Deutscher Insider klärt auf: So ist die Arbeit als Luxusmakler wirklich
Die Netflix-Serie “Selling Sunset” begleitet Luxusimmobilienmakler sowohl bei ihrer Arbeit als auch im privaten Leben und ist nicht nur in Deutschland ein absoluter Hit. Der Alltag der Protagonisten ist geprägt von Glamour und hochkarätigen Deals. Doch spiegelt die Serie wirklich die Realität wider? In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland klärt ein deutscher Luxusmakler auf, wie Immobilien-Deals mit Superreichen tatsächlich ablaufen.
Bei dem vom Redaktionsnetzwerk Deutschland befragten Luxusmakler handelt es sich um Marko Verkic, den Gründer des Frankfurter Immobilienunternehmens PRIMODEUS. Er soll schon Häuser an Prominente wie die Fußballspieler Luka Jović und Andrej Kramarić verkauft haben und sich mit dem Geschäft bestens auskennen. Verkic lüftet, wie viel Wahrheit wirklich in der Netflix-Serie “Selling Sunset” steckt.
Deals werden in Nobelrestaurants geschlossen
Wenn es um seine Arbeit geht, sieht Verkic einige Parallelen zwischen der Serie und der Realität. So sei es laut ihm im Luxussegment der Immobilienbranche normal, mit sehr wohlhabenden Kunden in Nobelrestaurants essen zu gehen oder sie auf glamourösen Veranstaltungen zu treffen. “Natürlich darf man nicht vergessen, dass in den USA alles noch etwas pompöser und größer ist als in Deutschland. Aber auch hier werden die lukrativsten Geschäfte in den Luxusrestaurants geschlossen, und auch das Kennenlernen der verschiedenen Menschen läuft sehr ähnlich ab, wie es in der Serie zu sehen ist”, erklärt der Immobilienmakler. Reiche oder prominente Personen möchten ihre Daten nicht jedem Hausbesitzer oder Makler geben und greifen deshalb regelmäßig auf spezialisierte Makler zurück, die sich mit Luxusimmobilien auskennen. Verkic nennt diese die “Makler des Vertrauens”. Sie übernehmen alles für den namenhaften Kunden, sodass dieser kaum selbst aktiv werden muss. Der Kontakt zu diesen vermögenden Personen kommt naturgemäß nur an bestimmten Orten zustande. Deshalb sind Luxusmakler auf exklusiven Veranstaltungen unterwegs und halten Treffen in hochpreisigen Restaurants ab. Laut Verkic komme aktuell aber auch immer mehr das Onlinemarketing zum Tragen, welches viele Makler allerdings noch nicht nutzen würden.
Keine Schickimicki-Makler oder Diven
Etwas anders als in der Serie sei in der Realität allerdings das Auftreten der Makler. “Im Vergleich zur Serie ‘Selling Sunset’, ist mir jedoch aufgefallen, dass es in Deutschland weniger gut ankommt, wenn die Makler sich extravaganter kleiden, wie sie es in der Serie tun”, erklärt Verkic. Laut ihm sei es wichtig das gewisse Know-how zu besitzen und dem Kunden auf Augenhöhe zu begegnen. “Auch eine lockere, aber dennoch seriöse Persönlichkeit und Ausstrahlung sollte man vorweisen, um den Kunden entsprechend gegenübertreten zu können”, führt der Luxusmakler weiter aus. Ein absolutes No-Go sei es, sich wie ein Fan oder Ähnliches zu verhalten. Die Professionalität sollte bei den Geschäften also immer gewahrt bleiben.
Wenn jedoch etwas in Szene gesetzt werden sollte, dann ist es nicht der Makler, sondern die Immobilie. Dies würden die Protagonisten von “Selling Sunset” ausgesprochen gut tun. “Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Makler der Serie sehr viel Geld für das Marketing in die Hand nehmen. Sie setzen beispielsweise das Home Staging ein: Sie verwenden also Möbel, Farbe, Licht, Wand- und Fußbodengestaltung, um die Immobilien belebt wirken zu lassen und so den Verkauf zu fördern. In Deutschland stecken die Makler vergleichsweise wenig Geld in die Vermarktung”, erläutert Verkic. Bei seiner Firma PRIMODEUS würde sich Verkic aber ein Beispiel an den US-Maklern nehmen und die eigenen Luxusobjekte in Frankfurt verhältnismäßig stark vermarkten.
Bildquellen: Vadim Ovchinnikov/Shutterstock.com