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Mit einem Eigenheim das Vermögen sichern? – Diese Gefahren lauern beim Immobilienkauf

Die seit einigen Jahren herrschenden Niedrigzinsen verführten bereits viele Leute dazu, ein Haus zu bauen oder eine Bestandsimmobilie zu kaufen, um sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Andere hoffen hingegen auf stattliche Wertsteigerungen für einen gewinnbringenden Wiederverkauf. Doch gerade im derzeitigen Zinsumfeld birgt der Erwerb eines Eigenheims einige Risiken, deren sich potenzielle Hauskäufer bewusst sein sollten.

Niedrige Zinsen verleiten

An vielen Standorten stiegen die Immobilienpreise in den letzten Jahren enorm, unter anderem wurde diese Entwicklung von den historisch niedrigen Zinsen beeinflusst. Genau diese Niedrigzinsen veranlassen viele Menschen dazu, relativ schnell zum Stift zu greifen und einen Kauf- oder Bauvertrag zu unterschreiben. Die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) beispielsweise warnt an dieser Stelle: Wer verfrüht die Entscheidung eines Hauskaufes fällt und nicht realistisch kalkuliert, der nimmt auch hohe Risiken in Kauf.

Diese Risiken sollten Eigenheim-Käufer bedenken

Besonders in Bezug auf die Niedrigzinsen gehen viele, potenzielle Hauskäufer irrtümlicherweise davon aus, dass der Kredit automatisch günstiger sei. Doch eine Immobilienfinanzierung mit niedrigen Zinsen läuft in den meisten Fällen länger, weshalb unter dem Strich die Gesamtkosten nicht dringend niedriger sind, als bei einer Finanzierung mit vergleichsweise hohen Zinsen, wie der Nachrichtensender “n-tv” in einem Bericht erläutert. Außerdem kann es passieren, dass die neue, monatliche Rate nach Ablauf der Zinsbindung durch nach oben angepasste Zinsen eine deutlich höhere oder gar untragbare Belastung darstellt.

Eine weitere Risikofalle, vor der die vzhh warnt, ist eine Immobilienfinanzierung, die auf zu wenig Eigenkapital basiert. Denn ist dieses zu niedrig, lastet der fehlende Anteil auf den monatlichen Kosten. Doch bei den gestiegenen Immobilienpreisen ist es gleichzeitig schwierig, den empfohlenen Mindesteigenkapitalanteil von 10 Prozent leisten zu können.

Eine Folge der gestiegenen Immobilienpreise sind erhöhte Nebenkosten beim Erwerb einer Immobilie: Dazu zählen Grunderwerbssteuer, Makler- und Notargebühren. Auch diese Kosten müssen zusammen mit den dadurch anfallenden Zinsen in den Kredit mit einberechnet werden, empfiehlt die Verbraucherzentrale.

Ist geplant, das Eigenheim auch im Alter als Wohnsitz zu nutzen oder stellt es eine Altersvorsorge in Form einer Sachanlage dar, sollten dementsprechend auch Faktoren wie unter anderem Alterstauglichkeit, Energieeffizienz und Mobilitätsrisiko beachtet werden. Stimmt einer dieser Punkte nicht, kann es zu ungeplant hohen Umbaukosten kommen oder ein Wiederverkauf nötig sein, was eine beachtliche Kosten-Risikofalle birgt.

Mehrkosten beim Wiederverkauf der Immobilie

Im Falle eines vorzeitigen Verkaufes – aus welchen Gründen auch immer – kann es zu einem erheblichen Vermögensverlust kommen. Zum einen lassen sich unter eventuellem Zeitdruck nicht immer die gewünschten Verkaufspreise erzielen, zum anderen müssen bei einer verfrühten Beendigung des Immobilienkredites Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von etlichen tausend Euro geleistet werden. Bei der Entwicklung des Immobilienwertes zählen außerdem viele Faktoren – wie beispielsweise der Standort – mit, die vor dem Bau oder Kauf einer Immobilie beachtet werden sollten, wenn ein Wiederverkauf gewinnbringend erfolgen soll.

 

 

Bildquellen: Wondervisuals / Shutterstock.com