Warum offene Immobilienfonds so viel mehr Rendite bringen als Staatsanleihen

In der Welt der Immobilien gibt es ein Anlageprodukt, das immer beliebter wird: Offene Immobilienfonds. Wenn man die Renditeentwicklung über die letzten Jahre betrachtet, ist das auch kein Wunder.

Denn die Renditen von offenen Immobilienfonds liegen seit 15 Jahren über der Rendite von deutschen Staatsanleihen. In diesem Jahr stieg die Renditedifferenz gar auf ein Rekordniveau. Das ergab eine Studie von Scope.

Seit 2013 steigt Renditedifferenz stark an

Dabei hat das Unternehmen, das vor allem Fonds und Asset Manager bewertet, die durchschnittlichen Renditen von 14 offenen Immobilienfonds über die letzten 15 Jahre in Betracht gezogen und die Überrendite verglichen mit den deutschen Staatsanleihen in den Blickpunkt gerückt.

So lagen die Renditen der betrachteten offenen Immobilienfonds im gesamten Betrachtungszeitraum über der Rendite von deutschen Staatsanleihen. Seit 2013 sei die Differenz zwischen den beiden Investitionsprodukten angestiegen, so das Scope-Ergebnis.

Wertzuwächse bei Bestandsimmobilien und negative Renditen auf Staatsanleihen

Scope erklärt die steigende Differenz hauptsächlich mit den sinkenden Renditen von deutschen Staatsanleihen, die 2015 gar ins Negative umgeschwenkt sind. Was sich allerdings auch auf die große Renditedifferenz zwischen offenen Immobilienfonds und deutschen Staatsanleihen auswirkt, seien die Wertzuwächse bei Bestandsimmobilien aufgrund der allgemein steigenden Immobilienpreise.

Ende September 2019 sei die Renditedifferenz auf einen Rekordwert gestiegen: 3,8 Prozent lag die Rendite von offenen Immobilienfonds über der Rendite der Staatsanleihen. Das sei der höchste Wert seit 2009.

Renditen auf lange Sicht stabil bis leicht rückläufig

Wer überlegt, wo er sein Geld am besten anlegt, um es zu vermehren, für den könnten offene Immobilienfonds also durchaus attraktiv erscheinen. Allerdings weist Scope auch darauf hin, dass die Renditen nicht ewig so weitersteigen werden. Die Analysten rechnen eher damit, dass sich das Renditeniveau auf lange Sicht stabilisiert beziehungsweise leicht rückläufig sein könnte.

 

Grund dafür ist vor allem, dass die Wertzuwächse bei Immobilien nicht bis ins Unendliche werden steigen können. Probleme haben auch neuere offene Immobilienfonds, die aktuell Objekte zu hohen Preisen zukaufen. Unter den derzeit hohen Immobilienpreisen leiden dann auch die Renditen der Zukunft dieser Fonds.

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