Drees & Sommer Immobilienkolumne – Projekt Buckower Felder in Berlin: So geht nachhaltiger und sozialer Wohnungsbau

Wohnraummangel, hohe Mietpreise, Ressourcenknappheit und Klimawandel: In diesem Spannungsfeld bewegt sich der Wohnungsmarkt in Deutschland. Um weiterhin Wohnraum – insbesondere bezahlbaren Wohnraum – zu schaffen, müssen sowohl soziale als auch ökologische Nachhaltigkeit in den Fokus neuer Bauprojekte rücken.

Wie das gelingt, zeigt das Projekt Buckower Felder der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH in Berlin-Neukölln. Im Ortsteil Buckow des Stadtbezirks Berlin-Neukölln entsteht auf einer Fläche von rund 63.800 Quadratmetern ein neues Stadtquartier mit rund 900 Wohnungen. 80 Prozent bebaut die STADT UND LAND selbst. Für die übrigen Flächen hat die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft mit zwei dauerhaft gemeinwohlorientierten Dritten Erbbaurechtsverträge geschlossen.

Das Ziel ist ein gemischtes Quartier für unterschiedliche Einkommensgruppen. Die Hälfte aller der Wohnungen auf den Baufeldern der STADT UND LAND wird mit sozialer Bindung vermietet – davon 30 Prozent als geförderter Wohnungsbau und 20 Prozent als Sonderwohnformen für Senioren oder Geflüchtete. Auf den Grundstücken, die von Dritten bebaut werden, entstehen ebenfalls 30 Prozent geförderter Wohnraum. Neben Wohnungen sind ein Kindergarten, ein Jugendzentrum, ein Ärztehaus und Angebote für die Nahversorgung geplant. Mit einem aktiven Nachbarschaftsmanagement will die STADT UND LAND einen lebendigen Kiez fördern.

Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz

Das Quartier auf den Buckower Feldern punktet neben dem sozialen Anspruch durch seinen ökologischen Nachhaltigkeitsansatz. Die Wärmeversorgung soll CO2-neutral über ein Wärmenetz 4.0 erfolgen. Dieses kommt mit niedrigeren Temperaturen als konventionelle Wärmenetze aus und erlaubt die Integration eines hohen Anteils an erneuerbaren Energien sowie die Einbindung von Abwärme aus dem Abwasser. Den im Quartier benötigten Strom erzeugen Photovoltaik-Anlagen, die rund 40 Prozent der Dachflächen des Quartiers belegen.

Die STADT UND LAND errichtet ihre Gebäude überwiegend in monolithischer Massivbauweise, die übrigen entstehen in Holzbauweise. Beim Regenwassermanagement setzt der Bauherr gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben ein Pilotprojekt um: Damit Regenwasser aufgesaugt und je nach Bedarf wieder abgegeben werden kann, kommen in den zahlreichen Grünflächen unter anderem Baumrigolen zum Einsatz. In ihnen versickert das Niederschlagswasser und wird gespeichert, so dass es für Grünflächen und Bäume verfügbar ist. Doch das ist nicht alles: Ein speziell angefertigtes Muldensystem sorgt zudem dafür, dass Regenwasser bis in den angrenzenden Landschaftspark als Retentionsfläche weitergeleitet wird. Das Quartier Buckower Felder ist somit Teil der „Schwammstadt Berlin“ – eine Maßnahme zur Vorbereitung auf die zunehmenden Starkregenereignisse und Trockenphasen. Dach- und Fassadenbegrünungen wirken sich zudem positiv auf Mikroklima und Biodiversität innerhalb des Quartiers aus, binden CO2 und bewirken Kühlungseffekte durch Verdunstung.

Umweltfreundliches Mobilitätskonzept

In Sachen Mobilität zielt das Quartierskonzept darauf ab, Durchgangsverkehr zu vermeiden und somit Lärm und CO2-Emissionen vor Ort zu reduzieren. Dazu stehen den Bewohnern zwei Quartiersgaragen, Fußgänger- und Radwege sowie umweltfreundliche Angebote im Bereich der Elektromobilität zur Verfügung. Das Quartier Buckower Felder ist somit in vielerlei Hinsicht ein Vorzeigeprojekt für die ökologische, klimabewusste und zukunftsweisende Planung von Stadtquartieren.

Über die Autorin:

Dipl.-Ing. Architektin Simone Schmiedl absolvierte ihr Architekturstudium an der TU Darmstadt und der ETSA Madrid. Seit 2000 ist sie als Projektmanagerin bei Drees & Sommer tätig, seit 2006 in Berlin. Sie ist Senior Teamleiterin am Drees & Sommer Standort Berlin. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt im Projektmanagement von Verwaltungsgebäuden, Wohn- und Hotelprojekten. Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung sowohl in der Betreuung von Neubauprojekten als auch in der Revitalisierung von Bestandgebäuden. In Berlin ist sie unter anderem an den großen Großprojekten Buckower Felder sowie Havelufer Quartier beteiligt. Neben ihrer Tätigkeit bei Drees & Sommer ist sie Mitglied der Architektenkammer Berlin und des Vereins „Frauen in der Immobilienwirtschaft“.

 

Drees & Sommer: Innovativer Partner für Beraten, Planen, Bauen und Betreiben.

Als führendes international tätiges Planungs- und Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Stuttgart begleitet Drees & Sommer private und öffentliche Bauherren sowie Investoren seit über 50 Jahren in allen Fragen rund um Immobilien und Infrastruktur – analog und digital. Durch zukunftsweisende Beratung bietet das Unternehmen Lösungen für erfolgreiche Gebäude, renditestarke Portfolios, leistungsfähige Infrastruktur und lebenswerte Städte an. In interdisziplinären Teams unterstützen 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an weltweit 51 Standorten Auftraggeber unterschiedlichster Branchen. Alle Leistungen erbringt das partnergeführte Unternehmen unter der Prämisse, Ökonomie und Ökologie zu vereinen. Diese ganzheitliche Herangehensweise heißt bei Drees & Sommer „the blue way“.

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