Ultra-Luxusobjekte in New York gefragter als der Massenmarkt
New York ist eine Stadt der Sehnsüchte, der Träume. Von der US-amerikanischen Metropole erwarten sich immer noch einige, hier vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen zu können. Zwar gibt es auch in New York düstere Seiten wie Obdachlosigkeit, Armut und Gewalt, doch dominiert zumindest am Immobilienmarkt die teure Luxusseite.
Objekte für mehr als 4 Millionen US-Dollar
Im am dichtesten bevölkerten und wohl auch prestigeträchtigsten Bezirk von New York – in Manhattan – stiegen in den vergangenen Jahren die Preise von Immobilien, die dem Ultra-Luxus-Segment zuzuordnen sind, deutlich stärker als die Preise des breiten Massenmarktes an Immobilien. Auf dieses Ergebnis kommt ein Bericht des Immobilienportals StreetEasy. In die Ultra-Luxus-Klasse fallen hierbei die Verkäufe, die zu den obersten zehn Prozent der teuersten Verkäufe überhaupt gehören. Bei diesen High-End-Immobilien stiegen die Preise in den vergangenen 12 Jahren jährlich um durchschnittlich acht Prozent, während alle Immobilien in Manhattan zusammen lediglich eine durchschnittliche Preissteigerung von fünf Prozent aufweisen konnten.
Und verglichen mit dem Jahr 2005, das in dem Gutachten als Vergleichswert genutzt wird, müssen Investoren, die eine Ultra-Luxus-Immobilie erwerben wollen, heute deutlich tiefer in die Tasche greifen: Der Medianwert der Ultra-Luxus-Immobilien lag im Jahr 2017 mehr als doppelt so hoch als noch 2005, im Mittel wechselte ein Ultra-Luxus-Objekt im vergangenen Jahr für 4,2 Millionen US-Dollar den Besitzer – 2005 waren es noch 1,9 Millionen US-Dollar.
Ausländische Investoren und historische Gebäude
Den Boom bei den Ultra-Luxus-Segmenten erklärt StreetEasy vor allem mit dem Einfluss ausländischer Investoren, die New York als sicheres Pflaster für Investments ansehen. Besonders beliebt sind bei ihnen historische Gebäude: Wer möchte nicht gern ein Stück New Yorker Geschichte besitzen?
Historische Gebäude sind prinzipiell begehrte Anlageobjekte. Das wird daran erkenntlich, dass 49 Prozent der historischen Gebäude, die 2005 zu den Ultra-Luxus-Objekten zählten, dies auch 2017 noch taten. Kategorisiert zu den historischen Gebäuden werden bei StreetEasy diejenigen Immobilien, denen die New Yorker Denkmalschutz-Kommission einen historischen oder kulturellen Wert zuweist. Zu ihnen gehören zum Beispiel das Sherry Netherland, das San Remo oder das The Pierre.
Ultrareiche Bevölkerung vergrößert
Neubauten – zu denen StreetEasy alle Gebäude zählt, die in den letzten zwei Jahren errichtet wurden – können sich hingegen nicht so lange oben halten. Von denjenigen, die 2005 zu den Ultra-Luxus-Objekten zählten, waren gerade einmal 17 Prozent, in festen Zahlen sind das vier, auch 2017 noch dem High-End-Bereich zuzuordnen. Zwar konnten diese wohl auch eine Wertsteigerung erzielen, doch nicht genug, um den gestiegenen Preisen im Ultra-Luxus-Markt noch gerecht zu werden. Grund hierfür ist wohl der kontinuierliche Neubau: Neue Eigentumswohnungen altern und werden dann im Hoch-Preis-Segment von neueren und ansprechenderen Immobilien ersetzt, die mehr Annehmlichkeiten und den aktuellsten Stand der Entwicklung bieten – historische Gebäude hingegen behalten ihren Charme.
Im dritten Quartal 2018 waren 20 Prozent aller gelisteten Immobilienverkäufe von StreetEasy dem Ultra-Luxus-Segment zuzuordnen, die niedrigsten Preise starteten hier bei vier Millionen US-Dollar. Dass immer mehr solch teure Objekte verkauft werden liegt auch daran, dass seit der Erholung von der Finanzkrise bis 2017 die Zahl der ultrareichen Bevölkerung um 18 Prozent auf 130.000 Personen gestiegen ist. Wenn mehr Menschen ein Nettovermögen von über 50 Millionen US-Dollar besitzen, steigt auch die Bereitschaft, bei teuren Immobilien zuzugreifen, und somit die Möglichkeiten, Ultra-Luxus-Objekte an den Mann oder die Frau zu bringen.
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