Youth Hostels: Von Zehn-Bett-Zimmern zur interessanten Investmentoption

Mein 19-jähriger Sohn ist vor Kurzem für ein paar Tage nach Straßburg gefahren. Für die Hin- und Rückfahrt hatte er ein Ticket bei Flixbus gekauft und für die Übernachtung ein Zimmer in einem Youth Hostel gebucht.

So wie mein Sohn reisen inzwischen viele Jugendliche, und mich wundert das nicht: Dank Fernbussen oder Billigfliegern kommen sie heutzutage so günstig wie nie in andere Städte und sogar andere Länder. Dadurch sind solche Kurzreisen gerade für junge Leute sehr attraktiv geworden. Innerhalb von zwei oder drei Tagen wollen sie dann am Reiseziel so viel sehen und erleben wie möglich – natürlich ohne dabei die Kosten unnötig in die Höhe zu treiben. Übernachtet wird daher meist in einem günstigen Hotel – oder eben in einem noch günstigeren Hostel. Besonders hoch muss der Komfort schließlich nicht sein, wenn man sich nur zum Schlafen im Zimmer aufhält.

Viele Youth Hostels haben in den letzten Jahren allerdings aufgerüstet: Zehn-Bett-Zimmer mit Stockbetten, ein Badezimmer für die gesamte Etage – das gibt es vielerorts nicht mehr. Stattdessen sind die einstigen Jugendherbergen moderner geworden und haben sich einem neuen Konzept verschrieben. Mehrbettzimmer gibt es zwar immer noch, allerdings werden die häufig von größeren Freundesgruppen genutzt, die zusammen reisen. Daneben bieten die meisten Youth Hostels auch kleinere Zimmer an, zum Beispiel für nur zwei Personen. Auch ein eigenes Badezimmer gehört mittlerweile bei vielen Hostels zum Zimmer dazu. Für uns in der Immobilienbranche stellen die Hostels daher längst eine Unterkategorie im Hotel-Bereich dar.

Anders als „normale“ Hotels werden die Youth Hostels aber wohl in besonderem Maße davon profitieren können, dass die Jugendlichen dank der günstigen Transportmöglichkeiten immer flexibler werden. Denn zu dem günstigen Transport bieten sie die günstigen Zimmer – da können die meisten Hotels nicht mithalten. Dank dieser guten Zukunftsaussichten sind Hostels mittlerweile auch für Immobilienfonds attraktiv geworden.

Ein Youth Hostel, das mich als Portfoliomanager ansprechen würde, darf allerdings nicht nur auf die Übernachtungen setzen, sondern muss mehr bieten. Vor einiger Zeit hatten wir ein Hostel entdeckt, das durch ein interessantes Konzept zusätzliche Einnahmen generieren konnte: Der Betreiber reagierte geschickt auf bevorstehende Großveranstaltungen in der Stadt, indem er am Abend zuvor eine passende Motto-Party im Hostel veranstaltete. Solche Partys können eine lukrative Einnahmequelle sein, da sie auf der einen Seite den ein oder anderen Gast dazu bewegen können, früher anzureisen und eine Nacht mehr im Hostel zu verbringen. Auf der anderen Seite locken die Veranstaltungen aber auch Personen an, die nicht im Hostel übernachten. Über Eintrittsgelder und den Verkauf von Getränken kann dann eine nette Summe zusammenkommen. Ein solches Konzept ist in unseren Augen besonders nachhaltig. Wir hätten daher damals auch gerne in dieses spezielle Hostel als Immobilie investiert, allerdings bekommen auch wir nicht immer das, was wir wollen. Youth Hostels bleiben für uns aber dennoch interessant und stellen weiterhin eine Option für den Ausbau unseres Immobilienportfolios dar.

Dieser Artikel ist Teil des Immobilien-Trendblogs von Ulrich Steinmetz. Lesen Sie hier alle Beiträge aus dem Trendblog.

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