Worauf Anleger bei offenen Immobilienfonds achten sollten, um zu profitieren

In Zeiten, in denen Geld auf Bankkonten nur noch eine negative Rendite erwirtschaftet, suchen immer mehr Anleger nach risikoarmen Alternativen. Staatsanleihen sind nicht mehr wirklich ergiebig, der Blick schweift immer weiter auf der Suche nach anderen Anlagemöglichkeiten.

Eine Option, die derzeit ziemlich beliebt bei deutschen Anlegern ist, sind die offenen Immobilienfonds. Wie Anleger mit diesen offenen Fonds vom Immobilienboom profitieren können.

Wachstumspotenzial von offenen Immobilienfonds ist nicht unendlich

Gerade im Moment sind offene Immobilienfonds extrem attraktiv. Wie die Ratingagentur Scope ermittelte, liegen derzeit 3,8 Prozentpunkte zwischen der Rendite von offenen Immobilienfonds und einjährigen deutschen Staatsanleihen. Die Analysten haben hierzu die Durchschnittsrendite von 14 offenen Immobilienfonds mit den deutschen Staatsanleihen verglichen. Die Renditedifferenz ist in den vergangenen sechs Jahren stetig gewachsen. Ein Indiz dafür, dass offene Immobilienfonds auch auf lange Sicht attraktiv bleiben?

Attraktiv bleiben offene Immobilienfonds auf jeden Fall. Doch Anleger sollten sich darauf einstellen, dass auch ihr Wachstum nicht unendlich lange andauern wird, erklärt Scope. Das Potenzial zu weiterem Renditewachstum sei beinahe aufgebraucht. Die Agentur geht davon aus, dass die Renditen auf mittlere Sicht entweder stabil bleiben oder leicht zurückgehen. Die Durchschnittsrendite der untersuchten offenen Immobilienfonds von Scope lag im vergangenen Jahr übrigens bei 3,1 Prozent.

Unterschiede bei der Diversifizierung

Anleger sollten bei der Wahl ihres Immobilienfonds genau überlegen, wie viel Risiko sie eingehen wollen und was sie erwarten. Seit 2013 gibt es 21 neue offene Immobilienfonds. Die neuen Fonds scheinen zwar für viele Anleger attraktiv, allerdings ist zu beachten, dass die Immobilienpreise auf immer höhere Niveaus klettern – und je später ein Fonds die Immobilien kauft, desto höher sind die Preise. Sollte die Immobilien-Blase, von der viele mittlerweile schon sprechen, irgendwann platzen, dann trifft das die neuen Fonds umso stärker.

Bei den offenen Immobilienfonds gibt es außerdem Unterschiede in der Diversifizierung. Gerade die älteren Immobilienfonds setzen auf eine breite Streuung ihrer Investitionen, erklärt das „Handelsblatt“. Mittlerweile gibt es aber auch immer mehr spezialisierte Fonds, die dann nur in bestimmte Gebäudetypen investieren – was das Risiko wieder steigen lässt. Einige Fondshäuser weisen bereits selbst darauf hin, dass nur erfahrene Anleger bei ihnen einsteigen sollten.

Geringe Liquidität im Blick behalten

Wer in offene Immobilienfonds investieren will, sollte außerdem beachten, dass die Liquidität bei diesem Anlageprodukt relativ niedrig ist. Die Anlage muss mindestens zwei Jahre lang gehalten werden, wie das Kapitalanlegegesetzbuch vorschreibt. Auch gibt es bei den meisten offenen Fonds eine Kündigungsfrist von einem Jahr.

Bei der Auswahl des offenen Fonds sollte zudem beachtet werden, dass eine übermäßig hohe Liquidität, mit der der Fonds Aussteiger ausbezahlen kann, nicht immer unbedingt positiv zu werten ist. Durch die negativen Zinsen geht dadurch Rendite verloren. Ein Analyst von Scope rät deshalb dazu, darauf zu achten, dass die Liquidität eines Fonds nicht über 15 Prozent liegt, gibt das „Handelsblatt“ die Einschätzung wieder.

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