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Vermietungsmarkt für Büroflächen mit erheblichen Einbußen

Der coronabedingte wirtschaftliche Einbruch hat deutliche Spuren am deutschen Bürovermietungsmarkt hinterlassen. Der Boom bei der Vermietung von Büroflächen scheint vorbei. So lautet zumindest die Erkenntnis des Immobiliendienstleisters Cushman & Wakefield in einer Pressemitteilung.

Büroflächennachfrage im freien Fall

Der Büroflächenumsatz der Top-5-Märkte verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um über ein Drittel und sank auf den niedrigsten Wert seit 2009. “Die Unsicherheit der Nutzer über die zukünftige Entwicklung und Flächenbedarfe sowie die Verzögerungen bei den Flächenbesichtigungen und Prozessen haben den Büroflächenumsatz der Top-5-Märkte im Jahr 2020 auf 2,2 Millionen Quadratmeter fallen lassen”, so das Fazit von Christian Lanfer, Head of Office Agency Germany bei Cushman & Wakefield. Im Laufe dieses Jahres erwarten die Experten ein Plus des Büroflächenumsatzes von 14 Prozent gegenüber 2020 auf 2,5 Millionen Quadratmeter.

Zu den Top-5-Märkten zählen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, verzeichnete Düsseldorf mit einem Minus von 47 Prozent auf 270.000 Quadratmeter den stärksten Rückgang. Berlin bleibt mit 700.000 Quadratmetern der umsatzstärkste Markt. München weist mit einem Minus von 26 Prozent auf 567.000 Quadratmeter den geringsten Rückgang auf.

Dabei hatte der Bürovermietungsmarkt laut Cushman & Wakefield besonders mit den Folgen des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 zu kämpfen. Die Unsicherheit unter den Akteuren führte für einige Wochen nahezu zu einem Stillstand bei der Büroflächennachfrage, in denen allen voran für kleinere Flächen “so gut wie nichts mehr” ging, so der Wortlaut der Pressemitteilung. Zwar sei zum Ende des letzten Jahres hin eine gewisse Erholung erkennbar gewesen, allerdings konnte der Nachfrageeinbruch insbesondere bei großen Flächen nicht mehr ausgemerzt werden. Insgesamt gab es im Segment ab 10.000 Quadratmetern lediglich 23 Abschlüsse, im Vorjahr waren es noch 51 und im 5-Jahresschnitt 35. Die Nachfrage bei kleineren Flächen stieg zur Jahresmitte wieder schneller an.

Mietpreise zeigen sich unbeeindruckt

Dennoch ist Cushman & Wakefield zufolge über alle Top-5-Märkte hinweg eine mehrheitliche Stabilität bei den Spitzenmieten zu erkennen. Einzig Berlin meldete mit einem Minus von 2,6 Prozent hier einen leichten Rückgang. Düsseldorf mit einem Plus von 1,8 Prozent und Hamburg mit einem Plus von 3,4 Prozent vermeldeten gar einen Anstieg der Spitzenmieten.

Auch die Durchschnittsmieten zeigen sich bislang unbeeindruckt von den Einbrüchen im Bürovermietungsmarkt. Mit Düsseldorf verzeichnet nur ein Standort gesunkene Durchschnittsmieten um 8 Prozent auf 15,30 Euro. Über alle Top-5-Märkte hinweg stiegen die Durchschnittsmieten für Büroflächen im Schnitt um 4,9 Prozent an. Ursache dieser Entwicklung ist laut Cushman & Wakefield neben dem niedrigen Flächenangebot das niedrige Leerstandsniveau, das im Laufe des Jahres 2020 von 3,7 Prozent auf 4,5 Prozent angestiegen ist. Frankfurt mit 7,6 Prozent und Düsseldorf mit 7,0 Prozent weisen demnach die höchsten Leerstandsquoten auf, Berlin mit 2,7 Prozent den geringsten Wert.

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