,

Zentraler Immobilien Ausschuss schlägt Alarm: Stimmungsindex rückläufig

Dass die derzeitige Verfassung der Immobilienbranche nicht optimal ist, scheint in den vergangenen Monaten bereits bei den Verbrauchern angekommen zu sein. Der Stimmungsindex des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) belegt nun das befürchtete Tief der Branche.

Immobilienklima seit Jahresbeginn weiter gesunken

Die Luft am Immobilienmarkt wird dünn. Besonders die Entwicklung im zweiten Quartal 2023 zeigt, die Zukunftsaussichten sind mau. Der ZIA-IW-Immobilienindex (ISI) bildet die Ergebnisse einer Konjunkturbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Zusammenarbeit mit dem Spitzenverband der Immobilienbranche ab.

Das Immobilienklima entwickelte sich gegenüber dem Jahresbeginn rückläufig und sank um 5,6 Punkte auf nun -4,3 Punkte. Als Hauptgrund dafür nennt der ZIA das ungünstige Marktumfeld, sprich die hohen Zinsen im Verhältnis zu den Aufwendungen für die Immobilien, welche für die Unternehmen eine zunehmend starke Belastung darstellen.

Situation angespannt: Aktuelle Ergebnisse müssen ein Weckruf sein

ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner erklärt dazu, dass die Ergebnisse des Stimmungsindexes von den zuständigen Politikerinnen und Politikern als Weckruf wahrgenommen werden müssten, anderenfalls werde die Abwärtsspirale ungebremst weitergehen.

Des Weiteren beschreibt Mattner, wie die Lähmung beim Wohnungsbau bezeichnend für die Gesamtsituation der Immobilienbranche sei. „Die Lage schreit nach einer Lockerung von staatlichen Fesseln“, so der Präsident des ZIA. Der Staat trage für 37 Prozent der Kosten die Verantwortung, welche die Wohnsituation signifikant teurer machen – und zwar im Rahmen von Steuern und Abgaben direkt, sowie durch zusätzliche Regulierungen indirekt. So beschreibt es der ZIA in einer Pressemitteilung zum entsprechenden Stimmungsindex auf seiner Website.

Der Ausschuss fordert die zuständigen Politikerinnen und Politiker zum Hadeln auf. Es reiche nicht, die offensichtliche Schieflage der Industrie zu kommentieren. Dabei verweist der Bericht, insbesondere auch auf die vom Staat zusätzlich verursachte Verteuerung.

Zusätzliche Forderung: KfW soll großvolumiges Kreditförderprogramm aufsetzen

Der ZIA fordert daher ein großes Kreditprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dieses solle Neubauprojekte bei einem Zinssatz von zwei Prozent ohne Kappungsgrenzen oder Größeneinschränkungen unterstützen.

Der Stimmungsindex verdeutliche außerdem, dass sich die Projektentwicklerinnen und -entwickler der Branche einer echten Rezession nähern würden. So würden nur noch knapp 60 Prozent der Vorhaben auch wie geplant umgesetzt. Der Rest gerate in zeitlichen Verzug, oder könne nur vereinfacht realisiert werden.

Bildquellen: SewCream / Shutterstock.com