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So können Immobilienkäufer ihr Eigenkapital aufbessern

Banken vergeben Kredite grundsätzlich vermehrt an Kreditnehmer, deren finanzielle Situation sehr solvent scheint. Für einen Kredit sind Sicherheiten erforderlich, welche die Bank vor Zahlungsausfällen schützen. Diese Sicherheiten sind zum Beispiel das Eigenkapital des Kreditnehmers. Doch welche Möglichkeiten gibt es, sein Eigenkapital aufzubessern?

Die Zinsen für Immobilienkredite steigen nach einem langanhaltenden Abwärtstrend wieder enorm an. Während die Zinsen für Immobilienfinanzierung mit zehnjähriger Zinsbindung laut Interhyp im Dezember 2021 bei einem Prozent im Durchschnitt liegen, lag im Vergleich dazu der Zinssatz bei gleicher Zinsbindung am Anfang dieses Jahrs bei 0,75 Prozent. Dadurch wird eine Vollfinanzierung für Immobilienkäufer immer unattraktiver. Wer trotzdem einen Kredit für den Immobilienkauf in Betracht zieht, sollte genug Eigenkapital mit einbringen. Folgend einige Möglichkeiten, das nötige Eigenkapital aufzubessern.

Investieren

Fakt ist, wer sein gesamtes Geld auf dem Sparkonto liegen lässt, verliert aufgrund einer derzeitigen Inflation von 5,2 Prozent (Stand November 2021) an Kaufkraft. Daher ist es ratsam, zumindest einen Teil seines Eigenkapitals zu investieren. Aktien können grundsätzlich als Sicherheit bei der Bank hinterlegt werden, doch aufgrund der Kursrisiken im Normalfall nicht zu 100 Prozent beliehen werden. Der Finanzierungsanbieter Dr. Klein schreibt in einem Artikel: „Bundeswertpapiere beispielsweise gelten als sehr sicher. Daher werden sie häufig zu 100 Prozent als Sicherheit hinterlegt. Staatsanleihen mit einem Rating von AAA oder AA sind ebenfalls gern gesehen. Bei allen anderen Aktien werden häufig Abschläge einkalkuliert. Das bedeutet: Sie werden nur zu 60 oder 80 Prozent beliehen. Besteht bei den Aktien ein höheres Risiko, werden sie sogar noch geringer bewertet.“

Eigene Grundstücke einbringen

Banken akzeptieren als Vermögenswerte nicht nur Aktien oder Bargeld, sondern auch Sachwerte wie Grundstücke, welche ebenfalls als Eigenkapital in eine Immobilienfinanzierung mit eingebracht werden darf. Hierbei ist allerdings die Voraussetzung, dass das eingebrachte Grundstück vollständig abbezahlt sein muss. Wenn ein Grundstück in eine Bankfinanzierung als Eigenkapital miteingebracht wird, wird es als Grundschuld im Grundbuch eingetragen und dient der Bank im Falle von Zahlungsausfällen als Sicherheit.

Erbschaft zu Lebzeiten

Es gibt zwar keinen gesetzlichen Anspruch auf ein vorgezogenes Erbe, doch sind alle Parteien damit einverstanden, gibt es die Möglichkeit, sich das gesamte Erbe oder auch nur einen Teil davon bereits zu Lebzeiten des Vererbenden auszahlen zu lassen. Juristisch handelt es sich dabei um eine Schenkung, welche auch entsprechend besteuert werden muss. Dabei liegt der Freibetrag für Kinder mit 400.000 Euro allerdings ebenso wie bei der Erbschaftsteuer sehr hoch und kann überdies alle zehn Jahre erneut genutzt werden. Durch eine solche Schenkung kann das Eigenkapital für die Immobilienfinanzierung weiter ausgebaut werden, sodass der Kredit noch günstiger wird.

Sicherheiten von Angehörigen hinterlegen

Neben den eigenen Sachwerten können auch die von den Eltern oder anderen Verwandten hinterlegt werden. Dafür ist allerdings eine gute Vertrauensbasis und natürlich das Einverständnis aller Parteien erforderlich. In diesem Fall kann beispielsweise die Immobilie der Eltern in die Finanzierung mit eingebracht werden. Für diese Immobilie wird dann eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen, welche für die Bank als Sicherheit gilt. Für den Fall, dass es zu Zahlungsausfällen kommt, kann die Bank von ihren Rechten Gebrauch machen und die Verluste kompensieren. Unter Umständen mit einer Zwangsversteigerung der Immobilie der Eltern.

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