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Über Tokens schon mit kleinsten Beträgen in Immobilien investieren – So geht’s

Für viele Anleger war ein Investment in einzelne Immobilien in der Vergangenheit unerreichbar, denn vor allem in Deutschland steigen die Preise seit Jahren. Doch mit sogenannten Tokens können sich Anleger jetzt schon mit kleinsten Beträgen beteiligen.

Immobilienkäufer sehen sich oftmals mit einigen Hürden konfrontiert. Egal ob Makler, Gutachten, Notar oder der Grundbucheintrag – alles ist mit Zeit und Kosten verbunden. Die Blockchain-Technologie kann dafür sorgen, diese beiden Probleme zu minimieren. Doch das ist nicht der einzige Vorteil, den eine Immobilieninvestition mithilfe der Blockchain-Technologie mit sich bringt.

Mit kleinen Summen in Immobilien investieren

Immobilien sind für Kleinanleger ein nur schwer zu diversifizierendes Investment. Bis jetzt konnten Anleger mit geringem Sparguthaben nur auf Immobilienfonds oder ETFs zurückgreifen, die häufig nur einzelne Segmente wie Bürogebäude, Einkaufszentren oder Aktien einzelner Immobilienfirmen beinhalteten. Mit sogenannten Tokens sollen die bestehenden Hürden im Immobiliensektor verringert und Immobilien für mehr Anleger verfügbar gemacht werden.

Zwar werden die Immobilien-Tokens die bereits bestehenden Immobilien-Anlage-Produkte auf absehbare Zeit nicht ersetzten, sie können aber eine echte Alternative darstellen. Ähnlich wie beim Bitcoin, können die verschiedenen Tokens über einen Handelsplatz automatisch gehandelt werden, wodurch Zeit und Geld gespart wird. Durch den Erwerb kleiner Anteile können auch Anleger mit einem geringeren Sparguthaben ein gut diversifiziertes Portfolio aufbauen und müssen sich nicht für eine Immobilie oder Anlageform entscheiden.

Der Connex-Coin als Pionier am Markt

Ende Februar 2020 gab die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) grünes Licht für einen der ersten Immobilien-Tokens mit der Bezeichnung Connex-Coin. Emittent ist Raay Real Estate, ein Joint Venture der Immobilienunternehmen Wertgrund und Hammer mit dem IT-Unternehmen Datarella.

Zwar lässt sich der Connex-Coin aktuell noch an keiner Börse handeln, er bietet aber andere Vorteile. So können Investoren schon ab einem Anlagebetrag von zehn Euro Anteile an einem Nachrangdarlehen erwerben, das bis 2024 läuft. Verzinst werden soll dieses Darlehen mit drei Prozent pro Jahr und kann, anders als viele andere Nachranganleihen, monatlich gekündigt werden.

Diese Nachrangdarlehen werden als sogenannte Smart Contracts in der Blockchain des Connex-Coin gespeichert und validiert. “Im Gegensatz zu klassischen Kryptowährungen stehen dahinter Immobilienwerte, welche die Wertentwicklung maßgeblich beeinflussen”, erklärt Raay-Chef Yukitaka Nezu.

Der Markt steckt noch in der Entwicklung

Prinzipiell können solche Tokens aber genauso einfach gehandelt werden wie beispielsweise Bitcoins und andere Kryptowährungen. Allerdings fehlt den Immobilien-Tokens noch ein geeigneter Handelsplatz mit ausreichender Liquidität. Ein Kandidat für einen solchen Handelsplatz könnte die Crowdfunding-Plattform Exporo sein, die einen eigenen Handelsplatz bietet.

Laut eigenen Angaben hat Exporo seit 2014 rund 360 Projekte verwirklicht und dabei über 670 Millionen Euro an Kapital vermittelt. Die Verzinsung pro Jahr soll laut Exporo bei 5,78 Prozent gelegen haben, wobei sich rund 28.500 Investoren beteiligt haben.

Die Corona-Krise bremst den Immobilienmarkt nicht aus

Entgegen einiger Erwartungen wird die Corona-Krise vermutlich keinen großen negativen Einfluss auf den Immobilienmarkt in Deutschland haben. Laut Einschätzungen des Hamburger Gewos Instituts für Stadt-, Regional- und Wohnforschung könnte das Corona-Jahr 2020 ein Rekordjahr für den deutschen Immobilienmarkt werden. Demnach könnte der Umsatz am Immobilienmarkt auf rund 290 Milliarden Euro anwachsen, was einem Wachstum von 0,5 entsprechen würde. Der Hauptgrund hierfür sei vor allem ein Umsatzplus von 5,2 Prozent im Bereich der Wohnimmobilien mit einem Gesamtvolumen von 215,5 Milliarden Euro.

Denn durch die anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken und dem Mangel an Wohnraum in den Großstädten sind die Immobilienpreise in Deutschland bisher weiter gestiegen. Laut einer Umfrage der Berliner Maklerfirma Homeday, gehen inzwischen 34 Prozent der Befragten von weiter steigenden Preisen für Wohnimmobilien aus, keine Veränderung erwarten 27 Prozent der Befragten.

Bildquellen: Yuriy Shurchkov / Shutterstock.com