Trotz Pandemie: Rekordvolumen für den deutschen Immobilieninvestmentmarkt 2021?
Der globale Immobiliendienstleister CBRE berichtet in einer Pressemitteilung am 6. Juli 2021 von Deutschlands erstem Halbjahr im Immobilieninvestmentmarkt sowie von Prognosen für das restliche Jahr.
Schweres erstes Halbjahr aufgrund der Corona-Pandemie
Deutschlands Immobilieninvestmentmarkt konnte in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Transaktionsvolumen von 33,2 Millionen Euro erreichen. Im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet dies einen Rückgang um 22 Prozent. Zurückzuführen ist dieser Rückgang vor allem auf das geringe Transaktionsvolumen im ersten Quartal 2021. Im zweiten Quartal dieses Jahres konnte allerdings ein Volumen von 17,8 Milliarden Euro erzielt werden, was im Vergleich zum zweiten Quartal im Jahr 2020 einen Anstieg von 27 Prozent bedeutet. Immer mehr Investoren zeigten Interesse an Produkten aus dem limitierten Core- und Core-plus-Segment. 70 Prozent des im zweiten Quartal erzielten Gesamttransaktionsvolumens – und damit 20 Prozent mehr als im letzten Jahr – gehen auf solche risikoarmen Strategien zurück. Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 66 Transaktionen die jeweils ein Volumen von mehr als 100 Millionen Euro haben. Einen Großteil des Investmentmarktes nahmen in der ersten Hälfte des Jahres offene Immobilienfonds/Spezialfonds ein, gefolgt von Asset-/Fondsmanagern, Immobilienaktiengesellschaften/REITs und von Versicherungen/Pensionskassen. Zusammen waren diese für 60 Prozent des Transaktionsvolumens verantwortlich.
Assetklassen im Vergleich
Noch im ersten Quartal dieses Jahres hatten Wohnimmobilien einen größeren Marktanteil als Büroimmobilien. Im gesamten ersten Halbjahr jedoch konnte sich die Assetklasse Büro mit 10,8 Milliarden Euro den ersten Platz ergattern. Die Spitzenrenditen für Büroimmobilien gingen jedoch in den Top-Sieben Städten im Vergleich zum letzten Jahr zurück. Durchschnittlich erreichten sie 2,78 Prozent. Die Assetklasse der Logistikimmobilien sicherte sich den dritten Platz mit 4,4 Milliarden Euro. Auch die Spitzenrenditen dieser Assetklasse sind mit 3,25 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr rückläufig. Weiter folgen Einzelhandelsimmobilien mit 3,5 Milliarden Euro, Entwicklungsgrundstücke mit 1,7 Milliarden Euro, Gesundheitsimmobilien mit 1,4 Milliarden Euro und Hotelimmobilien mit einer Milliarde Euro. Zwei weitere Milliarden Euro fielen auf sonstige Nutzungen.
Deutscher Immobilieninvestmentmarkt: Prognose
Fabian Klein, Head of Investment bei CBRE in Deutschland, gibt an, dass sich aufgrund des Fortschritts der Impfkampagne, der Immobilieninvestmentmarkt immer weiter von der Pandemie erholen wird. Auch in dem zunehmend einfacher werdenden Reisen sieht er Potential für den deutschen Immobilieninvestmentmarkt. So können aus dem Ausland kommende Kapitalanleger mit Interesse an deutschen Immobilien, deren Transaktionsvolumina zuletzt um 43% zurückgegangen war, wieder aktiver werden. Dr. Jan Linsin, Head of Research bei CBRE in Deutschland, sieht günstige Anzeichen für den deutschen Markt: Der ifo-Index habt mit 104 Punkten den höchsten Stand seit zehn Jahren. “Insgesamt könnte die gesamte Wirtschaftsleistung, gemessen am realen Bruttoinlandsprodukt (BIP), ihr Vorkrisenniveau bereits im dritten Quartal 2021 wieder erreichen. Ab dem kommenden Jahr sollten die gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten dann wieder überdurchschnittlich ausgelasteten sein.” – so Dr. Linsin.
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