Gender Gap auf dem Häusermarkt: Immobilien von Männern steigen schneller im Wert
Über die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt und vor allem in Sachen Gehalt wird aktuell viel diskutiert. Doch auch auf dem Immobilienmarkt gibt es laut Studien eine Geschlechterkluft.
Überraschendes Ergebnis
Der Immobiliendienstleister RealtyTrac hat vor einiger Zeit in den USA rund 2,1 Millionen Single-Haushalte unter die Lupe genommen, bei denen die Immobilie entweder einem Single-Mann (1,14 Millionen Objekte) oder einer Single-Frau (1,01 Millionen Objekte) gehörte. Das überraschende Ergebnis: Der geschätzte Marktwert der Männerhäuser lag im Durchschnitt bei 255.226 US-Dollar und damit rund zehn Prozent über dem der Frauen. Doch damit nicht genug: Die Immobilien der Männer gewannen zusätzlich im Schnitt auch noch schneller an Wert.
Gehaltskluft zwischen den Geschlechtern
Schuld an dieser Situation ist laut Daren Blomquist, dem Vize-Präsidenten von RealtyTrac, in erster Linie die Gehaltskluft zwischen den beiden Geschlechtern. Frauen würden im Schnitt klar weniger verdienen als Männer. Aus diesem Grund würden sie auch dazu neigen, günstigere Immobilien zu kaufen, so Blomquist. Doch damit nicht genug: „Die langsamere Aufwertung der Immobilienpreise bei Objekten von Single-Frauen zeigt außerdem, dass die geringere Kaufkraft auch zu einem Domino-Effekt führt, so dass sie durch Immobilienbesitz nicht so schnell Vermögen aufbauen können wie Männer“, so Blomquist. Je länger sich die entsprechende Immobilie im Besitz einer Frau beziehungsweise eines Mannes befinde, desto größer werde die Lücke.
Nicht der einzige Grund
Laut „MarketWatch“ gibt es jedoch noch einen weiteren Grund dafür, dass Frauen mit Immobilien weniger Geld verdienen als Männer. Die Nachrichtenseite zitiert eine Studie aus dem „Journal of Real Estate Finance and Economics“. Danach würden Frauen für ihren Immobilienkredit mehr bezahlen als Männer. Gerade bei einem Immobilienkredit, der meist über viele Jahre läuft, machen sich schon kleine Unterschiede beim Zinssatz über die Zeit deutlich bemerkbar. Laut der Studie sind in diesem Fall jedoch die Frauen selbst schuld daran, dass sie im Schnitt mehr bezahlen als die Männer. Denn Frauen würden sich den Kreditgeber angeblich basierend auf Empfehlungen aussuchen, während Männer gezielt nach den niedrigsten Zinssätzen suchen würden.
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