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Im Weltall soll es ab 2021 das erste Luxushotel geben

Schon lange währt die Faszination für den Weltraum: Einmal im All sein, schwerelos sein, die Welt von oben sehen – diesen Traum möchte das amerikanische Startup-Unternehmen Orion Span nun wahr machen, indem es das erste Luxushotel im Weltall schaffen will, in welchem man zu „erschwinglichen“ Preisen nächtigen kann.

Für 9,5 Millionen US-Dollar zwölf Tage im Weltall bleiben

Für den Otto-Normal-Verbraucher sind diese „erschwinglichen“ Preise allerdings immer noch etwas zu hoch: Ab einem Preis von 9,5 Millionen US-Dollar können Weltraumtouristen einen 12-tägigen Aufenthalt im Luxushotel – der Aurora Station – im All verbringen.

Verglichen mit geschätzten Preisen von 20 Millionen bis 40 Millionen US-Dollar, die Touristen für Aufenthalte in der Internationalen Raumstation ISS bezahlten, sind die knapp 10 Millionen US-Dollar jedoch deutlich günstiger. In drei Jahren, also 2021, soll die Aurora Station in den Weltraum geschossen werden. Ab 2022 soll es dann Gästen möglich sein, sich dort aufzuhalten.

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Kosten durch Bauweise und verkürztes Training-Programm minimiert

Orion Span beschreibt die Architektur der Station als innovativ. Diese sei modular aufgebaut und einfacher zu nutzen, außerdem gebe es mehr Automatisierung – es müssten keine Außenbordaktivitäten oder Weltraumspaziergänge durchgeführt werden. Das Ziel des Unternehmens sei es, Einfachheit möglich zu machen, und dadurch massig an Kosten zu sparen, wie Frank Bunger, CEO von Orion Span, gegenüber der Weltraum- und Astronomie-Website „space.com“ äußerte.

Kosten werden auch dadurch gespart, dass das Training-Programm, das Reisende auf den Besuch im Weltall vorbereitet, drei Monate verkürzt wird – normalerweise dauert dies 24 Monate. Orion Span baut sein Hotel selbst, einige der leitenden Ingenieure haben bereits Erfahrung beim Design und Bau der ISS gesammelt.

Nach Angaben von „space.com“ wird die Aurora Station circa 13,3 Meter lang und 4,3 Meter breit sein und 320 Kilometer von der Erde entfernt ihre Kreise fliegen. Damit ist sie nur ein kleines bisschen weniger weit weg als die ISS, die 400 Kilometer entfernt ihre Laufbahn fliegt.

Luxusleben im All

Das Weltraum-Luxushotel kann insgesamt sechs Personen aufnehmen: vier zahlende Gäste und zwei Crewmitglieder. Orion Space wirbt mit einem unvergesslichen Aufenthalt im All. Die Touristen können die Schwerelosigkeit genießen, losgelöst durch die Station fliegen und die Nord- und Südpolarlichter bestaunen.

Außerdem können sie an Forschungsexperimenten teilnehmen, bei denen sie beispielsweise eigenes Essen während des Fluges anbauen, das sie als Souvenir mit nach Hause nehmen dürfen. Mit ihren Liebsten können sie via Highspeed-Internetverbindung in Kontakt bleiben. Die Aurora Station wird die Erde in 90 Minuten umrunden, somit haben Reisende die Chance in 24 Stunden durchschnittlich 16 Sonnenauf- und -untergänge vom All aus zu bestaunen.

Bald auch Eigentum im All erwerbbar

Das Unternehmen plant, das Hotel mit steigender Nachfrage zu vergrößern. Es soll möglich sein, weitere Module an die Ursprungsstation anzuschließen und so mehr Platz für mehr Touristen zu schaffen. Auch sollen nicht nur Touristen die Aurora Station als Aufenthaltsort im All nutzen, sondern auch eine weitreichendere Zielgruppe wie beispielsweise staatliche Weltraumunternehmen.

Die Funktion der Aurora Station als Hotel ist nicht die einzige, die für Orion Span denkbar ist. Auf lange Sicht sollen einzelne Module der Raumstation als die ersten Eigentumswohnungen im Weltall verkauft werden, so dass die Besitzer entweder selbst dort leben, ihre Urlaube dort verbringen, oder ihre Weltraum-Wohnungen untervermieten können. Wer Interesse und das nötige Kleingeld für einen Aufenthalt hat, sollte schnell zugreifen: Nach Informationen von Orion Span waren die Aufenthalte für die ersten vier Monate – die man für 80.000 US-Dollar reservieren konnte – bereits 72 Stunden nach Buchungsbeginn ausverkauft.

 

Bildquellen: Dima Zel/Shutterstock.com