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Zweitmarkt für geschlossenen Immobilienfonds – Diese Chancen gibt es für Anleger

Auf dem Zweitmarkt für Immobilienfonds können Anteile aus geschlossenen Fonds schnell liquidiert werden. Käufer profitieren von relativ günstigen Preisen, ohne auf Performance verzichten zu müssen.

Zweitmarkt für geschlossene Immobilienfonds

Geschlossene Fonds gelten als illiquide Geldanlage, da sich die Veräußerung der Anteile nur als schweres und langwieriges Prozedere umsetzen lässt, denn vor Ablauf der Laufzeit können die Anteile weder an der Börse verkauft noch an den Emittenten zurückgegeben werden. Aus diesem Dilemma ist der sogenannte Zweitmarkt für jegliche geschlossene Fonds entstanden.

Allgemein werden auf einem Zweitmarkt Unternehmensanteile aus geschlossenen Fonds auch während der Laufzeit gehandelt. Es werden meist über Onlineplattformen wie die der Deutschen Zweitmarkt AG oder Zweitmarkt.de die zu verkaufenden Anteile gelistet und via Bieterverfahren an willige Käufer veräußert.

Auf diese Weise lassen sich Fondsanteile für den Verkäufer schneller und kostengünstiger liquidieren als über den traditionellen Weg. Für Kaufinteressenten von bestimmten Fondsanteilen besteht wiederum die Chance, relativ günstig an die gewünschten Anteile zu kommen.

Allerdings wird der Zweitmarkt gesetzlich nicht reguliert, weshalb der Anleger vor etwaigen Verlusten aufgrund von Fehlverhalten nicht durch den Staat geschützt wird.

Zweitmarkt-Immobilienfonds von HTB

Im Interview mit FondsDISCOUNT.de argumentiert Andreas Prey, Geschäftsführer des HTB Fondshauses, welches Zweitmarkt-Immobilienfonds anbietet, inwieweit Anleger vom Zweitmarkt profitieren. Demnach habe der Zweitmarkt eine sehr breite Risikostreuung, da die Diversifizierung der enthaltenen Assets oftmals größer ausfalle, als bei den Zielfonds.

Zudem erhält der Anteilseigner eines Zweitmarkt-Immobilienfonds seine Anteile in der Regel günstiger als der Markt suggeriert, da die Verkäufer geringere Verkaufspreise akzeptieren. Hinsichtlich möglicher Sicherheitsbedenken, aufgrund von fehlenden Regulierungen auf dem Zweitmarkt, betont Prey, dass jedes der durch HTB getätigten Zielinvestments einen dreifachen Prüfungsprozess durchlaufe.

„[Das Zielinvestment] hat seinerzeit den Prüfungsprozess für den ursprünglichen Fonds bestanden, muss danach unseren Analyseprozess mit der Auswertung historischen Performance und der prognostizierbaren weiteren Entwicklung bestehen und zusätzlich noch eine externe Prüfung durch eine neutrale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft“, so Prey.

Die Performance von Zweitmarktfonds

Anteilseigner von Zweitmarkt-Immobilienfonds profitieren also von möglicherweise besonders günstigen Preisen, denn auf keinem anderen Markt ist die Wahrscheinlichkeit höher, preiswert am Immobilienmarkt zu investieren.

Nach Erwerb werden den Anteilseignern auch beim Zweitmarktfonds Verkaufserlöse und Rendite-Ausschüttungen ausgezahlt. Prey nennt als Beispiel den HTB 1. Immobilienfonds, der neben kürzlich getätigten Sonderauszahlungen in Höhe von 10,5 Prozent, über die Geschäftsjahre 2008 bis 2019 im Durchschnitt 6,2 Prozent Rendite abgeworfen habe.

„Ein wesentlicher Vorteil der HTB-Zweitmarkt-Immobilienfonds besteht in der Anpassungsfähigkeit unserer Anlage- und Investitionsstrategie an die aktuelle Marktsituation. […] Entsprechend sind wir aktuell in die stabilen Nutzungsarten Wohnen (78,3 %) und Büro (18,5 %) mit halbstaatlichen/staatlichen Mietern/Banken mit langfristigen Mietverträgen investiert“, kommentierte Prey abschließend.

Bildquellen: Tanoy1412/Shutterstock.com