Investieren in Pflegeimmobilien – viele Freiheiten, hohe Renditen, großes Risiko

Pflegeimmobilien liegen bei Investoren im Trend, denn sie überzeugen durch überdurchschnittlich hohe Renditen. Doch damit geht auch ein erhöhtes Risiko einher, Renditeausfälle und Wertverluste müssen einkalkuliert werden. Doch wer in das richtige Objekt investiert, kann lukrative Erträge davontragen.

Pflegeimmobilien versprechen hohe Rendite

Die Investition in Pflegeimmobilien wird bei Anlegern immer beliebter, versprechen sie doch hohe Renditen von bis zu sechs Prozent. Dementsprechend bringen sie aber auch ein großes Risiko mit sich.

Die Immobilien locken mit langfristigen Mieteinnahmen und keinem oder nur geringem Verwaltungsaufwand bei steigender Nachfrage. Dabei ergeben sich für den Anleger unterschiedliche Investitionsstrategien. Investoren können sich an geschlossenen Investmentfonds beteiligen oder einzelne Apartments innerhalb einer Pflegeeinrichtung erwerben, Anteile an Gemeinschaftsräumen inklusive. Das erworbene Apartment wird anschließend an das Pflegeinstitut verpachtet. Folglich ist es einem breiten Spektrum an Investoren möglich, in Pflegeimmobilien zu investieren. Des Weiteren sollen die Renditen größer ausfallen, als bei Immobilieninvestitionen in Gewerbeobjekte und Privatimmobilien.

Brutto Transaktionsvolumen von 2,6 Milliarden Euro

Wie eine Studie von CBRE ermittelte, wurden im Jahr 2018 Pflegeheime für insgesamt mehr als 2,1 Milliarden Euro verkauft. Doch die eigentlich getätigten Pflegeimmobilieninvestitionen fielen noch höher aus, denn die Käufe einzelner Pflegeapartments wurden hierbei nicht berücksichtigt. Markus Bienentreu, Geschäftsführer von Terranus, erklärte im Interview mit Börse Online: „Ich gehe davon aus, dass Privatanleger im vergangenen Jahr mehr als 500 Millionen Euro in Pflegeapartments investiert haben“. Dies würde das Transaktionsvolumen von Pflegimmobilien auf gute 2,6 Milliarden Euro erhöhen.

Ab circa 120.000 Euro kann ein solches Apartment gekauft werden, im Vergleich zu Wohnungen versprechen sie zwischen vier und sechs Prozent Mietrendite, wohingegen typische Wohnungen lediglich 3,5 Prozent abwerfen, dies geht aus einer Datensammlung von „Börse Online“ hervor. Zu beachten ist allerdings, dass die Wertsteigerung bei Privatwohnungen einen erheblichen Faktor darstellt. Bei Pflegeimmobilien kann mit dieser in der Regel nicht gerechnet werden.

Die Risiken der Pflegeobjekte

Zusätzlich weisen Pflegeimmobilieninvestments auch höhere Risiken auf als Privatwohnungen. Diese variieren jedoch je nach Objekt und Investmentvariante. Allen Investmentformen gemein ist jedoch das Rentabilitäts- und Kostenrisiko, denn Pflegeimmobilien, egal in welcher Form, sind durch hohe Erwerbskosten geprägt, die nicht wie normale Immobilien, durch etwaige Wertsteigerungen ausgeglichen werden können. Zudem werden laufende Kosten bei der Berechnung der Rendite häufig ignoriert. Diese fallen bei Pflegeeinrichtungen aber häufig signifikant aus. Zusätzlich bedarf es hoher Instandhaltungskosten, da die Abnutzung von Pflegeheimen deutlich intensiver ausfällt als bei anderen Immobilien. Auch der Pachtvertrag mit dem verantwortlichen Betreiber kann sich als Risiko herausstellen, wie eine Studie des RWI-Leibniz-Instituts ermittelte. 24 Prozent aller Pflegeheime beendeten das Geschäftsjahr 2017 mit negativen Umsätzen, außerdem seien vier Prozent der untersuchten Betreiber insolvenzgefährdet.

grundbesitz global

Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

Ebenfalls zu beachten: Wird eine Umfunktionierung der Pflegeimmobilie nach Beendigung des Pachtvertrags veranlasst, müssen die Apartmenteigentümer unter Umständen aufgrund der Mitwirkungspflicht für einen Teil der Kosten aufkommen. Gleiches gilt für technische Umbauten und Erneuerungen innerhalb der Einrichtung.

Bildquellen: Suwin/Shutterstock.com