Studentenwohnen ist gefragte Assetklasse beim Micro-Living
Im letztjährigen Wintersemester gab es an deutschen Universitäten 2,87 Millionen Studierende. Diese müssen natürlich auch alle irgendwo wohnen – Angebote des Studentenwohnens sind deshalb sehr gefragt und eine gute Investitionsmöglichkeit.
In einer Studie haben Union Investment und Bulwiengesa herausgestellt, an welchen Hochschulstandorten, an deren Universitäten mindestens 100.000 Studenten immatrikuliert sind, die größten Potenziale für Anleger schlummern und wo es nicht mehr viel zu holen gibt. Insgesamt wurden 61 deutsche Hochschulstädte verglichen, zum europäischen Vergleich wurden zusätzlich die Metropolen Dublin, Amsterdam, Paris und Wien mit aufgenommen. In das Scoring flossen acht angebots- und zehn nachfrageseitige Indikatoren mit ein.
Nicht nur in A-Städten lohnt ein Investment in studentisches Wohnen
Alle sieben deutschen A-Städte – sprich Berlin, Düsseldorf, Frankfurt (Main), Hamburg, Köln, München und Stuttgart – sind wenig überraschend in den Top 20 der Städte gelandet, in denen das Investieren in Studentenwohnen profitabel sein kann.
Doch seinen Blick beim Thema Studentenwohnen nur auf die wichtigsten Städte zu lenken, könnte die Sicht auf andere Städte verschleiern, in denen diese Art des Investments ebenso günstig ist. Denn neben den A-Städten tun sich – auch wenig überraschend – bedeutende europäische Universitätsstandorte aber auch „Hidden Champions“ hervor.
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Münster, Köln und Stuttgart auf dem Treppchen
Auf dem ersten Platz des Scorings landet die Uni-Stadt Münster. Hier waren im letztjährigen Wintersemester beinahe 60.000 Studierende immatrikuliert. Die Stadt in Nordrhein-Westfalen ist laut Ranking der attraktivste Ort für Investitionen in Studentisches Wohnen. Direkt im Anschluss folgen Köln und Stuttgart.
Auf Platz 4 hievt sich ein „Hidden Champion“: Karlsruhe. Auch hier gibt es „sehr gute Perspektiven für Investments in dieser Assetklasse“, wie die Studienmacher schreiben. Ebenfalls ins Auge fassen sollten Investoren, die am Studentenwohnen interessiert sind, demnach auch Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Ulm, Hamburg und Braunschweig. Übrigens landen auch alle vier europäischen Vergleichsstädte in den Top 20. Am wenigsten lohnenswert bewerten die Macher der Studie ein Studentenwohnen-Invest in Trier. Auch Kaiserslautern, Bamberg, Greifswald und Chemnitz beziehen die hinteren Ränge.
Viel Marktpotenzial vor allem in A-Städten
Beim Studentischen Wohnen gibt es noch viel Potenzial. Union Investment und Bulwiengesa taxieren, dass es noch Bedarf für 67.500 weitere Einheiten mit einer monatlichen Miete ab 500 Euro gibt. Der Schwellenwert von 500 Euro wurde so festgesetzt, dass im Hinblick auf die momentanen Bau- und Grundstückskosten in naher Zukunft auch Geld in die Kassen fließt. Die sieben A-Städte vereinen 44 Prozent des gesamten Potenzials – in Summe 29.500 zu bauende Studentenapartments – auf sich.
Ein Marktpotenzial bei einer Miete ab 600 Euro pro Monat beziffert das Scoring auf 18.600 Einheiten. 12.700 Studentenapartments ab einem monatlichen Mietpreis von 700 Euro könnten demnach ebenfalls nachgefragt sein. Doch auch das mittlere Preissegment, das die Studienmacher auf eine Spanne zwischen 400 und 500 Euro festlegen, könnte für Investoren attraktiv sein, wenn neue Wohnkonzepte entstehen. Bei Gemeinschaftsnutzung von Küche und Bad gäbe es beispielsweise auch hier die Möglichkeit, mit einer relativ geringen Miete Gewinne einzufahren.
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