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Trotz Wohnungsnot: Hier gibt es die günstigsten Studentenwohnungen

Steigende Mieten und Wohnungsnot sind allgegenwärtige Probleme. Doch noch problematischer erweisen sie sich für Studenten, die über kein festes Einkommen verfügen. Wo man als Studierender in Deutschland dennoch zu bezahlbaren Mietpreisen wohnen kann.

Angespannter Markt für studentisches Wohnen

In Deutschland herrscht derzeit große Wohnungsnot. Seit Jahren überlegen sich Forscher und Bauplaner, wie man dieses Problem effektiv lösen kann. Zu dem Problem beitragen dürften auch Studenten, deren Anzahl immer mehr zunimmt. Sie werden nicht selten abgelehnt, weil sie nur für kurze Zeit mieten oder über kein sicheres Einkommen verfügen. Nun sehen sie sich aber verstärkt auch mit steigenden Mietpreisen konfrontiert. Und diese hängen nicht nur mit dem Baujahr oder der Größe der Wohnung allein zusammen, sondern oftmals mit dem Standort. Dies geht aus dem aktuellen MLP Studentenwohnreport hervor.

Standort einziger Unterschied beim Mietpreis

Hierfür untersuchten die Analysten 30 Universitätsstädte und kamen zu dem Ergebnis, dass man für eine 1995 erbaute 30-Quadratmeter-Wohnung mit Einbauküche und einer Entfernung von 1,5 Kilometern zur Universität ganz unterschiedliche Preise zahlen muss. Zu den teuersten Universitätsstädten zählten München mit einer Warmmiete von 717 Euro, Stuttgart mit 542 Euro und Frankfurt mit 505 Euro. Auch in traditionellen Universitätsstädten wie Konstanz, Tübingen oder Bonn muss mit Mietpreisen zwischen 420 und 460 Euro monatlich gerechnet werden. Im Vergleich dazu befinden sich Mietpreise in Höhe von 400 Euro, wie dies in der Bundeshauptstadt Berlin der Fall ist, noch im mittleren Bereich.

Deutlich günstiger fallen dagegen die Mietpreise in Greifswald, Bochum, Leipzig und Magdeburg aus. Hier müssen Studenten für Kleinwohnungen jeweils 291, 287, 278 und 251 Euro pro Monat hinblättern. In weiteren neun Städten liegen die Mietpreise zwischen 300 und 400 Euro im Monat – darunter Bremen, Münster, Mannheim und Hannover. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Preise in nahezu allen deutschen Städten gestiegen sind und neue Höchststände erreicht wurden. In lediglich drei Städten sind die Mietpreise inklusive Nebenkosten im vergangenen Jahr langsamer gestiegen als der Durchschnitt.

80 Prozent des Einkommens für Miete

Auffällig bei dem Report war auch die Erkenntnis, dass die Mietpreise zwar ansteigen, nicht aber die Einkommen der Studierenden. Die finanzielle Situation von durchschnittlich Studierenden ist in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. So verfügen Studenten über ein Median-Einkommen in Höhe von 900 Euro im Monat. Bezogen auf die Mieten, müsste ein Student mit einem Netto-Einkommen von 900 Euro beispielsweise rund 80 Prozent davon für eine Unterkunft in München oder 28 Prozent in Magdeburg ausgeben.

Um dieser Entwicklung etwas entgegen zu wirken, hat die Regierung beschlossen, das BAföG zum kommenden Wintersemester zu verbessern. So wurde für Studierende, die außerhalb des Elternhauses wohnen, der Wohnkostenzuschlag von 250 auf 325 Euro erhöht. Doch angesichts der bereits erwähnten Mietkosten, können sich die Studenten mit diesem Zuschlag nicht einmal in einem Drittel der 30 Universitätsstädte eine Unterkunft leisten. Als Notlösung ziehen sie zunehmend in Wohngemeinschaften oder bleiben bei den Eltern wohnen.

Die MLP schlägt als Lösung daher vor, dass in Universitätsstädten mehr Wohnraum geschaffen wird. Außerdem sollten Hochschulen sowie Städte in Ostdeutschland unterstützt werden, um für potenzielle Studierende attraktiver zu sein. Nicht zuletzt fordert Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstand der MLP Finanzberatung, dass die finanziellen Zuschläge für Studierende ortsabhängiger erfolgen sollten. Denn wie bereits erwähnt, reicht ein Wohnkostenzuschlag von 325 Euro nicht für Studierende aller Städte aus. Sollte die Politik sich nicht diesem Problem widmen, könnte es sein, dass sich dies auf Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit auswirken wird. Denn durch die hohen Kosten könnten sich viele Studierende dazu entschließen, nicht zu studieren, und so kann das akademische Potenzial nicht ausgenutzt werden.

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