Werden „grüne“ Mietverträge bald zum Standard auf dem Immobilienmarkt?
„Grüne“ Klauseln könnten in der Immobilienbranche bald zur Gewohnheit werden.
Grüne Mietverträge sind auf dem Vormarsch
Greta Thunberg und der stetig voranschreitende Klimawandel haben gerade im vergangenen Jahr die Gemüter bewegt. Nachhaltigkeit ist unabdingbar geworden und immer mehr Unternehmen verfolgen den ESG-Ansatz in ihrer Unternehmensführung. ESG steht für Environmental Social Governance und wird in der Unternehmenswelt sinngemäß als Abkürzung für nachhaltige Unternehmensführung verwendet. Unternehmen, die im Sinne von ESG handeln, tragen auf freiwilliger Basis zu einer nachhaltigeren Wirtschaft bei.
„Grüne“ Klauseln in Mietverträgen sind ein Weg, die ESG-Prinzipien in der Immobilienwirtschaft umzusetzen. Mieter und Vermieter verpflichten sich darin, das Gebäude nachhaltig zu nutzen und zu bewirtschaften, erklärt Union Investment. Und gerade die Immobilienbranche muss nachhaltiger werden, da der Gebäudebestand laut ZEIT ONLINE für ganze 40 Prozent des elektrischen Energieverbrauchs in Europa verantwortlich ist. Insbesondere Gewerbeimmobilien haben in Deutschland einen verhältnismäßig hohen Anteil am Endenergieverbrauch der Immobranche.
ESG ist ein wichtiges Auswahlkriterium für Investoren
Immer mehr Investoren zeigen deswegen Interesse an ESG-Investitionen und auch Unternehmen präferieren vermehrt „grüne“ Gebäude. Zeitgleich wird von Investment Managern mehr Transparenz bezüglich ihrer ökologischen und sozialen Maßnahmen erwartet. Savills Investment Management (IM) befragte im Rahmen seines Nachhaltigkeitsbericht 2019 111 institutionelle Anleger aus der Gewerbeimmobilienbranche zu ESG-Entwicklungen und der Zukunft von grünen Mietverträgen. 64 Prozent der Befragten gaben an, dass ESG in ihrer Entscheidung für einen Investment Manager oder für eine Investition eine Rolle spielt, ein Drittel bestätigt, dass es sogar ein sehr wichtiger Faktor ist.
Grüne Klauseln im Mietvertrag bis 2030 Branchenstandard
Die Prognose für grüne Mietverträge ist kongruent zu der zunehmen Wichtigkeit der ESG-Kriterien. Die große Mehrheit der institutionellen Anleger, 73 Prozent, geht davon aus, dass sich grüne Mietverträge bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre als Standard in der Immobilienbranche etablieren werden – bis spätestens 2030 wären „grüne“ Klauseln in Mietverträgen demnach Gang und Gäbe. Rund ein Drittel der Befragten erwartet, dass dies bereits 2024 der Fall sein wird.
grundbesitz europa
Beeindruckende Immobilien für Ihr Depot? Aus ganz Europa? Mit grundbesitz europa können Anleger einfach in den europäischen Immobilienmarkt investieren. Und all das schon ab kleinen Geldbeträgen.
Sowohl Mieter als auch Vermieter müssen sich demzufolge darauf einstellen, bald einvernehmlich umweltschützende Maßnahmen und Emissionen einzuhalten. Hierzu befinden es 67 Prozent der Befragten Investoren als wichtig, Zählerablesungen und Sensoren für die ESG-Bewertung von Häusern zu verwenden. Mithilfe dieser Technologien können Gebäude in Zukunft energieeffizienter und intelligenter werden.
Bildquellen: Fabio Balbi/Shutterstock.com