Warum man als privater Vermieter nur selten reich werden kann
Das Bild vom reichen Vermieter ist offenbar schon lange Zeit überholt, wie nun eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft offenlegt.
60 Prozent der Mietshäuser und -wohnungen in Deutschland liegen in privater Hand. Vermieter finden sich in allen Bevölkerungsschichten. Selbst junge Menschen und Geringverdiener vermieten heutzutage Häuser. Laut Studie beträgt die Anzahl der Kleinvermieter in Deutschland 3,9 Millionen. Insgesamt vermieten diese in der Bundesrepublik Immobilien im Gesamtwert von 15 Millionen Euro.
Vermieten macht nicht reich
Dennoch kommt über die Hälfte der privaten Vermieter, nämlich 53 Prozent, auf weniger als 5.000 Euro netto aus den Mieteinkünften. Nur 20 Prozent aller Vermieter knacken laut der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft die 10.000-Euro-Marke. Dennoch scheint die Anzahl an Kleinvermietern immer weiter zu wachsen. Laut der Studie sind die Hauptgründe dafür die starke Konjunktur, die ungebrochene Wohnnachfrage sowie die niedrigen Zinsen. In den Städten Köln und Düsseldorf stellen Privatvermieter sogar mehr als zwei Drittel aller vermieteten Wohnungen. Überdurchschnittlich viele Vermieter gibt es in Baden-Württemberg. Hier liegt die Quote bei 15 Prozent. Im Osten des Landes ist diese deutlich geringer. In Sachsen-Anhalt liegt sie beispielsweise bei nur drei Prozent.
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Regulierungen machen es den Vermietern schwer
Dass es immer schwerer scheint, aus der Vermietung richtig Kapital zu schlagen, liegt laut der Studie vor allem an der Mietpreisbremse. Ebenso schränken zunehmende Regulierungen die Mieteinkünfte ein, so Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte beim Institut für deutsche Wirtschaft in Köln. Er warnt sogar: „Bund und Länder müssen aufpassen, den Vermietern nicht zu viel aufzubürden“.
Für Mieter sind Privatvermieter oft die bessere Wahl
2015 ergab eine Studie des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung, dass private Vermieter öfter auf eine gute Beziehung zwischen ihnen und den Mietern setzen. Sie erhöhten ebenfalls seltener die Monatsmiete als ihre institutionellen Pendants. Eine Mieterhöhung kann jedoch auch bei diesen Privatvermietern durchaus der Fall sein – auch wenn diese meist nur bei einem Mieterwechsel stattfindet.
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