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Trendverschiebung bei institutionelle Immobilienfonds: Wohnen statt Einzelhandel

Eine neue Analyse zeigt, dass ein großer Teil der institutionellen Immobilienfonds ihr Kapital in den Wohnungsmarkt investiert. Für die Analyse wurden 52 Immobilienfonds mit einem Eigenkapitalvolumen von insgesamt 42 Milliarden Euro herangezogen.

Die aktuelle Untersuchung wurde von der Ratingangentur Scope durchgeführt, dazu befragte Scope insgesamt 21 Asset Manager zu ihren Angeboten in indirekte Immobilienanlagen für deutsche Anleger.

Wohnungsmarkt im Fokus deutscher Anleger

10 von 52 befragten Fonds investieren ihr Kapital in den Wohnungsmarkt und damit rund 27 Prozent des gesamten Eigenkapitalvolumens. 14 Fonds investieren ihr Vermögen in Büroimmobilien und kommen auf 22 Prozent des gesamten Eigenkapitalvolumens.

Die regionale Allokation der 52 untersuchten Fonds vermittelt ein eindeutiges Bild. Rund 40 Prozent der untersuchten Fonds legen ihren Investitionsschwerpunkt auf Europa und mehr als ein Drittel nur auf deutsche Immobilien. Global investierende Fonds sind hingegen die Ausnahme.

Investitionen in Einzelhandel gehen zurück

Aktuell ist keiner der untersuchten Fonds ein rein investierender Einzelhandelsfond, wie Scope weiter schreibt. 2018 waren es hingegen noch 15 Stück, was der drittgrößten Nutzungsart entsprach. Davor waren nur noch 39 gemischt genutzte Immobilienfonds und 17 Fonds, die in den Büromarkt investierten, zu finden.

Und auch in Zukunft werden die Investitionen in Einzelhandelsimmobilien voraussichtlich zurückgehen. Wie aus der Analyse von Scope hervorgeht, planen lediglich 24 Prozent weitere Ankäufe im Einzelhandelssegment. Gleichzeitig planen 30 Prozent der befragten Fonds Verkäufe von Einzelhandelsimmobilien.

Zeitgleich geht Scope davon aus, dass auch die Investitionen in Hotelimmobilien, im Zuge der Corona-Krise, weiter zurückgehen werden. Der Investitionsfluss wird sich dementsprechend stärker auf den Wohn- und Logistikbereich konzentrieren.

„Core“-Objekte bilden den Schwerpunkt

Schon seit Jahren sind „Core“ und „Core+“-Objekte der Schwerpunkt bei institutionellen Anlegern. Nach Einschätzung von Scope wird sich daran auch in nächster Zeit nichts ändern. Aktuell investieren über 80 Prozent der Fonds in die risikoarme Klasse „Core“, weitere 15 Prozent investieren in die nächste Stufe „Core+“.

Auch über die Renditeerwartung gibt die Analyse von Scope Auskunft. Demnach erwarten die Immobilienfonds eine durchschnittliche Rendite von „fünf bis sechs Prozent bzw. sieben bis acht Prozent“, wie Scope schreibt.

Bildquellen: Hani Santosa/Shutterstock.com