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Wohnatlas: Mehrheit der Immobilien-Besitzer darf Wertsteigerungen erwarten

Die Wertsteigerung für Wohnungen und Häuser in Deutschland wird sich langfristig überwiegend fortsetzen. Dies geht aus dem aktuellen Wohnatlas hervor.

In 215 der 401 deutschen Städte und Landkreise dürfen sich Besitzer von Wohneigentum voraussichtlich bis mindestens 2030 über Wertzuwächse freuen. Das ist ein Anteil von 53,6 Prozent. Dagegen dürfte in 186 Regionen der Wert zurückgehen.

Insbesondere für Ballungsräume und die angrenzenden Gebiete – Speckgürtel genannt – werden Preissteigerungen prognostiziert. Auch in gefragten ländlichen Regionen dürfte der Wert von Immobilienbesitz steigen.

Hohe Wertzuwächse in Süddeutschland

Die jüngste Ausgabe des jährlich erstellten Wohnatlas der Postbank weist aber auch auf große regionale Unterschiede bei der erwarteten Wertentwicklung hin: Auf der einen Seite wird in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg eine gute Entwicklung erwartet. So finden sich unter den zehn Regionen mit der höchsten prognostizierten Wertsteigerung sieben süddeutsche Kreise und Städte.

Spitzenreiter ist dabei die Stadt Heilbronn (Baden-Württemberg) mit einer jährlichen Preissteigerung von 2,29 Prozent. Das Gebiet rund um München kommt mit einer jährlichen Steigerung von 1,70 Prozent zwar nur auf Platz 6, allerdings liegt die bayerische Landeshauptstadt beim Quadratmeterpreis ganz vorn. Dieser lag in 2018 mit 7.508,93 Euro um nochmal 10,6 Prozent über dem Vorjahresniveau von 6.789 Euro. Hier kommt Heilbronn in 2018 auf gerademal 2.780,00 Euro.

Schlechte Aussichten für Ostdeutschland

Im Vergleich zu Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg oder auch Schleswig-Holstein ist die Situation in den neuen Bundesländern oftmals weniger gut. In vielen östlichen Landkreisen dürften Immobilien jährlich sogar an Wert verlieren, wofür vor allem der Bevölkerungsrückgang in vielen Teilen Ostdeutschlands verantwortlich sei.

Schlusslichter des Rankings bilden neben der kreisfreien Stadt Suhl in Thüringen mit einem erwarteten jährlichen Preisrückgang um 5,33 Prozent noch der Landkreis Oberspreewald-Lausitz (-4,48 Prozent) sowie die Stadt Frankfurt/Oder (-3,85 Prozent).

Doch es gibt auch Städte, die sich diesem schlechten Trend im Osten Deutschlands widersetzen. Zu nennen wären da die Großstädte Dresden (+1,23 Prozent), Leipzig (+1,18 Prozent) oder Berlin (+0,76 Prozent).

Niedrigzinsumfeld macht Wohnungskauf attraktiv

Wie der Postbank-Wohnatlas betont, unterscheiden sich auch die Tilgungskonditionen von Ort zu Ort. Erfreulich für künftige Immobilienbesitzer sei etwa, dass eine 70-Quadratmeter-Wohnung in jedem zweiten Kreis Deutschlands binnen 20 Jahren komplett abbezahlt ist.

Laut einer Modellrechnung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) mit einem Zinssatz von 2,45 Prozent p. a. ist der Immobilienkauf vor allem in den Großstädten des Ruhrgebiets und in Ostdeutschland finanziell überschaubar. Hier kann der Kauf einer Eigentumswohnung schon mit einer Monatsrate von unter 500 Euro finanziert werden. Im Vergleich dazu muss bei einer Tilgungsdauer von knapp 20 Jahren für die Modellwohnung in München mit 2.044 Euro monatlich rund das Vierfache ausgegeben werden.

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