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Drees & Sommer Immobilienkolumne – Grüne Hotels: Nachhaltigkeit in der Hotelbranche

Bei der Wahl des richtigen Hotels achten immer mehr Reisende auf Umweltfreundlichkeit. Eigentümer, Investoren und Betreiber setzen daher zunehmend auf nachhaltige Angebote. Doch wie muss sich ein Hotelbetrieb aufstellen, um den steigenden Ansprüchen der Gäste zu genügen?

Das Thema Nachhaltigkeit bewegt die Hotelbranche bereits seit einigen Jahren und stellt Eigentümer, Investoren und Betreiber vor komplexere Herausforderungen als in anderen Immobilien-Assetklassen. In vielen Fällen streben Investoren und Eigentümer eine Optimierung der Investitionskosten an, um auf diesem Weg eine positive Renditekalkulation auf Basis eines maximalen Pachtzinses zu erzielen. Währenddessen zögern Hotelbetreiber und Pächter vielerorts, für eine nachhaltig zertifizierte Hotelimmobilie eine höhere Pacht zu zahlen. Der Grund: Die Mehrheit der Hotelgäste ist noch nicht bereit, höhere Preise für nachhaltig gebaute Hotels in Kauf zu nehmen – trotz steigendem Umweltbewusstsein.

Zertifizierungen für Bau und Betrieb

Dennoch verzeichnet die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) einen Aufwärtstrend. In den letzten Jahren haben sich immer mehr Investoren entschieden, nach DGNB-Standards zu bauen. Mit Blick auf die langfristige Rentabilität nehmen sie dafür auch höhere Baukosten in Kauf. Für Hotelbetreiber sind dagegen Zertifizierungsmodelle wie DGNB, LEED oder BREEAM kaum relevant, da diese den Betrieb fast völlig außer Acht lassen. Hier setzen Formate wie Green Globe an, das speziell für die Reise- und Tourismusindustrie entwickelt wurde. Die Standards beziehen sich konkret auf den operativen Betrieb und beinhalten Messungen von Indikatoren wie Energie, CO2, Wasser und Abfall.

Wettbewerbsvorteile durch nachhaltige Konzepte

Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien ist für Hotelbetreiber oft ein entscheidender Verhandlungsaspekt beim Vertrieb. Das gilt beispielsweise bei der Teilnahme an Request for Proposal (RFP)-Prozessen – der Abfrage nach Sonderkonditionen großer, meist international agierender Unternehmen. Ohne solche Aktivitäten nachweisen zu können, scheitern Hotels gegebenenfalls bereits bei diesem frühen Auswahlkriterium.

Es ist davon auszugehen, dass der Faktor „nachhaltige Hotelkonzepte“, ob betreiber- oder immobilienseitig, immer stärker an Bedeutung gewinnen und mittelfristig auch unmittelbar zu wirtschaftlichen Mehrwerten führen wird. Nachhaltigen Hotels wird eine höhere Kundenaffinität und -bindung zugesprochen, sodass die damit verbundenen Immobilien einen Anstieg in der Rendite verzeichnen werden.

 

Autor: Gesa Rohwedder

Gesa Rohwedder ist seit 2014 als Head of Hospitality bei Drees & Sommer tätig. Dort begleitet sie Hotelbetreiber, Investoren und Entwickler bei Projekten bei der Entwicklung von Hotels und Hotelkonzepten, Hotelrenovierungen, Neubauten und Sanierungsprojekten. In ihrer über 20-jährigen Hoteltätigkeit sammelte sie Erfahrungen in diversen Management-Funktionen einer großen internationalen Hotelkette.

Drees & Sommer: Innovativer Partner für Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.

Drees & Sommer begleitet private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 45 Jahren bei allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur. Das partnergeführte Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart ist mit rund 3.200 Mitarbeitern an insgesamt 40 Standorten weltweit vertreten. Seine Leistungen erbringt Drees & Sommer unter der Prämisse, Ökonomie, Qualität und Ökologie zu integrieren. Diese ganzheitliche und nachhaltige Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“.

Bildquellen: Soloviova Liudmyla / shutterstock.com