Kommunale Anleihen: Münchens Lösung für die Mietsteigerungen

Die Stadt München wird das erste Mal seit 24 Jahren wieder kommunale Anleihen herausgeben, um gegen die explodierenden Mietpreise vorzugehen.

Münchens Problem mit den Mietpreisen

Es ist mehr als 20 Jahre her, dass die Stadt das letzte Mal kommunale Anleihen herausgegeben hat. Zuletzt war dies im Jahr 1995 der Fall. Nun will die Stadt sich fehlendes Geld von ihren Bürgern leihen und auf diesem Wege bis zu 120 Millionen Euro einnehmen. Dieses Geld will Oberbürgermeister Dieter Reiter einsetzen, um gegen die explodierenden Mieten vorzugehen. “Das ist das größte soziale Problem, das wir derzeit haben”, so Reiter gegenüber der Süddeutschen. Der Plan ist es, den Verkauf der kommunalen Anleihen als Mittel gegen die Mietsteigerungen der Stadt einzusetzen: Mit dem Geld will die Stadt laut der Zeitung Häuser erwerben und die Mieten in München auf diesem Wege dauerhaft niedrig halten.

Die Alternative zum Sparbuch

Dass die Stadt München die kommunalen Anleihen herausgibt ist bereits beschlossene Sache: Am 22.01.2020 wurde dies in einer Sitzung des Münchner Stadtrats mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen. Nun haben die Münchner die Möglichkeit sich ihre Stadt zurückzukaufen und die Mietpreise ein Stück weit einzudämmen. Wie die Süddeutsche berichtet, werde die Rendite voraussichtlich zwischen 0,2 bis 0,3 Prozent liegen, bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Die Stückelung der Anleihe soll laut der Zeitung bei 1000 Euro liegen und es soll ein Gesamtvolumen zwischen 100 und 120 Millionen Euro erwirtschaftet werden.

grundbesitz europa

Beeindruckende Immobilien für Ihr Depot? Aus ganz Europa? Mit grundbesitz europa können Anleger einfach in den europäischen Immobilienmarkt investieren. Und all das schon ab kleinen Geldbeträgen.

Ein Kauf kann eine durchaus attraktive Alternative zu anderen Anlagemöglichkeiten darstellen, da das Geld auf einem Sparbuch beispielsweise derzeit überhaupt keine Zinsen einbringt. Ein weiterer positiver Aspekt ist es, dass mit der Geldanlage in Form einer kommunalen Anleihe ein kleiner Beitrag zu Entwicklung der Stadt geleistet wird, was besonders für die Bürger und Bürgerinnen der Stadt München ein überzeugendes Argument sein dürfte. Es ist jedoch laut Süddeutsche zu erwarten, dass ein Großteil der Anleihen nicht von den Bürgern selbst, sondern vielmehr von Fonds, Stiftungen oder Versicherungen erworben wird.

Eine sichere Anlage

Um sicherzustellen, dass das Geld auch für den dafür vorgesehenen Zweck genutzt wird, hat München sich etwas überlegt. Wie die Süddeutsche berichtet, sollen die kommunalen Anleihen als sogenannte “Social Bonds” herausgegeben werden. Somit wird garantiert, dass die Einnahmen auch wirklich für soziale und nachhaltige Zwecke Verwendung finden. Jedoch stellt die Bezeichnung für München weitestgehend einen formalen Akt dar, denn sollten Mittel aus den Anleihen übrigblieben, können diese Gelder für weitere Projekte ausgegeben werden. So kann auch in Klimaschutzprogramme oder in den öffentlichen Nahverkehr investiert werden und das Etikett des “Social Bond” bleibt weiterhin bestehen.

Bildquellen: Sergey Novikov / Shutterstock.com