Wegen Brexit? Bürotürme in Frankfurt erleben Welle der Beliebtheit

Anleger rissen sich im vergangenen Jahr förmlich um die Bürotürme im Frankfurter Finanzviertel und investierten eine zweistellige Milliardensumme in die heißbegehrten Wolkenkratzer.

Einen Push-Faktor stellt dabei der Brexit dar – warum gerade die Bürotürme Frankfurts eine Lösung für viele zu bieten scheinen.

Rekordträchtiges Jahr für Gewerbeimmobilien

Das Jahr 2018 erwies sich als starkes Jahr für Immobilien in Frankfurt am Main – insbesondere aus dem Gewerbebereich. Wie die „Frankfurter Rundschau“ mit Bezug auf mehrere Maklerhäuser berichtet, lag Frankfurt gemessen am Transaktionsvolumen noch vor Berlin. Insgesamt steckten große Investoren eine rekordträchtige Summe in Höhe von 10,2 Milliarden Euro in Frankfurts Gewerbeimmobilien, was eine Steigerung um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, verlautet die Deutsche Presseagentur (dpa). Zum Vergleich: In Gesamtdeutschland wurden 61 Milliarden Euro in Immobilien aus dem Gewerbesektor angelegt, wie Zahlen der BNP Paribas ergaben.

Millionensummen für Bürotürme

Insbesondere die Bürotürme im Frankfurter Finanzviertel fielen bei den Ausgaben für Gewerbeimmobilien schwer ins Gewicht: So wechselte beispielsweise der Omniturm, der sich noch im Bau befindet, für rund 700 Millionen Euro den Besitzer, berichtete dpa. Der Trianon lag mit 650 Millionen Euro knapp dahinter, er wurde an ein südkoreanisches Konsortium verkauft. Für eine Summe von 530 Millionen Euro wurde der Eurotower – ehemaliger EZB-Sitz – im vergangenen Jahr an einen Finanzkonzern aus Taiwan veräußert.

Brexit treibt Immobiliennachfrage in Frankfurt

Seit geraumer Zeit verzeichnen Frankfurter Immobilien laut dpa eine steigende Beliebtheit bei internationalen Investoren. Dabei erweist sich der Ausstieg Großbritanniens aus der EU als Push-Faktor: Besonders aus dem Finanzsektor treibt es zunehmend Unternehmen in Frankfurts Büroobjekte – dort werden deutschlandweit die höchsten Mieten für diese Objekte gezahlt.

grundbesitz global

Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

Der Brexit wirkt sich insbesondere auf die Finanzbranche des Landes aus – London verliert offenbar an Bedeutung für internationale Investoren und Unternehmen. Ein Hauptgrund könnte der weiterhin ungewisse Ausgang sein. Infolgedessen werden allmählich Arbeitsplätzen von der Insel ausgelagert, wovon insbesondere Frankfurt, neben anderen bedeutenden Städten, profitiert: Wie Frankfurt Main Finance angibt, haben bereits 30 Banken beziehungsweise Broker eine Lizenz beantragt, um ihre Geschäfte in Europa mit Frankfurt als Zentrale fortzusetzen. So werde beispielsweise der Finanzriese Citi sein Europa-Hauptquartier für das Wertpapiergeschäft in Frankfurt eröffnen, berichtet das „Handelsblatt“ mit Bezug auf Insider.

 

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