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Wohnwünsche der Deutschen: Der suburbane Raum wird immer attraktiver

Das ifo Institut untersuchte die Wohnortpräferenzen der deutschen Bevölkerung. Besonders junge Menschen in der Familiengründungsphase wollen aus den Großstädten in den suburbanen Raum ziehen.

Immer mehr Menschen strömen in die Großstädte und wollen in einer ungezwungenen Wohnform die Vorteile eines urbanen Lebensstils genießen. Dieses Vorurteil lässt sich laut einer Studie des ifo Instituts und immowelt nicht bestätigen. Die Studie untersuchte die Wohnortpräferenzen in der deutschen Bevölkerung sowie eine Beeinflussung durch die Corona-Pandemie. Hierzu wurden im Mai 18.000 Menschen aus urbanen, suburbanen und ländlichen Gebieten befragt. Die Ergebnisse zeigen eine Entwicklung, die sich in Zukunft noch verstärken könnte.

Kleinere Großstädte als neues Umzugsziel

Besonders Menschen aus urbanen Gebieten weisen eine Bereitschaft auf, ihre Wohnsituation grundlegend zu verändern. Nahezu 13 Prozent der Befragten aus den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern sind bereit, innerhalb der kommenden zwölf Monate aus der Großstadt wegzuziehen. Die größte Umzugsbereitschaft liegt dabei bei Menschen im jüngeren und mittleren Alter und bei Haushalten mit Kindern. Diese Gruppe möchte vor allem in kleinere Großstädte mit einer Einwohnerzahl zwischen 100.000 und 500.000 Einwohnern ziehen. Als zweithäufigstes Umzugsziel wurde der suburbane Raum, also der Speckgürtel der Großstädte, genannt. Laut des ifo Instituts ist dieser Trend nicht neu, sondern eine Fortsetzung der veränderten Präferenzstruktur in der Familiengründungsphase der Menschen. Dies spiegelt auch die Einstellung zum Wohneigentum wider. So wollen laut einer Studie des Verbands der Privaten Bausparkassen eine große Mehrheit der jungen Studienteilnehmer mit 30 Jahren im Eigenheim leben.

Die Corona-Pandemie beeinflusste viele Entscheidungen

Nach Angaben des ifo Instituts hat vor allem die Corona-Krise die Präferenzen vieler Befragten beeinflusst. Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass sich der Lebensmittelpunkt der Menschen immer mehr auf das Zuhause verschoben hat. In Folge dessen werden immer höhere Ansprüche wie zum Beispiel Naturnähe und die Verbesserung der eigenen Wohnverhältnisse an den potentiellen Wohnort gestellt. Komplett auf den urbanen Bereich verzichten möchten viele allerdings nicht. Eine Kombination aus einer weniger dichten Bebauung und einer guten urbanen Infrastruktur, mit den Vorteilen einer schnellen Erreichbarkeit, sei für viele Menschen die beste Alternative.

Bildquellen: LittleKitty / Shutterstock.com