,

Über 500.000 Euro für eine Eigentumswohnung – München bleibt teuerster Wohnort in Deutschland

Der kürzlich veröffentlichte Bericht der ACCENTRO Real Estate AG zeigt, dass München im Hinblick auf Eigentumswohnungen immer noch unangefochten die teuerste Stadt zum Wohnen in Deutschland ist. Außerdem sind Umsätze, Verkaufszahlen und Preise von Wohnimmobilien im Durchschnitt in Deutschland gegenüber 2018 deutlich gestiegen.

Aufbau des ACCENTRO Berichts

Seit 2008 veröffentlicht die ACCENTRO Real Estate AG – ein börsennotiertes Immobilienunternehmen und Marktführer in der Wohnungsprivatisierung – jedes Jahr den ACCENTRO Wohneigentumsreport. In diesem Jahr wurde der Bericht erstmalig in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) verfasst. Betrachtet wurden hierfür jegliche Wohneigentumstransaktionen in allen 82 deutschen Großstädten, deren Einwohnerzahl 100.000 Menschen übersteigt. Damit deckt der Report laut eigenen Angaben circa 85 Prozent des gesamten deutschen Marktes ab. Basis des in diesem Jahr zum 13. Mal veröffentlichten Berichts sind die Daten der entsprechenden städtischen Gutachterausschüsse.

Dabei ist der rund 200 Seiten lange Report in zwei Teile aufgeteilt: Im ersten Teil des Berichts wird ein Ranking erstellt, in dem die Wohnimmobilienmärkte aller deutschen Großstädte anhand von verschiedenen Kriterien bewertet werden. Beurteilungsmerkmale sind hierbei beispielsweise die erzielte Anzahl an Wohnimmobilienverkäufen und der Transaktionsumsatz.

Im zweiten Teil der Analyse werden die gewonnenen Daten jeder Großstadt – also Umsätze, Marktpreise und Verkaufszahlen – in verschiedenen Übersichten dargestellt.

Verkaufsumsätze von Eigentumswohnungen steigen

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Studie eine deutliche Steigerung der Umsätze in den Städten. So wurde laut ACCENTRO im Jahr 2019 ein Gesamtwert von 35 Milliarden Euro allein durch Wohneigentumstransaktionen erzielt; im Jahr 2018 waren es noch rund 3,37 Milliarden Euro weniger. Den größten Umsatz hat Berlin – sicher auch wegen seiner Größe – generiert. Die deutsche Hauptstadt erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 6,25 Milliarden Euro, was ungefähr einem Fünftel des erzielten Gesamtumsatzes entspricht. München liegt auf Platz zwei des Umsatz-Rankings und machte mit 5,55 Milliarden Euro rund 15,86 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Darauf folgen Hamburg, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf und Stuttgart.

Verkaufszahlen in bayerischen Großstädten

In bayerischen Großstädten wurden einer Pressemitteilung von ACCENTRO zufolge 2019 insgesamt 20.131 Wohnimmobilien verkauft, 753 mehr als 2018. Während die Verkaufszahlen gegenüber 2017 im Jahr 2018 in München noch gefallen sind, konnte in 2019 wieder eine Steigerung der Verkäufe in der bayerischen Landeshauptstadt festgestellt werden. So wurden in diesem Jahr 10.373 Eigentumswohnungen gehandelt, was einer Steigerung von 527 Verkäufen entspricht. Den größten Zuwachs hatte jedoch eine andere bayerische Großstadt zu verzeichnen: Regensburg konnte seine Verkaufszahlen um 31,51 Prozent auf 1.273 Wohnungen steigern.

München bleibt teuerste Stadt Deutschlands

Auch 2019 führt München wieder das Ranking der teuersten Städte Deutschlands an. So erhöhten sich die Immobilienpreise von Eigentumswohnungen in München pro Immobilie um 10,65 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit stellt die bayerische Landeshauptstadt einen neuen Rekord auf: Mit einem durchschnittlichen Preis von 535.043 Euro pro Wohnung ist München die erste Stadt in Deutschland, in welcher der Durchschnittswert einer Eigentumswohnung größer ist als 500.000 Euro. “Damit unterstreicht München erneut seine Stellung als attraktiver Investitionsstandort“, erklärt Lars Schriewer, Vorsitzender der ACCENTRO Real Estate AG.

Auch der kürzlich veröffentlichte UBS Global Real Estate Bubble Index der Schweizer Großbank UBS beschreibt ähnliche Entwicklungen in Bezug auf die bayerische Großstadt. So errechnen die Wissenschaftler für München einen Index von 2,35, bei mehr als 1,5 Punkten besteht laut UBS bereits die Gefahr einer Preisblase. Insgesamt generierte der Münchner Wohnimmobilienmarkt laut den Angaben des ACCENTRO Berichts im letzten Jahr einen Umsatz von 5,55 Milliarden Euro und liegt damit nur noch 700 Millionen Euro hinter Berlin; 2018 betrug der Abstand noch 1,31 Milliarden Euro. Damit wurde der Münchner Umsatz-Rückstand gegenüber der deutschen Hauptstadt um fast die Hälfte reduziert.

Verkaufszahlen von Neubauten steigen

Abgesehen von Fürth sind die Immobilienpreise auch in allen anderen bayerischen Großstädten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die größte Steigerung hatte jedoch Würzburg zu verbuchen; hier sind die Wohnimmobilienpreise im Vergleich zu 2018 um 18,63 Prozent gestiegen. Auch beim Verkauf von Neubauwohnungen hat Würzburg seine Verkaufszahlen am meisten gegenüber dem Jahr 2018 gesteigert. Mit einer Erhöhung der Anzahl an verkauften Neubauten um 170,13 Prozent belegt Würzburg Platz acht im Ranking der bayerischen Städte. Am meisten Neubauten in Bayern wurden in München (2.826) veräußert, dahinter folgen mit einigem Abstand Nürnberg (616), Regensburg (594) und Ingolstadt (327). Fürth (- 43,35 Prozent), Ingolstadt (- 33,94 Prozent) und Nürnberg (- 7,51 Prozent) waren 2019 die einzigen Städte in Bayern, die keine positive Entwicklung im Verkauf von Neubauwohnungen verbuchen konnten.

Prof. Dr. Michael Voigtländer, Projektleiter der Bereiche Finanz- und Immobilienmärkte des IW, betont in der von ACCENTRO veröffentlichten Pressemeldung vom Oktober die große Bedeutung von Neubauten. Laut dem Experten tragen diese nämlich dazu bei, den Wohnimmobilienmarkt in den beliebten Großstädten auszugleichen, denn sowohl die Top-7-Standorte München, Nürnberg, Regensburg, Ingolstadt, Erlangen, Augsburg, Fürth und Würzburg als auch andere Schwarmstädte sind im vergangenen Jahrzehnt durch starke Zuwanderung von In- und Ausland enorm gewachsen.

Bildquellen: S-F/Shutterstock.com