate liegen, sind Heilbronn, Potsdam, Freiburg im Breisgau, Münster, Leipzig, Dresden, Ingolstadt, Mainz, Landshut und Memmingen.

Den Grund für den starken Preisanstieg abseits der Metropolen erklärt die Immobilienexpertin Eva Grundwald in der Postbank-Pressemitteilung: „Die hohen Preise in den Big Seven wirken auf viele Kaufinteressenten abschreckend. Kleinere Zentren werden verstärkt in Betracht gezogen und gewinnen an Attraktivität.“

Im Osten Deutschland werden für den Großteil der Kreise negative Preistrends vorhergesagt.

Corona-Pandemie

Bezüglich der Preisentwicklung am Markt für Wohnimmobilien ist die Leiterin des Immobiliengeschäfts Postbank, Eva Grundwald, optimistisch gestimmt. “Wir sehen keine Anzeichen für eine Blase, die krisenbedingt platzen könnte. Im Gegenteil: Aus unserer Sicht ist der Immobilienmarkt nach wie vor ein Stabilitätsanker”, wird sie in der Pressemitteilung zitiert. Deshalb sei sie davon überzeugt, dass die Ergebnisse der Studie nach wie vor relevant seien. Lediglich ein zweiter Shutdown mit gravierenderen Einkommenseinbußen in der Bevölkerung könne die Wachstumserwartungen ändern. Sollte sich ferner herausstellen, dass die Auswirkungen des ersten Shutdowns auf die Einkommenshöhe der Staatsbürger bereits schwerwiegender sind, als derzeit angenommen, könnte daraus ebenfalls eine andere Preisentwicklung resultieren.

Bildquellen: kurhan/Shutterstock.com