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Warum ausgerechnet Beton für grüne Immobilien wichtig wird

Am deutschen Immobilienmarkt geht der Trend langfristig in Richtung Nachhaltigkeit und es gibt unter deutschen Investoren bereits einen langjährigen Trend hin zu nachhaltigen Immobilieninvestments. Wir erklären, welche Rolle ausgerechnet Beton bei grünen Immobilien spielt.

Auf dem Weg in eine grüne Zukunft

In Deutschland gibt es unter den Investoren einen langjährigen Trend hin zu nachhaltigen Immobilieninvestments. Es geht darum, die Investments so sozial und ökologisch nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dabei stellt sich jedoch die Frage, wie grüne Immobilien in der Zukunft überhaupt aussehen sollen. Die UN hat ihre Klimaziel mit einer Erwärmung von nur zwei Grad bis 2030 klar formuliert und für Immobilien liegt der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit nicht nur in der Effizienz, sondern auch im genutzten Baustoff. Dabei könnte ausgerechnet Beton eine wichtige Rolle spielen, denn bei diesem Ansatz für eine nachhaltige Zukunft geht es nicht darum, neue grüne Rohstoffe für den Bau von Gebäuden zu finden, sondern bereits vorhandene Ressourcen besser zu nutzen. Wie dieses Vorhaben in der Umsetzung aussehen könnte, zeigt ein Unternehmen in München.

Beton als neuer alter Baustoff

Die Menschen müssen jetzt das Fundament für eine klimaneutrale Zukunft legen und laut einer Studie von Deutschlands führender Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) haben dies mittlerweile auch Investoren erkannt. Der Druck ist hoch, zukunftsorientierte nachhaltige Investments zu tätigen und laut Studie sehen viele Anleger das Potential der Revitalisierung. Denn besonders die Höhe der Emissionen des Gebäudesektors beträgt 40 Prozent des Gesamtvolumens und kann damit nicht gerade überzeugen. Aber auch die gestiegenen Baukosten sind den Geldgebern durchaus bewusst. „Im Zuge von Pandemie und Klimaerwärmung geht es längst nicht mehr nur um die unbedingte Profitmaximierung, sondern mehr denn je um die Erhaltung unserer Lebensgrundlage. Die Bauwirtschaft kann einen entscheidenden Beitrag leisten, wenn sie vorhandenen Beton nutzt“, erklärt Timo Brehme, geschäftsführender Gesellschafter der CSMM GmbH.

Aus Alt mach Neu

Das Münchner Architektur- und Beratungsunternehmen CSMM macht vor, wie man mit Beton nachhaltig bauen kann und nutzt die Bausubstanz des vergangenen Jahrhunderts als Fundament für einen klimaneutralen Bürokomplex in der Münchner Innenstadt. Brehme erklärt: „Es dreht sich alles um Beton: Die im verbauten Material enthaltene graue Energie von Bestandsimmobilien lässt sich durch ressourcenschonende Sanierung nutzen. Viele Gebäude brauchen lediglich die Chance auf ein zweites Leben.“ Das Architektur- und Beratungsunternehmen will nicht nur selbst das Redevelopment bestehender Gebäudekomplexe mit Beton vorantreiben, sondern mit seinen Projekten auch andere Unternehmen und Projektentwickler dazu inspirieren, bereits existierende Bausubstanz zu nutzen.

Höhere Sanierungsquote notwendig

Derzeit ist es zwar noch nahezu unmöglich CO2-neutral zu bauen, es ist jedoch durchaus möglich, den Treibhausgas-Ausstoß in der Baubranche spürbar zu senken. Die Architekten von CSMM betonen, dass dafür die Sanierungsquote von derzeit rund ein auf mindestens drei, besser sogar vier Prozent steigen muss. Im Klartext heißt das, dass mehr Unternehmen und Projektentwickler die Bereitschaft aufweisen müssen, mit bereits vorhandenen Baustoffen zu arbeiten und damit die Revitalisierung voranzutreiben. Timo Brehme berichtet weiter: „Allein die Zahlen unterstreichen die Bedeutung der Revitalisierung in ökonomischer und ökologischer Hinsicht: Durch den Erhalt der grundlegenden Gebäudestruktur lassen sich rund 40 Prozent der Kosten einsparen, in Sachen CO2-Fußabdruck schlagen die Einsparungen sogar mit 80 bis 90 Prozent zu Buche. Noch nicht eingerechnet ist dabei die Reduzierung, die ein saniertes Bauwerk mit neuer Technik, Dämmung und Heizung im langfristigen Betrieb mit sich bringt.“

Global Status Report for Building and Construction

Dass zum Erreichen der Klimaschutzziele der Erhalt von Bausubstanz essentiell ist, ist jedoch keine Neuentdeckung, denn bereits 2019 formulierte die UN in ihrem „Global Status Report for Building and Construction“, dass das Wiederverwenden von Ressourcen der Schlüssel für eine grüne Zukunft sei. Daher die klare Empfehlung: Weniger Abreißen und mehr Sanieren! Dahingehend sollen immer mehr Strategien zur planvollen Restaurierung von Bestandsgebäuden entwickelt und umgesetzt werden, die wiederum die Sanierungsquote ansteigen lassen und den Weg für eine grüne Zukunft ebnen.

Der CSMM-Bürokomplex in München macht es vor

CSMM hat in München nicht nur ein Bürogebäude aus den siebziger Jahren in einen modernen Bürokomplex umgewandelt, sondern mit dem Projekt mit dem Namen “FRITZ” auch noch den German Design Award 2021 gewonnen. Für die Umsetzung hat das Unternehmen sich lediglich das Bauskelett vorgenommen, diesem eine neue Fassade verliehen und den Innenraum komplett neu organisiert. Statt das Gebäude also abzureißen, wurde es lediglich neu gestaltet und hat so eine neue und optimierte Nutzungsphase erhalten. Geschäftsführer Timo Brehme ist davon überzeugt, dass Projekte wie FRITZ Vorreiter für eine grünere Zukunft der Immobilien sein können und auch Investoren beweisen werden, dass die Nutzung von Bestandsbeton eine kostengünstige und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Bauprojekten sein kann. “So leisten wir einen in ökonomischer Hinsicht sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz, der sich ebenso positiv auf das Image des jeweiligen Bauträgers auswirkt.“

Bildquellen: Romolo Tavani/Shutterstock.com