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Trotz höherer Zinsen: Schweizer Immobilienpreise steigen – Hypothekenlaufzeiten werden aber kürzer

Die Zinsen für Immobiliendarlehen schnellen immer weiter in die Höhe, doch die Preise für Immobilien in der Schweiz steigen davon völlig unbeeindruckt immer weiter an. Einzig auf die Hypothekenlaufzeiten hat der Zinsanstieg eine deutliche Wirkung: Diese werden nämlich immer kürzer.

Zinsanstieg macht kürzere Hypothekenlaufzeiten attraktiver

Die Zinsen für Immobiliendarlehen steigen weiter an, doch dessen ungeachtet ist keine Bremswirkung beim Anstieg der Immobilienpreise festzustellen. Wie eine Studie von Price Hubble und MoneyPark jedoch zeigt, entfalten die immer höheren Zinsen eine andere Wirkung: Hypotheken mit kürzeren Laufzeiten gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Lange Laufzeiten, die vorher am populärsten waren, sind nun verständlicherweise deutlich weniger gefragt. Während sich Festhypotheken mit längeren Laufzeiten aufgrund der steigenden Zinsen spürbar verteuert haben und die Zinssätze bei vielen dieser Produkte die 2 Prozent-Marke weit übersteigen, halten sich Saron-Hypotheken mit kürzeren Laufzeiten bei deutlich unter 1 Prozent.

Festhypotheken, die eine Laufzeit von zehn Jahren oder mehr haben, schlossen laut der Studie im Vergleich zum vorigen Halbjahr um etwa 30 Basispunkte teurer ab, demgegenüber war bei Saron-Hypotheken keine Verteuerung zu erkennen. Obwohl die zehnjährige Festhypothek dennoch mit über der Hälfte des vermittelten Volumens weiterhin die beliebteste Option darstellt, verliert diese Form der Hypothek gegenüber Festhypotheken mit kürzeren Laufzeiten immer mehr an Beliebtheit. Die Geldmarkt-Hypothek erreicht mit einem Abteil von elf Prozent im letzten Halbjahr einen lange nicht mehr dagewesenen Beliebtheitsgrad.

Immobilienpreise steigen weiter an

Trotz der höheren Zinsen ziehen die Immobilienpreise in der Schweiz weiter an. Der Studie von Price Hubble zufolge verzeichneten die Preise für Einfamilienhäuser in der Schweiz im ersten Halbjahr 2022 einen Anstieg von 5,56 Prozentpunkten, in der Deutschschweiz waren es sogar 6,82 Prozentpunkte. Die Preise von Wohnungen stiegen um 3,22 Prozentpunkte. Zwischen der Deutsch- und der Westschweiz ist im Hinblick auf die Verteuerung von Wohnungen nur ein kleiner Unterschied zu verzeichnen: In der Deutschschweiz wurden Wohnungen um 3,34 Prozentpunkte teurer, in der Westschweiz um 3,01 Prozentpunkte. Ob der anhaltende Höhenflug der Zinsen letztendlich den weiterhin währenden Anstieg der Immobilienpreise doch zum Erliegen kommen lassen wird, bleibt abzuwarten.

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