Trotz COVID-19-Krise – Preise für US-Immobilien auf Rekordhoch
Kaum ein Land wurde von der COVID-19-Pandemie so stark getroffen wie die USA. Millionen Bürger verlieren ihre Jobs, das Land stürzt immer weiter in eine Rezession. Doch nicht alle Sektoren der amerikanischen Volkswirtschaft haben mit großen Einbußen zu kämpfen.
Eben genannten Entwicklungen zum Trotz erreichte der Listenpreis-Median für US-Immobilien im Juli 2020 ein Rekordhoch. Wer also glaubte, in Krisenzeiten zu besonderen Schnäppchenpreisen auf dem Immobilienmarkt zuschlagen zu können, wurde von Gegenteiligem getroffen.
Bestände auf Allzeittief
Das Immobilienportal realtor.com veröffentlichte seinen monatlichen Marktbericht für den Monat Juli. Demnach ließ insbesondere die Käufernachfrage den Preis-Median um 8,5 Prozent im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres anwachsen. Grund hierfür ist laut dem Bericht, dass immer weniger neue Immobilien auf den Markt nachkommen und sich daher die Nachfrage weiter aufstaue. Das hat zur Folge, dass sich die Bestände an zum Verkauf stehenden, verfügbaren Immobilien auf einem Allzeittief befinden und deshalb die Preise nach oben schießen. Insgesamt nahm dem Bericht nach landesweit die Anzahl an verfügbaren Immobilien im Vergleich zum Juli 2019 um rund ein Drittel ab. Der nationale Listenpreis-Median lag im Juli bei 349.000 US-Dollar und damit rund 27.000 US-Dollar höher als vor einem Jahr.
Eine weitere Entwicklung, die die Bestände auf ein Allzeittief schrumpfen ließ, ist die der neugelisteten Immobilien. Landesweit kamen im Monat Juli laut dem Bericht 13,4 Prozent weniger neugelistete Immobilien hinzu als noch im Vorjahr. Im April dieses Jahres lag dieser Wert sogar noch bei 44,1 Prozent. Allerdings schrumpft in vielen Großstädten der Rückgang der neugelisteten Immobilien, was letztendlich dem Bericht nach ein Indikator dafür ist, dass wieder mehr neue Häuser auf den Markt kommen. Noch im Juni lag der Rückgang bei 19,3 Prozent. Dem gegenüber sind die 13,4 Prozent aus dem Monat Juli bereits ein deutliches Plus.
Listenpreise ziehen weiter an
Der 8,5 prozentige Anstieg im Juli ist eine deutliche Steigerung zu den 5,1 Prozent im Juni. Auch der Listenpreis-Median pro Quadratmeter unterlag einem stärkeren Anstieg als noch im Vergleich zum Vormonat. Vor allem im Nordosten, wo man laut „Mansion Global“ COVID-19 noch eher im Griff hat als in manch anderen Regionen, stiegen die Preise besonders deutlich. In Philadelphia erhöhte sich der Median um ganze 18,5 Prozent. Auch in Boston liegt der Preisanstieg mit 12,5 Prozent relativ weit über dem nationalweiten Anstieg.
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