Vor- und Nachteile: Diese Möglichkeiten bieten Immobilien als Kapitalanlage
Aktien, Fonds, Sparbuch – oder doch lieber Immobilien? Die Investition in Häuser, Mietwohnungen & Co. bringt einige Vorteile, ist jedoch nicht für jeden geeignet und sollte gut überlegt sein.
Die Investition in Immobilien bietet eine Alternative zur Kapitalanlage in Aktien, Fonds oder andere Finanzprodukte. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Vor- und Nachteile verschiedener Investitionsmöglichkeiten in der Immobilienbranche.
Diese Vorteile bietet die Investition in eine eigene Immobilie
Wer in eine eigene Immobilie investiert und diese vermietet, profitiert von festen monatlichen Mieteinnahmen und kann so die Rente oder den Lohn aufstocken. Dies ist etwa bei einer langfristigen Investition in Aktien nicht gegeben. Neben möglichen Mieteinnahmen im Falle einer Vermietung des Immobilienbesitzes profitieren Investoren häufig von einem höheren Wiederverkaufswert – insbesondere dann, wenn die Umgebung der Immobilie seit Erwerb an Beliebtheit gewonnen hat. Aufgrund der in Deutschland seit einigen Jahren andauernden Wertsteigerung von Immobilien (die ING zitiert die DZ-Bank mit einer Prognose von 7,5 bis 9,5 Prozent für das Jahr 2022) und aufgrund mangelnden Wohnraums in Deutschland sind Investoren außerdem vor der Inflation geschützt und können, wie die Sparkasse erklärt, jährlich eine Wertsteigerung von fünf bis zehn Prozent beobachten. Wer sein Geld hingegen etwa auf einem Sparbuch hinterlegt, erhält in der aktuellen Niedrigzinsphase im Normalfall deutlich unter 0,5 Prozent Zinsen jährlich.
Diese Nachteile entstehen bei der Investition in eine eigene Immobilie
Es gibt auch einige nachteilige Faktoren: Da ganze Immobilien und auch Eigentumswohnungen deutlich teurer sind als eine begrenzte Zahl von Aktien, müssen Investoren viel Geld auf einmal in die Hand nehmen und setzen alles auf den Erfolg dieser Immobilie – die Risikostreuung ist insbesondere bei privaten Kleinanlegern, die nur eine oder wenige Immobilien besitzen, eher gering. Verliert die Investition aus unvorhersehbaren Gründen an Wert, wirkt sich dies also besonders stark auf die Kapitalanlage aus. Außerdem können hohe (unvorhersehbare) Betriebskosten entstehen, wenn etwa versteckte Mängel am Haus auftauchen. Nachteilig ist auch, dass in eigene Immobilien investiertes Kapital langfristig gebunden und nicht von einem auf den anderen Tag zugänglich ist.
Zudem weist die PSD-Bank darauf hin, dass die Wertsteigerung einer Immobilie nicht immer gewiss sei, da man auf die Stadtgestaltung keinen Einfluss hat. Werden nach ein paar Jahren etwa Gleise oder eine Autobahn in unmittelbarer Nähe gebaut, könne dies großen Einfluss auf die Wertentwicklung nehmen.
Vor- und Nachteile: Häuser, Wohnungen und Gewerbeimmobilien
Bei der Investition in eine eigene Immobilie (Wohnhaus, Eigentumswohnung, Gewerbefläche) gibt es verschiedene Vor- und Nachteile. So erklärt das Beratungsunternehmen für Baufinanzierungen Dr. Klein: „Unter steuerlichen Gesichtspunkten bieten Kapitalanlageimmobilien den Vorteil, dass Sie Kosten wie etwa den Erhaltungsaufwand geltend machen können. Zudem profitieren Sie von Abschreibungen in Höhe von jährlich zwei Prozent auf die Anschaffungs- und Sanierungskosten. Wer das Renditeobjekt frühestens nach zehn Jahren verkauft, erhält der [sic] Wertzuwachs steuerfrei.“
Besitzer von Eigentumswohnungen profitieren von einem geringeren Verwaltungsaufwand als etwa Besitzer von Mehrfamilienhäusern – sind dafür aber Teil einer Eigentümergemeinschaft und damit abhängig von demokratischen Abstimmungen über die Zukunft des Hauses. Mehrfamilienhäuser oder Häuser mit mehreren Wohneinheiten sind, insbesondere wenn sie über eine große Grundfläche verfügen, sehr ertragreich. Ebenfalls hohe Mieten können mit Gewerbeimmobilien erzielt werden, wobei diese bereits in die Kategorie Risikoinvestments gehört. Dies erklärt die MH Gewerbe-Immobilien, Spezialist für Gewerbeimmobilien in der Rhein-Main-Region. Während der Lockdowns und mit der Home-Office-Pflicht im Rahmen der Corona- Pandemie wurde deutlich, wie stark der Wert von Gewerbeflächen vom Marktgeschehen der verschiedensten Branchen abhängig ist.
Vor- und Nachteile: Immobilienfonds und Crowdinvesting
Eine größere Risikostreuung als die Investition in eigene Immobilien bietet die Geldanlage in offene (oder geschlossene) Immobilienfonds: Hier investieren mehrere Anleger in mehrere Objekte und teilen sich die Renditen. Bei der Investition in Immobilienfonds fällt auch der hohe Verwaltungsaufwand weg und einzelne Anleger müssen keinen Kredit aufnehmen, sondern können genau so viel Geld in die Hand nehmen, wie ihnen dafür bereits zur Verfügung steht. Insbesondere bei geschlossenen Immobilienfonds ist jedoch das Geld auch hier nicht von einem Tag auf den anderen zugänglich.
Eine weitere Möglichkeit der Anlage in Immobilien ist die Teilnahme an Crowdinvesting-Projekten – hiervon rät die Sparkasse Kleininvestoren allerdings eher ab: Für große Investoren wie Banken werde meist eine Grundschuld im Grundbuch eingetragen, sodass diese vor allen anderen ihr Geld zurückerstattet bekämen, falls das Immobilienprojekt nicht erfolgreich sei. Im schlimmsten Fall könne man als Kleininvestor hier also Geld verlieren.
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