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Drees & Sommer Immobilienkolumne – Nur globale Gedankenspiele?

Experten zufolge ändert die Globalisierung seit einer geraumen Weile ihr Gesicht und verlangsamt sich. Handelskonflikte, Grenzzäune oder Strafzölle seien hierfür nur einige Belege. Einer recht aktuellen Studie des McKinsey Global Institute (MGI) zufolge passen Unternehmen weltweit jedoch ihre Strategien daran an.

So sei in der verarbeitenden Industrie die Handelsintensität zwar gesunken, doch der Dienstleistungsaustausch habe genauso wie der firmeninterne Wissensaustausch zugenommen. So ist es für Immobilienmanager spannend zu vergleichen, ob diese Entwicklungen auch für das Facility Management (FM) zutreffen und wie und ob Unternehmen ihre FM-Leistungen global vergeben.

Skepsis gegenüber globaler Vergabe im Facility Management

Eher nein, lauten die Ergebnisse der Drees & Sommer-Trendstudie „Real Estate Management“. Das Unternehmen hatte rund 200 Immobilienverantwortliche von Corporates und Property Companies über den Status-Quo ihres Real Estate Managements befragt. 24 Prozent der Befragten verfügten über Immobilienportfolios zwischen 50.000 und 250.000 Quadratmetern, bei 20 Prozent waren es bis zu 1 Million Quadratmeter, bei 42 Prozent bis zu 5 Millionen Quadratmeter und mehr.

Doch ungeachtet der Portfoliogröße gilt: Beim Facility Management steht die Mehrheit der Befragten der globalen Vergabe skeptisch gegenüber. Die am häufigsten vorkommenden Vergabemodelle bei jeweils einem Viertel der teilnehmenden Corporates sind die Objekt- und Paketvergaben. Auch die Einzelvergabe ist noch immer häufig anzutreffen. Mehr als jedes fünfte Corporate entscheidet sich hierfür.

In genauen Zahlen heißt dies: Nur neun Prozent vergeben ihre FM-Leistungen global. 18 Prozent hingegen entscheiden sich für eine länderspezifische Vergabe und damit für jeweils einen FM-Dienstleister pro Land. Jeweils 26 Prozent bevorzugen die Objektvergabe oder die Paketvergabe. 21 Prozent wählen die Einzelvergabe.

Synergie bleibt auf der Strecke

Die Ergebnisse unterstreichen, dass sich der Trend zu globalen großen Vergabeeinheiten, beispielsweise via Total Facility Management, bis dato lediglich bei einigen großen Unternehmen etabliert hat. Integratoren zur weltweiten FM-Steuerung haben sich bislang also noch nicht durchgesetzt oder es gibt derzeit zu wenige Dienstleister am Markt, die das leisten können. Insgesamt bleiben damit Synergie-Potenziale durch eine großflächige Bündelung von Vergaben in vielen Objekten noch ungenutzt.

Viel Luft nach oben

Länderübergreifende Paketvergaben und Total-Facility-Management-Konzepte nehmen derzeit zwar in der Fachpresse und auf Podiumsdiskussionen einen hohen Stellenwert ein. Auch spielen viele Facility-Services-Anbieter mit dem Gedanken, ihre Serviceleistungen noch breiter aufzustellen. Sie wollen sich verstärkt als internationale Dienstleister positionieren. Im gleichen Zug arbeiten international tätige Facility-Services- und Immobiliendienstleister an Best-Practice-Lösungen. Doch bis dato werden derartige Entwicklungen nur von wenigen größeren Unternehmen genutzt. Für den Rest der Branche bleibt es – noch – lediglich beim Gedankenspiel.

 

Autor: Marco Fischer, Projektpartner bei Drees & Sommer

Marco Fischer ist seit 2014 für Drees & Sommer tätig. Als Projektpartner verantwortet er insbesondere Projekte und Themen im Bereich Real Estate Consulting. Zu seinen Schwerpunkten zählt der Aufbau und die Optimierung von Corporate Real Estate Organisationen im In- und Ausland, der strategische Einkauf von Real Estate Dienstleistungen sowie Prozessverbesserungen. Marco Fischer studierte internationale Betriebswirtschaft bevor er ein Studium zum Immobilienökonom an der IREBS absolvierte. Seit 2012 betreut Marco Fischer Beratungsprojekte für international tätige Pharma-, Finanz- und Multitechnologiekonzerne.

Drees & Sommer: Innovativer Partner für Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.

Drees & Sommer begleitet private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 45 Jahren bei allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur. Das partnergeführte Unternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart ist mit rund 3.200 Mitarbeitern an insgesamt 40 Standorten weltweit vertreten. Seine Leistungen erbringt Drees & Sommer unter der Prämisse, Ökonomie, Qualität und Ökologie zu integrieren. Diese ganzheitliche und nachhaltige Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“.

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