Trotz Pandemie: Hotels weiterhin hoch im Kurs bei Investoren
Ungeachtet des dramatischen Einbruchs der Gästezahlen während der Corona-Pandemie, sollen zahlreiche Hotels gebaut werden.
Hotelbranche bleibt trotz Corona-Krise standhaft
Die Corona-bedingten Gegenmaßnahmen wie Reisebeschränkungen, Lockdowns und Ausgangssperren, hatten massive Folgen für sämtliche Zweige der Weltwirtschaft. Besonders schwer traf es unter anderem die Hotelbranche, wie Engel & Völkers im Rahmen einer Ad-hoc-Umfrage gegenüber IMMOBILIEN FINANZIERUNG untermauerte. Die auf die Vermittlung hochwertiger Wohn- und Gewerbeimmobilien spezialisierte Unternehmensgruppe befragte 75 Projektentwickler und Bestandshalter aus der deutschen Hotelinvestmentbranche, wobei 86 Prozent angaben, von „erkennbaren“ beziehungsweise „signifikanten“ Folgen der Corona-Krise betroffen zu sein. Ungeachtet der dramatischen Entwicklungen sollen in Deutschland weiterhin zahlreiche Hotels geplant und gebaut werden.
Investorenflucht bleibt aus
Befürchtungen, Investoren könnten ihre Gelder aus der Hotelbranche abziehen, bewahrheiteten sich nicht, wie ZEIT ONLINE festhielt. Marktforscher und Immobilienmakler bestätigten außerdem ein Ausbleiben von Notverkäufen in größerem Umfang. Trotz des Einbruchs der Gästezahlen, scheint sich die Hotellerie also wieder auf einem aufstrebenden Zweig zu befinden. Wie Andreas Ewald, Geschäftsführer von Engel & Völkers, gegenüber ZEIT ONLINE bestätigte, kam es “am Anfang der Pandemie […] zu einem kurzen Stocken, weil die Banken bei der Finanzierung für einige Monate sehr zurückhaltend waren”.
Nichtsdestotrotz befanden sich im Januar 2020 ganze 718 Hotelprojekte in Planung oder bereits im Bau. Mittlerweile konnten 216 eröffnet werden; weitere 363 befinden sich weiterhin in Arbeit. Geholfen hat dabei maßgeblich der Staat: “In Spanien war der Druck auf der Immobilienseite wesentlich größer. Da gab es kaum staatliche Hilfen”, so Ewald weiterhin.
Komplette Erholung der Branche 2025 erwartet
Auch global geht es der Hotelindustrie wieder besser. 2021 konnte Intercontinental, die größte Hotelkette der Welt mit rund 1.250 Holiday Inns, einen operativen Gewinn von 138 Millionen US-Dollar verzeichnen. Bis sich die Branche jedoch wieder komplett erholt, wird vermutlich noch einige Zeit vergehen. Der deutsche Hotelverband IHA rechnet laut ZEIT ONLINE mit einer Kompletterholung der deutschen Hotelierslandschaft erst ab 2025. „Größter Lichtblick des deutschen Hotelmarktes ist die verhältnismäßig geringe Abhängigkeit von der internationalen Reisetätigkeit speziell in den B und C Städten und im Tourismus“, sagte Olivia Kaussen, Head of Hotels Germany bei CBRE, gegenüber IMMOBILIEN AKTUELL.
Besondere Herausforderungen würde der Personalmangel jedoch mit sich bringen, wie Thomas Geppert, der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga in Bayern, im Gespräch mit ZEIT ONLINE erklärte. “Wir sind extrem personalintensiv. Das Gastgewerbe braucht etwa sechsmal so viele Mitarbeiter wie der Einzelhandel, um den gleichen Umsatz zu erwirtschaften. Wir hoffen, dass es wieder besser wird”, sagte Geppert.
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