,

Wohneigentum gefragter denn je: Experten prognostizieren auch für 2021 steigende Immobilienpreise

Wirtschaftskrise, Existenzängste und allgemeine Unsicherheit – all dies sind Folgen der immer noch präsenten Corona-Krise. Nichtsdestotrotz konnte der Markt für Wohnimmobilien auch im Jahr 2020 Umsatzgewinne erzielen und erfreut sich einer weiterhin wachsenden Nachfrage. Trotz Krise sehnen sich die Deutschen nach Wohneigentum, wodurch auch die Preise weiterhin befeuert werden.

Die Branche der Wohnimmobilien floriert

Das Krisenjahr 2020 hat viele Existenzen auf privater sowie geschäftlicher Ebene bedroht, kaum eine Branche blieb von den Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont. Der Markt für Wohnimmobilien stellt allerdings eine Ausnahme dar. Dieser trotzte im vergangenen Jahr der Krise und konnte den Wachstumstrend der letzten Jahre fortsetzten. So nahm zum einen der Wohnungsbau 2020 laut „Spiegel“ um vier Prozent zu und zum anderen vermehrten sich die Anträge der potentiellen Bauherren auf Baufinanzierungen.

Demnach bekräftigte die anhaltende Niedrigzinspolitik der Zentralbanken das Streben nach Wohneigentum auch in Zeiten der wirtschaftlichen Krise. So ist laut Bernd Hertweck, Chef vom Verband der Privaten Bausparkassen, die insgesamt ausgezahlte Darlehenssumme 2020 für die von ihm betreuten Projekte um 15 Prozent gestiegen, berichtet der „Spiegel“.

Dies wirkte sich auf die gesamte Baubranche für Wohnimmobilien positiv aus, sodass hier die Umsätze trotz Corona-Krise im Vergleich zu 2019 stiegen. Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie kommentierte die Situation laut „Zeit“ folgendermaßen: „Der Druck auf die Wohnungsmärkte in den Ballungsgebieten hat sich nicht abgeschwächt […]. Aufgrund des durch Corona gestärkten Trends zum Homeoffice scheint eine eigene Immobilie noch erstrebenswerter.“

Positive Aussichten für 2021

So verteilten die privaten Bausparkassen im vergangenen Jahr über 30 Milliarden Euro, während die öffentlich-rechtlichen Landesbausparkassen weitere 10,8 Milliarden Euro an Wohnungsbauer ausgaben. Damit schütteten sowohl die privaten als auch die öffentlichen Bausparkassen 15 Prozent mehr Gelder aus als 2019.

Auch für 2021 erwarten die Experten, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Prognostiziert wird ein Umsatz von 52,6 Milliarden Euro für den Wohnungsbau, was einem Zuwachs von 3 Prozent entsprechen würde. Dies sei jedoch abhängig von den wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland, mahnen Experten.

„Was passieren würde, wenn es zu massenhaften Insolvenzen und einer schweren Rezession käme, steht auf einem anderen Blatt. Andererseits wird politisch alles dafür getan, dass Zahlungsschwierigkeiten nicht voll durchschlagen“, bewertet eine Sprecherin der Landesbausparkassen die Situation laut „Zeit“.

Immobilienpreise steigen weiterhin

Die stetig wachsende Nachfrage wirkt sich entsprechend positiv auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauindustrie aus. Dies hat allerdings auch zur Folge, dass die Immobilienpreise weiter steigen werden. Spekulationen, dass die Preise im Zuge der Krise einknicken könnten, bewahrheiteten sich nicht, obwohl die Krise erhöhte Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit und allgemein wirtschaftliche Unsicherheit zur Folge hatte.

„Vor allem in Ballungsgebieten und wirtschaftlich grundsätzlich prosperierenden Regionen müssen Käufer und Bauherren auch 2021 damit rechnen, dass Immobilien teurer werden“, prognostiziert der beim Finanzdienstleister Dr. Klein im Vorstand sitzende Michael Neumann laut „Capital“. Hinsichtlich der Immobilien-Präferenzen sei jedoch eine Trendwende zu erkennen. So werden die Immobilienpreise in Deutschlands Großstädten laut Neumann weniger stark anziehen als noch 2019. Vielmehr sei zu erkennen, dass Wohneigentum in B-Städten und in den Umkreisen der Metropolen teurer werde und die Preise dort auch 2021 weiter steigen werden.

Neumann erläutert das Phänomen wie folgt: „Wer auch nach Corona die Möglichkeit hat, vermehrt im Homeoffice zu arbeiten, wird weitere Wege zur Arbeitsstätte in Kauf nehmen – und kann sich aufgrund geringerer Immobilienpreise im Umland eine größere Immobilie leisten oder ein Haus mit Grundstück.“

Günstige Kredite in Kombination mit wachsender Nachfrage nach Wohneigentum lassen die Immobilienpreise laut der Experten auch in Krisenzeiten ansteigen, ohne Anzeichen auf ein baldiges Ende dieses Trends.

Bildquellen: Billion Photos / Shutterstock.com