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Expertenmeinung: Für Immobilienanlagen sind nach der Corona-Krise zwei Szenarien möglich

Die Corona-Krise entwickelt sich zunehmend als Geduldsprobe und Vertrauensfrage in die eigenen Investitionen, dies gilt vor allem auf dem Markt für Immobilien. Der Markt wirkt zum jetzigen Zeitpunkt wie eingefroren, der Immobilienboom scheint somit beendet. Experten sprechen jedoch von zwei möglichen, langfristigen Szenarien für den Immobilienmarkt.

Der Immobilienmarkt reagiert gelähmt

Die Corona-Krise belastet die Weltwirtschaft schwer, Anleger sind verunsichert und wissen nicht, welchem Investment zu vertrauen ist. Das gilt auch für das häufig als „Betongold“ gepriesene Immobiliengeschäft, auf dem Immobilienmarkt könnte sich die Krise somit zur Zerreißprobe entwickeln.

Offene Immobilienfonds sinken im Wert, institutionelle Anleger und Wohnungsunternehmen ziehen vorerst die Mietpreisbremse, um die Zahlungsfähigkeit der Mieter nicht zusätzlich zu belasten.

Präsident des Immobilienverbandes BFW, Andreas Ibel, kommentiert die Situation im Interview mit BÖRSE Online mit den Worten: „Es gibt Verzögerungen auf Baustellen und bei Planungs- und Genehmigungsverfahren, Mietstundungen und einen starken Rückgang der Nachfrage.“ Dies könnte den Anfang vom Ende des Immobilienbooms verzeichnen, da die Branche zum ersten Mal seit vielen Jahren keinen Preiswachstum verbuchen kann.

Nachfragerückgang am Immobilienmarkt

Die Verunsicherung der Anleger ist Expertenmeinungen nach begründet, die durch die Krise bedingten finanziellen Engpässe bei Unternehmen und Privatleuten, lässt die Nachfrage nach Immobilien vorerst sinken.

„Es kommt jetzt zu weniger Transaktionen. Wohnungsbesichtigungen können nicht mehr stattfinden, Notartermine auch nicht. In so einer Phase wie jetzt […], werden große Investorenentscheidungen oder auch der Umzug in eine größere Wohnung, erst einmal ausgesetzt“, begründet Michael Voigtländer, Immobilienexperte, die Situation am Immobilienmarkt.

Nichtsdestotrotz werden die Immobilienpreise, bis auf wenige Ausnahmen, zumindest relativ stabil bleiben, prognostizieren manche Experten. Zwar könne man mit gewissen Rückgängen rechnen, doch für Wohnimmobilien in Ballungszentren sei kein signifikanter Preissturz zu erwarten. So wird ein mögliches Szenario auf dem Immobilienmarkt beschrieben.

Experten sprechen von zwei möglichen Szenarien

Fakt ist, die Nachfrage nach einem Eigenheim wird zurückgehen, auch wenn Baukredite aktuell besonders günstig sind, wird vielen Kreditnehmern zurzeit das nötige Eigenkapital fehlen, um solch eine Investition zu tätigen.

„F + B rechnet damit, dass eine Normalisierung der Marktentwicklung eintritt, wenn die Corona-Krise einigermaßen bewältigt ist“, erläutert F + B Geschäftsführer Bernd Leutner im Gespräch mit BÖRSE Online.

Demnach würden sich Immobilieninvestments langfristig weiterhin lohnen, günstige Zinsen und hohe Mieten ergeben eine relativ positive Anlagerendite. Von der Krise profitieren könnten demnach vor allem institutionelle Investoren, diese können in Wohnimmobilien nun bedeutend günstiger als in Vergangenheit investieren.

grundbesitz global

Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

Aber auch ein zweites Szenario wäre möglich, wenn die Weltwirtschaft sich nicht schnell genug erholt und in eine anhaltende Rezession gerät, dann würde auch die Immobilienanfrage weiter sinken. „Mit jeder neuen negativen Meldung nimmt die Bereitschaft, Immobilien zu erwerben, ab“, beurteilt Franz Eilers, vdp-Forscher, die aktuelle Situation gegenüber Haufe.

Er ergänzt, „Der Corona-Schock wird die Neigung in Immobilien zu investieren also auch mittelbar bremsen.“

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