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UBS Global Real Estate Bubble Index 2022: Wo könnte die Immobilienblase platzen?

Der Boom im weltweiten Immobilienmarkt scheint vorbei. Nachdem die Preise in den letzten Jahren stark gestiegen sind, fürchten sich Anleger inzwischen vor dem Platzen der Immobilienblase.

Trendwende im Immobilienmarkt

Während die Immobilienpreise weltweit in den letzten Jahren scheinbar unaufhörlich gestiegen sind, scheint der Trend nun gebrochen. Für das dritte Quartal 2022 hat das Statistische Bundesamt (Destatis) für den deutschen Immobilienmarkt einen Preisrückgang von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal ermittelt. Der Rückgang der Immobilienpreise scheint überschaubar, ist jedoch deshalb nicht weniger bemerkenswert, immerhin ist es der erste Rückgang der Preise seit zwölf Jahren. Der Boom des Immobilienmarkts scheint – nicht nur in Deutschland – vorüber zu sein. Eine wesentliche Ursache für diese Entwicklung ist die veränderte Situation am Zinsmarkt. Weltweit haben sich Währungshüter aufgrund hoher Inflationsraten dazu entschlossen, das Ende der expansiven Geldpolitik einzuläuten und das Zinsniveau anzuheben. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint vielen Anlegern ein Investment in Immobilien gegenwärtig weniger attraktiv.

Weltweit unterschiedliches Blasenrisiko

Während kurzfristig betrachtet Preisanstiege im Immobilienmarkt unwahrscheinlich erscheinen, sehen Experten das Risiko, die Immobilienblase könnte platzen. Die Schweizer Großbank UBS hat im Oktober 2022 Immobilienmärkte weltweit auf ein eventuell bestehendes Blasenrisiko untersucht. Den Daten der UBS-Studie nach erreichte das nominale Preiswachstum auf dem globalen Immobilienmarkt zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 einen Wert von zehn Prozent. Dies entspricht dem schnellsten Anstieg seit 2007. Während die Anstiege demnach in einigen der untersuchten Märkte als gerechtfertigt erschienen, seien an anderen Standorten Anzeichen einer Preisblase ermittelt worden. Das Blasenrisiko falle demnach global betrachtet sehr unterschiedlich aus.

Demnach besteht aus Sicht der UBS-Analysten insbesondere für Immobilien in den Metropolregionen von Toronto, Frankfurt, Zürich und auch München ein erhöhtes Blasenrisiko. Auch in anderen Großstädten weltweit seien Immobilien überbewertet. Demgegenüber schätzen die Experten von UBS die Märkte in Warschau, Dubai, Sao Paulo und Mailand als fair bewertet ein.

UBS-Experte erwartet Preiskorrekturen

Matthias Holzhey, Hauptautor der Studie bei UBS, rechnet damit, dass der Boom des Immobilienmarktes vielerorts zumindest vorübergehend ausgesetzt sei. Für die Standorte, die die Studie als sehr hoch bewertet eingeschätzt hat, rechnet Holzhey in den nächsten Quartalen mit “erheblichen Preiskorrekturen”.

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