,

Rasen-Auktion in Leipzig: Ein Quadratmeter soll für 175.000 Euro versteigert werden

Der Immobilienmarkt boomt, die Preise steigen – und in Leipzig soll ein Quadratmeter einer Rasenfläche zu einem sechsstelligen Preis versteigert werden, es handelt sich um den wohl höchsten Quadratmeterpreis Deutschlands.

Ein Quadratmeter Wiese für mindestens 175.000 Euro

So soll das Flurstück Nummer 1646/28 Ende Mai mit einem Mindestgebot von 175.000 Euro versteigert werden. Es handelt sich dabei um ein Stück Rasenfläche in Leipzig, die im Katalog als “Teil einer Grünfläche mit Rasenbewuchs” bezeichnet wird. Das Besondere an der Rasenfläche ist ihre Größe: Diese liegt nämlich nur bei einem Quadratmeter. Damit handelt es sich der ZEIT zufolge um den wohl teuersten Quadratmeterpreis Deutschlands.

Ob sich die Investition lohnt, können Interessenten nicht vor Ort begutachten, da das Stück Rasenfläche eingeschlossen und seine Grundstücksgrenzen vor Ort nicht erkennbar sind.

Warum also der hohe Preis?

Der Grund für den hohen Preis von mindestens 175.000 Euro wird im Katalog genannt und ist gar nicht so skurril, wie man hätte erwarten können: An den entsprechenden Quadratmeter ist ein uneingeschränktes Nutzungsrecht für 30 Parkplätze in der Wohngegend im Grundbuch gebunden – der Käufer erhält diese Rechte automatisch und kann die Parkplätze somit vermieten.

Die Rasenfläche mit den zugehörigen Parkplätzen liegt im Leipziger Stadtteil Gohlis-Nord, genauer: in der Eigentumswohnanlage “Kaisergärten”. Dabei handelt es sich um eine Wohngegend mit Villen im Jugendstil und großer Nachfrage nach Parkplätzen – deswegen werden diese aktuell durchgehend vermietet, und zwar zu einem Preis von monatlich 50 Euro pro Stellfläche, was jährlich Gesamteinnahmen von momentan knapp 12.000 Euro generiert.

Mieteinnahmen, aber keine Instandhaltungskosten

Die Anzeige im Katalog der Sächsischen Grundstücksauktionen AG spezifiziert auch, dass die Prognosen für die monatlichen Parkplatzpreise in der Wohngegend in den nächsten Jahren Preissteigerungen erwarten und jährliche Einnahmen von insgesamt bis zu 18.000 Euro generiert werden könnten.

Das bedeutet, dass der Verkaufspreis von mindestens 175.000 Euro bei jährlichen Einnahmen von 18.000 Euro innerhalb von knapp zehn Jahren wieder eingeholt wäre. Instandhaltungskosten muss der Käufer nämlich nicht zahlen, da es sich laut Katalog um Gemeinschaftseigentum handelt. Dies ist offenbar auch der Grund dafür, dass keine Hausgeldverpflichtung besteht.

Was zunächst als skurriles Angebot anmutet, entpuppt sich also als eine eventuell sogar sehr attraktive Möglichkeit für den Käufer.

Bildquellen: Jon Rehg / Shutterstock.com