Vor 2020 wird es einen Immobilien-Crash geben, warnt ein Experte — die Zeichen sind deutlich zu erkennen

Die Preise für Häuser, Wohnungen und Baulandsteigen seit Jahren deutlich. Viele Experten warnen bereits vor einer Überhitzung am Immobilienmarkt, andere sprechen davon, dass die Preise zwar bereits hoch sind, von einer Blase aber keine Spur sei.

Jetzt gibt es aber eine weitere kritische Stimme: US-Experte Mark Weiss, der seit 1976 in der Immobilienbranche aktiv ist, hat ein Muster erkannt, das ihm zeige: Vor 2020 kommt es zum Untergang in dem Sektor. Das schreibt er bei „Forbes“.

Wiederkehrendes Muster in den vergangen 100 Jahren

Er schreibt, dass sich die Geschichte in den vergangenen 100 Jahren bereits mehrfach wiederholt habe. Nach den goldenen 1890er-Jahren folgte die Rezession Anfang des 20. Jahrhunderts. Die tosenden 1920er-Jahre führten zur Großen Depression 1929. In den späten 70er-Jahren belasteten Zinssätze bis zu 20 Prozent die Wirtschaft bis in die 80er-Jahre.

Die Steuerreform von Ronald Reagan im Jahr 1986 sorgte für die Savings-and-Loan-Krise, die von 1988 bis 1992 dauerte. 2008 folgte die große Rezession, unter der Teile der Wirtschaft und der Immobilienbranche noch heute leiden würden, so Weiss. Auch wenn man sagen könnte, dass heute alle positiv laufe, erwartet der Experte auch in diesem Zyklus wieder ein Abrutschen und sogar einen Kollaps der Wirtschaft, der sich auch auf den Immobilienmarkt widerspiegeln werde.

Banken im Kreislauf gefangen

Das Problem seien die Banken. Sie vergeben derzeit vergleichsweise locker Kredite, allerdings fallen immer wieder Kredite aus und die Finanzinstitute bleiben auf den Raten sitzen. Regelmäßig wird in den USA kontrolliert, wie hoch die Anzahl dieser faulen Kredite ist. Wird die Quote zu hoch, dann bekommt die Bank einen Stichtag, ab dem sie gegenwirken muss — beispielsweise indem sie Cash behält und weniger Kredite vergibt.

Das sei der typische Kreislauf: Banken halten die Einlagen ihrer Kunden und verleihen das Geld beispielsweise an Immobilieninvestoren. Dabei drücken die Institute teilweise einige Augen zu, in der Hoffnung, eine entsprechend hohe Rendite zu erhalten. Doch wenn die Geschäfte platzen, wird irgendwann das Geld knapp. Die Regulatoren sagen: Stoppt die Kreditvergabe und baut Eigenkapital auf, sonst schließen wir eure Bank.

Bankenrettung auf Kosten der Kreditnehmer

Weiss schreibt, dass in so einem Fall die Bank ihre eigenen Haut retten müsse und somit die immer niedrigeren Hürden bei der Kreditvergabe nicht aufrechterhalten könne und auch großzügige Zins-Angebote zurückziehen müsse. Die Kreditnehmer sind die Leidtragenden des Kreislaufs.

Danach würden sich die Banken mit staatlichen Mitteln oder mit Hilfe von Investoren refinanzieren und zu dem Schluss kommen, dass sie wieder Kredite vergeben müssten, um wettbewerbsfähig zu sein. „Als Reaktion darauf senkt eine andere Bank die Zinsen, das nächste Institut senkt wieder die Hürden der Kreditvergabe und der Kreislauf startet alle 36 bis 48 Monate aufs Neue“, schreibt Weiss.

„Fahrt nachts durch die Stadt und schaut, wieviele Wohnungen leerstehen“

Und genau das droht nun wieder: Die Banken vergeben so viele Kredite wie zuletzt 2012. Immer mehr Häuser mit Wohnungen schießen in die Höhe, um mit Mieteinnahmen Rendite zu erzielen. Doch der Experte bemängelt, dass die Mieten für den Durchschnitt bereits zu stark gestiegen sind.

„Falls man sehen möchte, wie es um die Immobilienbranche bestellt ist, sollte man nachts durch die Städte fahren und die Anzahl an dunklen Fenstern begutachten: Also die Wohnungen, die leer stehen. Einkaufszentren leiden unter der Online-Konkurrenz — und damit geht es wieder los.“ Daher also rechnet Mark Weiss damit, dass noch vor 2020 der Kreislauf im nächsten Crash ankommen werde.

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