Teurer Grund und Boden: Hier ist Bauland am teuersten
Der größte Treiber am deutschen Immobilienmarkt ist derzeit das Bauland. Die Grundstückspreise sind in den letzten Jahren in den meisten Städten gestiegen – in manchen gar exorbitant. Im Durchschnitt legten die Preise zwischen 2000 und 2017 um 67 Prozent zu, der Verbaucherpreisindex stieg in diesem Zeitraum nur um 27 Prozent an.
Am teuersten ist Bauland in den südlichen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern. Doch die Preisentwicklung in den letzten zehn Jahren zeigt, dass die Baulandpreise auch im Osten Deutschlands steigen: Mit Jena, Leipzig und Erfurt sind drei ostdeutsche Städte in den Top 5 der Städte, in denen der Grundstückspreis-Anstieg in den letzten zehn Jahren am stärksten war.
München 35-mal so teuer wie Chemnitz
Diese Daten entstammen einer Studie von Empira, einem Schweizer Immobilien-Investmentmanager, der dafür die Entwicklung in den 71 größten deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern über eine Zeitspanne von 20 Jahren bis einschließlich 2017 untersucht hat.
Wer beim Bauland kräftig sparen will, sollte sich ein Investment in Chemnitz durch den Kopf gehen lassen: Knappe 70 Euro kostete hier im Schnitt der Quadratmeter Grundstück zwischen 2016 und 2017. Deutlich teurer, sogar am allerteuersten, ist die bayerische Landeshauptstadt. Wer in München Bauland erwerben will, muss das 35-fache des Preises pro Quadratmeter, das in Chemnitz fällig wird, lockermachen. 2.418 Euro kostete hier im Betrachtungszeitraum der Quadratmeter Bauland.
Düsseldorf, Stuttgart, Regensburg und Frankfurt am Main hochpreisig
Die zweitteuerste Stadt nach Baulandpreis, Düsseldorf, ist hier deutlich preiswerter. „Nur“ 1.391 Euro kostet in der nordrhein-westfälischen Metropole der Quadratmeter, mehr als 1.000 Euro weniger als in München. Auch Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart liegt nicht ganz überraschend bei den Baulandpreisen ziemlich weit vorne. Der Quadratmeter kostet hier 1.242 Euro. Bei den teuersten Städten nach Baulandpreisen folgen auf München, Düsseldorf und Stuttgart Regensburg, Frankfurt am Main, Mainz, Darmstadt, Nürnberg, Hamburg und Wiesbaden. Berlin ist mit einem Quadratmeterpreis von 679 Euro nur die elft-teuerste Stadt.
Am günstigsten ist neben Chemnitz auch Cottbus, Rostock, Magdeburg, Bremerhaven und Salzgitter. In diesen Städten liegt der Baulandpreis pro Quadratmeter unter 100 Euro.
Dynamische Preisentwicklung über die letzten Jahre
„Die Preise für Bauland haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht und dabei insbesondere in den zurückliegenden fünf Jahren deutlich an Dynamik hinzugewonnen“, heißt es in der Empira-Studie.
Am deutlichsten wird diese Dynamik am Beispiel von Düsseldorf: In den letzten zehn Jahren verzeichneten die Baulandpreise hier ein Plus von mehr als 350 Prozent. Doch diese Entwicklung scheint sich in den letzten fünf Jahren etwas abgeschwächt zu haben, hier gab es nur noch ein Plus von 74,7 Prozent, was Düsseldorf in dieser Betrachtung nur auf den 15. Platz bringt.
Mönchengladbach, Gelsenkirchen und Bochum unbeliebt
Stattdessen zogen die Preise über die letzten fünf Jahre in Regensburg am stärksten an: 189,5 Prozent. In Erfurt verteuerte sich das Bauland in diesem Betrachtungszeitraum um 183 Prozent, in Jena um 160,2 Prozent, in Mainz um 148 Prozent und in Augsburg um 118,7 Prozent.
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Bei Investoren unbeliebt scheint Mönchengladbach. Der Preis pro Quadratmeter Bauland fiel hier in den letzten fünf Jahren um 40 Prozent auf 118,37 Euro. Auch Gelsenkirchen, Bochum und Herne konnten nicht glänzen: um 27,4 Prozent, 14,7 Prozent beziehungsweise 12,9 Prozent brachen hier die Grundstückspreise ein.
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