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Unternehmensimmobilien: Rekordfertigstellungen für 2020 erwartet

Wie Bulwiengesa berichtet, könnten trotz der COVID-19 Krise im Jahr 2020 ganze 66 Prozent mehr Fertigstellungen im Sektor Unternehmensimmobilien verzeichnet werden als im Vorjahr 2019. Im ersten Halbjahr hat auch die Zahl der Einzeltransaktionen einen Rekordwert erreicht – obwohl die Zahl der internationalen Akteure im Vorjahresvergleich deutlich gesunken ist.

“Projektentwickler haben auf den seit längerem akuten Flächenmangel bei Unternehmensimmobilien reagiert. Bis Ende des Jahres rechnen wir mit dem Rekordergebnis von 2,2 Millionen Quadratmetern neu fertiggestellter Flächen.” Mit diesen Worten wird bulwiengesa-Vorstand Ralf-Peter Koschny in einer Ende Oktober veröffentlichten Pressemitteilung des unabhängigen Analyseunternehmens bulwiengesa zur Veröffentlichung eines Marktberichts der Initiative Unternehmensimmobilien zitiert.

1. Halbjahr 2020: Zweithöchstes Transaktionsvolumen seit Beginn der Aufzeichnungen 2013

Dem Marktbericht zufolge lag das Transaktionsvolumen im Bereich neu fertiggestellter Unternehmensimmobilien bereits im ersten Halbjahr (H1) 2020 bei rund 1,2 Milliarden Euro. Seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2013 sei dies nach dem Transaktionsvolumen aus H1 2017 der zweithöchste Wert überhaupt, der zudem ganze 16 Prozent über dem Durchschnittswert aller H1 seit 2013 liege.

Wird die erwartete Menge von 2,2 Milliarden fertiggestellten Quadratmetern bis Ende des Jahres tatsächlich erreicht, entspräche dies einer Steigerung von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2019 (1,3 Millionen fertiggestellte Quadratmeter).

Lager- und Produktionsimmobilien nehmen 89 Prozent der Fertigstellungen ein

Unter den fertiggestellten Immobilien sind Lager- und Produktionsimmobilien am stärksten vertreten: Insgesamt 89 Prozent der fertiggestellten Immobilien gehören diesen Assetklassen an. Der Anteil an Lagerimmobilien ist dabei im Vergleich zum fünf-Jahres-Median um 32 Prozent gesunken, der der Produktionsimmobilien um 17 Prozent gestiegen.

Dennoch sei das Transaktionsvolumen Ersterer im selben Vergleich um 31 Prozent auf etwa 197 Millionen Euro gestiegen und das Letzterer um ganze 56 Prozent auf 143,6 Millionen Euro gesunken, so der Marktbericht.

Koschny kommentiert diese Entwicklung, bulwiengesa zufolge, wie folgt: “Dieses Jahr werden vor allem viele Produktionsimmobilien fertig – gerade Eigennutzer bauen im großen Stil. Dadurch kann auch die Befürchtung, dass womöglich das Angebot die Nachfrage übersteigen könnte, ausgeräumt werden. Wir beobachten gespannt, wie groß der Anteil dieser Objekte sein wird, die in nächster Zeit durch Sale-and-Leaseback-Transaktionen dem Investmentmarkt zugeführt werden.”

Wunsch nach Multi-Tenet-Immobilien erhöht Anteil der Gewerbeparks

Gewerbeparks machen anders als die Lager- und Produktionsimmobilien in H1 dieses Jahres laut Marktbericht gerade einmal neun Prozent der Fertigstellungen aus, was dem Marktbericht zufolge im Vergleich zum fünf-Jahres-Median einem Plus von 15 Prozent entspricht.

Die Kategorie Gewerbeparks beansprucht damit in H1 2020 ganze 73 Prozent des Transaktionsvolumens – im Vergleich zum fünf-Jahres-Median ein Anstieg um 60 Prozent auf 903 Millionen Euro.

Anteil internationaler Akteure so gering wie noch nie

Der Großteil – ganze 86 Prozent – des gesamten Transaktionsvolumens in H1 2020 sei über Einzeltransaktionen geschaffen worden, nicht mit Portfolio-Transaktionen.

Zudem sei der Anteil internationaler Akteure gesunken: Europäische Investoren hätten 16 Prozent, nordamerikanische Investoren 11 Prozent weniger Käufe getätigt als im Vorjahr 2019. Die Entwicklung könne auf die COVID-19 Pandemie zurückgeführt werden, so die Initiative Unternehmensimmobilien im Marktbericht.

Mit dem niedrigeren Anteil internationaler Akteure seien 86 Prozent der Käufer und Verkäufer deutsche Akteure – einen derart hohen Wert hat es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2013 nicht gegeben.

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