Experte: Betongold als Geldanlage für Privatanleger gefährlich

Den Deutschen ist Sicherheit und Vorsicht wichtig, deswegen horten sie lieber ihr Geld in Sparbüchern oder investieren es in Immobilien. Letztere sollen allerdings keine gute Option sein, meint Investment-Experte Michael Buckard. Investitionen in das Betongold seien „nicht ungefährlich“. 

„Gefährliches“ Betongold

Während Aktien in den USA das Thema schlechthin sind, sind die Europäer eher risikoscheu. Viele setzen daher lieber auf Sparbücher, Festgeldkonten oder investieren es in Immobilien. Investitionen in letztere werden dabei besonders durch die zunehmend niedrigen Zinsen vorangetrieben. 2017 sollen in Deutschland bis zu 280.000 Wohnungen fertiggestellt worden sein. Den Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge sind das rund zwölf Prozent mehr als im Jahr 2015. Michael Buckard, Vorstand der Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen AG in Wuppertal, rät allerdings zur Vorsicht. So prachtvoll das Betongold auch funkelt, ganz „ungefährlich“ sei es für den Privatanleger nicht, sagte der Experte gegenüber „Das Investment“.

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Immobilie zur Privatnutzung oder Fremdvermietung?

Buckard ist der Ansicht, dass sich Immobilien für die private Nutzung durchaus eignen können. Die niedrigen Zinsen ermöglichen eine schnelle Tilgung der Kosten mittels hoher Beiträge, sodass Privateigentümer sich am Ende auf ein mietfreies Wohnen freuen können. Bei einer Fremdvermietung sieht das ganze allerdings etwas anders aus. Die Mietrenditen würden heutzutage dem Experten zufolge nämlich nicht mehr derart hoch ausfallen, wie es früher der Fall war. Die niedrigen Zinsen hätten zwar für emporschnellende Preise gesorgt, dies gelte aber nicht für die Mietpreise. Diese seien in den letzten Jahren nur bescheiden angestiegen. Hinzukommen können zusätzliche Kosten wie zum Beispiel bei Mietausfällen, Bonitätsrisiken der Mieter oder Reparaturen wie in etwa für Dach oder Fenster. Daneben würden auch steuerliche Ausgaben gerne außen vorgelassen.

Risikoreiche Fremdfinanzierung

Darüber hinaus machen viele Bürger beim Erwerb einer Immobilie Gebrauch von Fremdfinanzierung, denn die hohen Kaufpreise könnten nur in 20 Prozent aller Kaufabwicklungen eigenfinanziert werden. Bei der Beteiligung Dritter kommt allerdings die Gefahr auf, dass Anleger ihre Anlage stark hebeln und ihr Risiko dadurch erhöhen. Daneben mögen die niedrigen Zinsen zwar zu attraktiven Kreditangeboten einladen, sie können sich über kurz oder lang aber auch wieder ändern. Ist die übliche 10- oder 15-jährige Zinsbindung dann erst einmal abgelaufen, können sich die von der Bank geforderten Beträge stark erhöhen.

Welche Anlageprodukte eignen sich für Privatinvestoren?

Zudem machen Immobilien beim Vermögen eines Anlegers eine zu übergewichtete Anlage aus, was sich auf die geringe Stückelung zurückführen lässt. Das Betongold lässt sich in der Regel erst für Preise im sechsstelligen Bereich erwerben und kann nur schwer wieder veräußert werden, möchte man es nicht mehr haben. Dabei müssen Verkäufer häufig große Preissenkungen hinnehmen.

Aus diesem Grund glaubt der Investment-Experte, dass sich Immobilien als Fremdvermietung nur für Profis eignen, die in der Lage sind, ihr Vermögen entsprechend streuen zu können. Als Hauptanlage für Privatinvestoren würden sie nur wenig Sinn machen. Für sie wäre es besser, wenn sie ihr Vermögen in liquide und immer wieder anpassbare Anlageformen investieren. Hierunter fallen beispielsweise auch Immobilienfonds oder Aktien von Immobilien-Bestandshaltern.

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