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Diese neuen Trends zeichnen sich bei Luxusimmobilien im Jahr 2019 ab

Auch dieses Jahr zeichnen sich am Luxusimmobilien-Markt einige Trends ab. Zwar hatte der Markt jüngst mit einer sinkenden Nachfrage zu kämpfen, jedoch gibt es in den Bereichen Ausstattungen von Luxus-Wohnkomplexen, Smart Home und Inneneinrichtung von Luxusimmobilien dieses Jahr einige Neuerungen, die im Folgenden dargestellt werden sollen.

Rückläufiger Trend im Luxusimmobilien-Markt

Der Luxusimmobilien-Markt, genauso wie die Märkte weltweit, haben auch dieses Jahr mit einigen bestehenden Unsicherheiten zu kämpfen. Da ist beispielsweise der noch immerwährende Handelsstreit zwischen den USA und China, der weltweit an den Börsen kontinuierlich für Unsicherheit sorgt. Schon kleinste positive oder negative Signale bringen den Handel gefährlich ins Schwanken. Hinzu kommt die Unsicherheit in den USA angesichts der für dieses Jahr vorgesehenen Zinsentscheide der US-Notenbank. So hatte Notenbank-Chef Jerome Powell im letzten Jahr erst angekündigt, den Leitzins in 2019 in zwei Etappen erneut anheben zu wollen. Dies hatte bei verschiedenen Unternehmen die Alarmglocken schrillen lassen. Mittlerweile deutete Powell doch auf eine lockere Geldpolitik hin, was viele Unternehmen aufatmen ließ. Ein weiteres Problem, das die Märkte zunehmend belastet, ist der seit Ende Dezember bestehende US-Regierungsstillstand, der die US-Behörden lähmt und dessen Ende in unabsehbarer Ferne zu liegen scheint. In Europa sorgt der anstehende bis dato ungeordnete Brexit für ratlose Gesichter.

Bei all diesen Faktoren verwundert es nicht weiter, dass auch auf dem Luxusimmobilien-Markt von Abschwung die Rede ist. Viele potentielle Käufer warten vorerst lieber ab, wie sich die bestehenden Ungewissheiten entwickeln: „Es läuft alles auf Unsicherheit angesichts externer Faktoren hinaus“, so Jonathan Miller vom Unternehmen zur Bewertung von Immobilien, Miller Samuel, laut Mansion Global. So erlebte Wallstreet Online zufolge Manhattans Immobilienmarkt 2018 das schwächste Jahr seit der Immobilienkrise in 2009. Insgesamt sei der Markt um 14 Prozent zurückgegangen. Zehn Prozent des Immobilienmarkts seien dabei Luxusimmobilien. Die Gründe hierfür seien allerdings nicht nur in den anhaltenden globalen und politischen Herausforderungen zu sehen. So seien auch ein Überangebot von Luxusobjekten und eine sinkende Nachfrage durch ausländische Käufer als Grund zu nennen, wie es bei Wallstreet Online heißt.

Ausstattungen von Luxus-Wohnkomplexen

Um potentielle Käufer vom Luxusobjekt zu überzeugen, werden dieses Jahr besonders viele besondere Ausstattungen gerade bei Wohnkomplexen angeboten. Hier liegt der Fokus in 2019 vor allem auf dem Konzept Achtsamkeit und Gelassenheit. Das Stichwort heißt Mansion Global zufolge dabei „Wohlbefinden“. Auch das Thema Sport sei nach wie vor beliebt. Schon jetzt setzen einige Luxus-Wohnanlagen auf diesen Trend. So gibt es beispielsweise in der Luxusbebauung 1030 Kings in Hollywood seit Neuem eine Outdoor-Yoga-Anlage. Und zu dem dieses Jahr vollendeten Wolkenkratzer One Manhattan Square wird ein Baumhaus für Erwachsene gehören. In London lässt sich Chelsea Barracks unter anderem von türkischen Hammams inspirieren, mit einer eigenen Sauna- und Badelandschaft.

Neben dem Wellness-Thema gibt es auch noch andere Trends, die dieses Jahr die Ausstattungen von Luxus-Wohnungen bzw. -Wohnkomplexen beeinflussen werden. So werden die Wohnkomplexe immer mehr so angelegt, dass sie auch für den Freizeitbereich keine Wünsche mehr offenlassen. So ist das Ten50-Gebäude in Los Angeles Mansion Global zufolge gar mit einem Drohnenlandeplatz ausgestattet. Die Entwickler des Wohnkomplexes Waterline Sqaure in Manhattan gehen noch einen Schritt weiter und sind derzeit im Begriff, eine Freizeitanlage im Untergeschoss des Gebäudes anzulegen – verschiedene Sportplätze für Basketball oder Fußball und gar eine Kletterwand sollen hier unter anderem entstehen. Aber auch für kreative Freizeitaktivitäten ist, beispielsweise mit einem Musikstudio und einem Ort zum Gärtnern, gesorgt. Dabei ginge es Jim Linsley, dem Präsidenten der GID Development Group, allerdings nicht darum, die Bewohner davon abzuhalten, die Möglichkeiten New Yorks auszuprobieren, sondern viel mehr, um die Gewissheit der Anwohner, dass sie all diese Möglichkeiten auch zu Hause hätten. Andere Anbieter von Luxuswohnungen verlagern ihre anlageninternen Angebote hoch in die obersten und gefragtesten Etagen ihrer Wohntürme und versuchen so, mehr Käufer anzulocken.

Die angebotenen Ausstattungen sollen dieses Jahr auch mit ihrem Design überzeugen. Aus diesem Grund besteht ein weiterer Trend Mansion Global zufolge darin, namhafte Designer für das Zusammenstellen der Anlagen ins Boot zu holen. Die Designer wären Spezialisten darin, auch den Orten für den gemeinsamen Nutzen der Komplexanwohner ein heimisches Gefühl zu verleihen. Natürlich soll es den Bewohner der Luxuswohnanlagen auch sonst an nichts fehlen. Deshalb versuchen dieses Jahr einige Luxusanbieter, Käufer nun durch hotelartigen Service von ihren Wohnkomplexen zu überzeugen. Dabei spielen auch bekannte Hotelmarken eine Rolle. So berichtet Mansion Global über die „Four Seasons Wohnanlage“, die 2018 eröffnet wurde. Dort werden hotelgleiche Ausstattungen, sowie Hotelservice angeboten. Auch andere Anbieter planen ähnliche Wohnanlagen, bei welchen für den Anwohner keine Wünsche offenbleiben sollen.

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Experte Ulrich Steinmetz berichtet aus erster Hand von den spannendsten Immobilien-Projekten rund um den Globus.

Smart Home

Auch im Bereich Smart Home und Smart Living zeichnen sich für dieses Jahr einige Trends ab, generell wird der Bereich immer beliebter. Einer Studie Statistas zufolge, die lead digital vorliegt, hat sich der weltweite Markt für Smart Homes in den letzten zwei Jahren (Stand 2018) um 67 Prozent vergrößert. Hier kommen neben Smarten Geräten auch immer mehr Apps zum Einsatz, die das tägliche Leben Schritt-für-Schritt vereinfachen sollen.

So hat Amazon, Mansion Global zufolge, als erstes Unternehmen mit Echo Show eine neue Generation von intelligenten Lautsprechern mit integriertem Touchscreen ins Leben gerufen, die mithilfe einfacher Sprachkommandos das tägliche Leben vereinfachen sollen. Statt über Telefon wird künftig demnach bevorzugt über Video kommuniziert werden. Der smarte Device macht viele andere Geräte überflüssig, da diese in ihm schon kombiniert angeboten werden. Auch Google hat mit Google Home ein Smartes Gerät geschaffen, das als Home Assistant dient. Apple hingegen versucht, Kunden mit dem Apple HomeKit zu überzeugen.

Die Techindustrie will auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens Abhilfe schaffen. Mehr und mehr Läden bieten schon jetzt Apps an, mit denen ganz leicht und schnell Produkte nachbestellt werden können, sollten sie einmal aufgebraucht sein. Im nächsten Schritt sollen Smarte Geräte selbst erkennen, wann sie wieder aufgefüllt werden müssen. So gibt es Mansion Global zufolge schon jetzt mit WePlenish eine Smarte Kaffeemaschine, die erkennt, wenn der Kaffeevorrat bald aufgebraucht ist und eigenständig neuen bestellt. Einige Einzelhandelskonzerne wie Walmart experimentieren wohl auch schon mit selbstfahrenden Autos, die die Bestellung dann ganz ohne Fahrer beim Kunden abliefern sollen.

Auch die Aufgaben, die uns bis jetzt noch kein Gerät abnehmen konnte, werden durch neue Apps zunehmend erleichtert. So gibt es mit der App Cleanly nun die Möglichkeit zu planen, wann die Wäsche abgeholt und zur Reinigung gebracht und wieder zu Hause ankommen soll. Mansion Global zufolge gibt es zu einigen Geräten wie beispielsweise Waschmaschinen nun auch zugehörige Apps, die feststellen können, wo die Ursache von etwaigen Problemen liegt. Andere Apps stellen für den Hausbesitzer fest, wer gerade an der Tür geklingelt hat und sollte es der Paketbote sein, wäre es möglich, sie über Smarte Türschlösser ins Haus zu lassen.

Inneneinrichtungstrends

Für das Jahr 2019 zeichnen sich auch im Bereich Innenarchitektur einige Trends ab. So seien laut Jeffrey Beers, von Jeffrey Beers International, luxuriöse Stoffe wie beispielsweise Samt und exklusive Materialien wie Marmor und Walnussholz gefragt, wie Mansion Global berichtet. Auch das Schichten verschiedener Designs sei Beers zufolge im Trend, da dies „eine dynamischere und facettenreiche Umgebung“ schaffe. Cheryl Eisen von der Interior Marketing Group in New York hält den Einsatz von verschiedenen Oberflächentexturen dieses Jahr für sehr beliebt. Diese würden dem Raum „Tiefe und Wärme“ verleihen und so dazu beitragen, dass sich das Zuhause „vollständig“ anfühle.

Ein weiterer Einrichtungstrend besteht darin, mehr Räume wie beispielsweise Bad oder Küche, schwarz zu tapezieren. Auch Zäune und Hausfassaden würden häufiger in Schwarz angestrichen, so Ellen O’Neill von Benjamin Moore zu Mansion Global. Doch auch schwarze Akzente wie beispielsweise Küchenschränke oder Haushaltsgeräte würden 2019 häufiger anzufinden sein. Für den Trend gibt es Mitchell Parker zufolge auch guten Grund: „Schwarz ist eine klassische Farbe, die nie aus der Mode kommt. Enthusiasmus für Farbe hingegen kommt und geht genauso wie in der Modebranche“.

Neben dem Trend hin zu schwarz, gibt es auch den hin zu mehr Farbe. „Es wird einen vermehrten Einsatz von starken Farben geben, sowie mehr kreative und spritzige Kombinationen von verschiedenen Motiven“, so Beers zu Mansion Global. Dabei werde auch der Einsatz von Licht und verschiedenen Lichtquellen eine Rolle spielen, meint Lina Fex von Ketra Lightning, da auf diese Weise beeinflusst werden könne, wie die Farben wahrgenommen werden.

Auch metallische Töne gewinnen an Beliebtheit bei der Einrichtung von Luxuswohnungen. Verschiedene Goldschattierungen würden beim Möbeldesign als Akzente eingesetzt werden, so Robert Novogratz von The Novogratz zu Mansion Global. Aber auch andere Metalle wie Silber, Chrom, Nickel und Eisen würden bevorzug eingesetzt. Auch der sogenannte „Eco-Chic“ werde immer beliebter. Hier lassen sich die Designer von neuen Materialien inspirieren, wie beispielsweise Möbel aus recyceltem Plastik, Karton oder auch Polyethylen.

Des Weiteren werden dieses Jahr laut Mansion Global bevorzugt Möbelstücke und Einflüsse aus verschiedenen Epochen kombiniert. Da die Welt sich immer mehr vernetze und verschiedene Kulturen zusammenbringe, würde sich dies Jeffrey Beers zufolge nun auch in der Innenarchitektur bemerkbar machen: „Wir sind offener als je zuvor, und das wird durch die mutige Kombination von verschiedenen kulturellen und historischen Bezügen deutlich gemacht, genauso wie durch das Vermischen von internationalem Design mit internationaler Kunst“. Während in der Vergangenheit in luxuriösen Räumen vor allem wertvolle Antiquitäten standen, wolle heute niemand mehr das Gefühl haben, in einem Museum zu wohnen, so Barzilay Freund von 1stdibs. So könne man durch das Kombinieren von Möbelstücken verschiedener Epochen und das Zusammenstellen von verschiedenartigen Objekten mit Kunst einen Raum schaffen, der „zeitlos und keine Zeit Zeitkapsel“ sei, so Freund.

 

 

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